Oftersheim/Schwetzingen. Die HG Oftersheim/Schwetzingen bewegt sich in der Süd-Gruppe der 3. Handball-Liga auf vertrautem, aber nicht minder hochwertigem und gefährlichem Terrain - allerdings ohne die beiden Sachsen-Teams Plauen-Oberlosa und Aue. Diese bearbeiten jetzt den Nordosten von der tschechischen Grenze bis an die Küsten Schleswig-Holsteins. Dass es auch anders passieren kann, musste in der Südwest-Staffel (mit Friesenheim/Hochdorf II und Haßloch) die SG Schalksmühle/Halver zur Kenntnis nehmen. 14 von 15 Spielpartnern außer Melsungen II sind den Sauerländern mehr oder weniger unbekannt.
Das Umfeld, in das hingegen die HG erneut einsortiert wurde, wirkt vertraut. Nicht verändert hat sich zum Beispiel, dass ein Großteil der Teams zunächst wohl danach trachten wird, nicht in den Abstiegskampf involviert zu werden. Oben müssen hingegen zwei Mannschaften genannt werden, die um den Titel spielen könnten. Zum einen die Wölfe Würzburg, der Auftaktgegner der HG am Samstag, 19.30 Uhr, in der Nordstadthalle. Sie scheiterten zwar recht klar in den Aufstiegsspielen der vergangenen Runde an MTV Braunschweig, doch der Weg zurück ins Bundesligageschäft bleibt für die Wölfe laut vereinseigener Homepage auch im dritten Jahr der Drittklassigkeit das erklärte Ziel der Truppe, die sich personell nur wenig verändert hat.
HSG Konstanz favorisierter Kontrahent der HG Oftersheim/Schwetzingen
Auch Andre Melchert, Chef des aktuellen Zweitliga-Absteigers HSG Konstanz betont: „Unser Anspruch ist es, deutlich mehr Spiele zu gewinnen“, wobei es in der abgelaufenen Runde zwei waren, und „wir wollen vorne mitspielen. Das sollte unser Anspruch als Verein und auch als Mannschaft sein“. Am Bodensee blieb das Kollektiv ebenfalls weitgehend zusammen und hatte nur vier Abgänge zu verzeichnen. Es wurde aber mit acht nachrückenden Spielern aus der zweiten Mannschaft und Linkshänder Lukas Dietrich vom VfL Pfullingen aufgefrischt.
Der VfL am Fuß der Schwäbischen Alb wiederum muss auch jederzeit beachtet werden. Den Drittplatzierten der vergangenen Saison sollte man immer auf der Rechnung für vordere Plätze haben, ebenso seine schwäbischen Nachbarn aus der näheren und etwas weiteren Umgebung wie den SVS Kornwestheim oder den TSV Neuhausen auf den Fildern.
Aber dieses Trio war vom Führungsduo Oppenweiler/Backnang und den Wölfen 2024/2025 deutlich abgehängt. Überhaupt zeigte die abgelaufene Spielzeit eine große Ausgeglichenheit. Nur zwölf, respektive elf Zähler trennten am Ende Pfullingen und Kornwestheim beziehungsweise Neuhausen vom HC Erlangen II, der sich den letzten sicheren Nichtabstiegsplatz holte.
Rhein-Neckar Löwen schicken zweite Mannschaft in 3. Handball-Liga
Neben den Franken aus Erlangen schicken erneut auch die Rhein-Neckar Löwen mit dem Oftersheimer Coach Holger Löhr und HBW Weilstetten ihre zweiten Mannschaften ins Rennen. Hinzu kommt nun noch der TV Bittenfeld II, dem der Aufstieg in Baden-Württemberg gelang. Bei diesen Teams ist es immer schwer, eine Prognose abzugeben, je nachdem, mit welchem Personal sie auftreten. Die RNL II oder der HCE II holten sich auch schon Staffelsiege, kratzten dann aber wiederum in anderen Jahren nur minimal am Abstieg vorbei. Aber die ersten Überraschungen sind ihnen ja schon gelungen. Der Löwen-Unterbau ist mit seinem 30:28-Erfolg in Balingen aktueller Spitzenreiter.
Den Abstieg wollen mit Sicherheit auch die beiden Rückkehrer in die Drittklassigkeit verhindern. Da ist zum einen der TV Erlangen-Bruck, der die TG Landshut als bayerischen Meister ablöste, sich auf das Stadtduell mit Erlangen II freut und Bittenfeld 30:29 schlug. Zum anderen ersetzt BW-Meister SG Köndringen/Teningen (unterlag bei Fürstenfeldbruck 31:33) den TVS 1907 Baden-Baden aus dem südbadischen Raum. Vor zwei Jahren gingen beide noch gemeinsam in der Südstaffel auf Punktejagd. Köndringen/Teningen wie auch Bittenfeld II werden nicht nur von HG-Coach Christoph Lahme stärker eingestuft als ihre Vorgänger Baden-Baden und Landshut.
Vorfreude der HG auf spannende Derbys - unter anderem mit „Roten Teufeln“
Apropos „Bruck“. Es dürfte interessant werden zu verfolgen, wie sich der einzige Vertreter aus Oberbayern im höherklassigen Männerhandball, der TuS Fürstenfeldbruck, in der ersten Saison ohne seinen vormaligen Dauer- und Erfolgstrainer Martin Wild (15 Jahre) schlagen wird. Sein Nachfolger Max Högl (mit 32 Jahren gleich alt wie HG-Cheftrainer Lahme) kommt vom TSV Ismaning, stammt ursprünglich aus Landshut. Fast eine Runderneuerung erfuhr der TSB Horkheim, bei dem Trainer Oliver Heß sieben externe Neuzugänge einbauen musste und sie vor Kurzem schon in der Nordstadthalle präsentierte.
Auf die Probe gestellt werden sicherlich auch wieder die Nerven nicht nur der Zuschauer, wenn es in die nordbadischen Duelle geht. Das Duell mit der SG Pforzheim/Eutingen (wie auch mit den RNL) findet auch auf mehreren Ebenen (Jugend-Bundes- und Regionalligen) statt und hat immer seine Brisanz.
Besondere Vorfreude kam bei der Staffeleinteilung auf, als klar wurde, dass Saase³Leutershausen nach einer Saison im „Südwesten“ wieder in den „echten“ Süden zurückkehren würde. Die Bergsträßer dürften auch der Tatsache Vorteile abgewinnen, nun weniger Kilometer abspulen zu müssen, sowie dem Umstand, mehrheitlich auf bekannte Gesichter zu treffen. Ihr Fehlstart war mit zwei Niederlagen (verlor auch zu Hause gegen Pforzheim/Eutingen 25:27) dann auch ein riesiger Dämpfer.
Doch im Mittelpunkt wird beidseitig sicherlich das Treffen der „Hyänen“ gegen die „Roten Teufel“ mit ihrem neuen Trainer Florian Taafel aus Pforzheim stehen. „Für uns bedeutet das ein Wiedersehen mit Mannschaften, die wir schon seit Jahren gut kennen, und spannende Derbys“, freute sich Uli Roth. Taafel meint: „Zum einen ist da natürlich das Lokalderby gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen, aber auch die Begegnung mit der SG Pforzheim/Eutingen aus meiner Heimatstadt wird interessant.“
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