3. Handball–Liga

Kein Matchglück im hitzigen Duell: HG Oftersheim/Schwetzingen verliert

Nach Rudelbildungen und Eskalationen unterliegt die HG Oftersheim/Schwetzingen dem Tabellenführer aus Fürstenfeldbruck mit 26:32 (13:15).

Von 
Mike Junker
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Paul Stier schaut sich die richtige Ecke aus – im HG-Trikot muss sich der dreifache Torwerfer gegen Fürstenfeldbruck am Ende aber geschlagen geben. © Lenhardt

Schwetzingen/Fürstenfeldbruck. „Das tut uns verdammt weh, wir hätten es gerne besser gemacht, noch länger und knapper das Spiel offengehalten.“ Dies war das Eingeständnis von Christoph Lahme im Trainergespräch zu der 26:32 (13:15)-Niederlage der HG Oftersheim/Schwetzingen mit Drittliga-Tabellenführer TuS Fürstenfeldbruck.

Sein Team lag bis zum 19:22 (44.) aussichtsreich im Rennen, die Bayern wirkten in diesem Abschnitt durchaus nervös. Aber ihr Coach Martin Wild brachte seine Leute wieder in die Spur. „Wir verlieren den Ball, haben Fehlpässe in der Situation, haben auch Fehlwürfe und die bringen uns in dem Moment nicht voran“, beschreibt Lahme die nachfolgende Zeit. Eine bezeichnende Situation für ihn war: Nach Auszeit Fürstenfeldbrucks und langem Angriff des TuS legt Torwart Frederik Fauerbach eine Doppelparade hin – „und der Ball fliegt halt nun beide Male ins Seitenaus. Wir kommen auch da über die Torhüterleistung nicht ins Angriffsspiel. Da fehlt vielleicht auch etwas das Matchglück“.

Der TuS präsentierte sich auch im Stile einer Spitzenmannschaft, die sich alles erlauben will – und teilweise auch konsequenzenlos durfte. Das HG-Lager – egal ob im aktivem Dienst oder auf den Rängen – fühlte sich oft benachteiligt oder beschummelt, sowohl von den Unparteiischen wie auch von manchen Brucker Akteuren mit einer gewissen Fallsucht. Zwischendurch eskalierten die Situationen, Rudelbildungen und Auseinandersetzungen zwischen Brucks polarisierendem (und wohl auch provozierendem) Trainer Wild, der seinem Namen alle Ehre machte, und aufgebrachten Zuschauern prägten zeitweilig das Geschehen mehr als das Spiel selbst.

Krämer erhält Schlag ins Gesicht

Hektik schon in Minute 27: Kreisläufer Niklas Krämer bekam einen Schlag ins Gesicht. Alles rechnete mit einer Zeitstrafe für den vermeintlichen Übeltäter, einem Brucker Linksaußen – stattdessen flog HG-Spielmacher Lukas Sauer, der sich bei der hitzigen Großdiskussion wohl etwas hervortat, zum zweiten Mal vom Platz. Eine Entscheidung, die bald Konsequenzen haben sollte.

Nach der Halbzeit wurde erst Wild verwarnt. „Er hat lange an dieser Gelben Karte gearbeitet, hoch verdient, bis zur 32. Minute hat es gedauert“, kommentierte HG-Teammanager Simon Förch. Wenig später wurde Sauer mit seiner dritten und finalen Hinausstellung vom Feld verbannt – fürs HG-Lager eine klare Fehlentscheidung nach TuS-Schauspieleinlage. Überhaupt erschienen zu viele Entscheidungen zu diskutabel. Auch Wild äußerte seine Meinung über die Referees. Sie seien „dilettantisch, gehörten aus der Liga verbannt“, teilte er den Zuschauern schon vor dem Seitenwechsel mit.

Die HG hielt dennoch mit allem dagegen, was sie hatte. Vehementes Trikotziehen von hinten wurde praktisch nie geahndet. Und bis zum 20:24 (49.) – da wurde erstmals ein Textiltest mit Zeitstrafe belegt – wäre noch einiges möglich gewesen. Im Vergleich zu vielen vorherigen Vorkommnissen ein „harmloses“ Vergehen (Förch). Doch der nächste Wurf endete wieder einmal in den Armen des TuS-Keepers. Weitere unglückliche Handhabungen führten zum 20:28 (54.), der Ausgang der Partie war besiegelt, nur seine Höhe stand noch nicht fest.

Letztlich ist es aber zu einfach, die Schuld nur bei den Schiedsrichtern zu suchen, die möglicherweise für ein paar Tore Unterschied gut waren. Das Heimteam muss sich auch an die eigene Nase greifen, sollte Selbstkritik üben. Die eigene spielerische Angriffsleistung, so zahlreiche nicht verwandelte freie Würfe, auch Siebenmeter, und einfache Fehler fielen mehr ins Gewicht, spielten dem Gegner in die Karten, der kompromissloser und mit besserer Trefferquote zu Werke ging. Zusätzlich ließen sich die heimischen Verteidiger auch mal hinten austanzen oder von Distanzwürfen überraschen.

Viel Zeit zum Regenerieren bleibt nicht, an Allerheiligen wird beim HC Oppenweiler/Backnang um 17 Uhr die nächste Partie angepfiffen.

HG: Müller, Fauerbach; Barthelmeß (3), Schulz (1/1), Wahl (6), Kern (2), Sauer, Krämer (1), Burmeister (6), Stier (3), Kernaja (2/2), Hammarberg, Haase (2), Geisler, Leibnitz, Zimbrich.

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