Während die Verantwortlichen der HSG St. Leon/Reilingen mit der Leistung ihres Teams in der Handball-Badenliga gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen II trotz 23:28 (10:11)-Niederlage einigermaßen zufrieden zu sein schienen und von einer „recht ordentlichen Vorstellung“ berichteten, hatte die Gegenseite ein „nicht gerade intensiv geführtes Derby“ gesehen.
„Über weite Strecken der Begegnung boten die Gastgeber der HG Paroli und waren auch nicht weit von einem Punktgewinn entfernt“, heißt es im Spielbericht der HSG. Mit dem Handicap einer großen Verletztenliste seitens der HSG – fünf Spieler waren nicht einsatzfähig – hätten die eingesetzten Akteure eine engagierte und kampfstarke Leistung gezeigt. „Vor allem in der ersten Halbzeit gefiel das HSG-Team durch eine sehr aufmerksame und kompakte Defensive, unterband das Angriffsspiel der HG konsequent und hatte auch in Torwart Köhler einen starken Rückhalt. Beide Mannschaften machten es dem Gegner dabei in der ersten Hälfte recht schwer, in der jeweils dicht gestaffelten 6:0-Defensive Lücken zu finden.“
Die geringe beidseitige Torquote des ersten Durchgangs spreche dabei aber nicht unbedingt für die überragenden Qualitäten der jeweiligen Abwehrreihen, empfindet unterdessen die HG. „Es war ein langatmiges Geschehen mit vielen Unzulänglichkeiten in Passqualität und Wurfgenauigkeit. Die HG produzierte 13 Fehlangriffe bis zum Pausenpfiff“, fassen die Oftersheim/Schwetzinger zusammen.
Tempoverschleppung beabsichtigt
„Diese Tempoverschleppung war unser Ziel und hat da ganz gut geklappt“, wird Coach Martin Schnetz zitiert. „Ich kann doch meine Leute, die schon auf dem Zahnfleisch daherkommen, nicht den jungen Hüpfern der HG hinterherrennen lassen.“
Nach dem Seitenwechsel stellte die HG auf eine offensivere 5:1-Abwehrformation um. Das änderte zunächst nichts am Spielverlauf, weil die Gastgeber die sich nun bildenden Lücken konsequent ausnutzten. Allerdings agierte die HG nun mit etwas mehr Tempo und die Angriffsaktionen wurden druckvoller. Ab dem 15:16 kam ein Bruch ins Spiel der HSG, die zwischenzeitig 16:21 zurücklag, wieder auf 20:21 herankam, doch nach zwei vergebenen klaren Chancen und einem technischen Fehler abreißen lassen mussten.
Der diensthabende HG-Coach Alexander Lemke – der scheidende Trainer Jan Philipps musste sich einer Operation unterziehen – meinte abschließend: „Wir haben den Pflichtsieg gemeistert. Aber es war zu sehen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben, um das durchaus vorhandene Potenzial zu aktivieren. Ich hoffe, dass wir es nächstes Jahr abrufen können.“ Er wird nun gemeinsam mit Lars Fichtner und Detlef Röder ein Übungsleitertrio bilden, während sich Philipps einer neuen Rolle zuwenden wird. Er bekommt demnächst Nachwuchs.
HSG: Bertram, Köhler; Anschütz (6),Schmitt, J. Antl (2), Netscher, Koffeman, Y. Benetti, Glogowski (2), Decker (3/1), Menger (9), Schwechheimer, Keller (1/1).
HG: Herb, Metz (1), Kuhlee (2), Auth, Fichtner, Beck (3), Braun (3/2), Rothardt (4), Merkel (4), Zimprich (2), Trunk (5/1), Löffler (2), Redmann (2). krau/mj
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