Region. Die Abstiegsszenarien im Hinblick auf die Männer-Badenliga (wir berichteten) muten auf den ersten Blick etwas unübersichtlich an. Gleiches gilt für die Frauenligen. Um das Auf- und Abstiegsreglement zu verstehen, muss die Betrachtung hier allerdings bereits in der 2. Bundesliga beginnen, die normalerweise keine Auswirkungen auf das Geschehen in den regionalen Ligen, sprich ab den Oberligen abwärts, haben sollte. Außer natürlich, wenn dort eine zweite Mannschaft eines Vereins oder einer Kooperation angesiedelt ist – was allerdings derzeit nicht der Fall ist – oder dort hin möchte.
Im Bundesliga-Unterhaus stehen die Bären der TSG Ketsch aktuell mit 9:25 Zählern auf dem vorletzten Rang, drei Punkte hinter Mainz-Bretzenheim (12:22 Punkte) auf dem letzten Nichtabstiegsplatz. Das Abstiegsgespenst spukt rund um das Team der sehr erfahrenen Franziska Steil, auch wenn die SG Herrenberg (10:24) bereits ihren Verzicht auf eine weitere Teilnahme in der HBF II verkündet hat.
Hier lohnt sich ein detaillierter Blick auf das Restprogramm, denn die Bären haben noch zwei Heimspiele gegen die direkten Kontrahenten auszutragen. Am 4. März ist das Schlusslicht SG Schozach/Bottwartal zu Gast, nur 14 Tage später die SG Mainz/Bretzenheim, gegen die jeder Punkt natürlich doppelt zählt. Die Spielgemeinschaft hatte am Wochenende sicherlich unerwartet den nun Tabellenfünften HL Buchholz 08-Rosengarten auswärts 31:27 geschlagen und sich damit ein wenig von den Abstiegsrängen entfernt. Die Aussichten für den Ketscher Klassenerhalt sind entsprechend schlechter geworden.
Die FSG Ketsch/Friesenheim II, der Unterbau der Bären, der in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar angesiedelt ist und dort momentan auf den Aufstieg linst, hätte also durchaus noch eine kleine, wenn auch eher unrealistische Chance auf die 3. Liga.
In eben jener muss die HSG St. Leon/Reilingen in der Südweststaffel noch darum kämpfen, ihren Verbleib abzusichern. Sie ist derzeit Siebter mit einem Zähler Vorsprung auf die TGS 1888 Eddersheim. Ab deren Platz acht steigen alle Team in die Oberligen ab, um die angestrebte Sollstärke von 48 Mannschaften deutschlandweit zu erreichen. Das würde sehr wahrscheinlich aus baden-württembergischer Sicht auch Schlusslicht TG Pforzheim und den Tabellenvorletzten TSV Bönnigheim treffen. Bleibt es bei dieser Konstellation, müssen drei Mannschaften die BWOL in Richtung Landesverbände verlassen. Gelingt der HSG hier der Klassenerhalt nicht, wären es hingegen sogar vier Teams, die absteigen.
Hier droht der Badenliga-Fraktion dann Ungemach. Neben der württembergischen HSG Strohgäu sitzen nämlich die SG Heidelheim/Helmsheim, der TSV Rintheim und der TSV Birkenau in der Oberliga hinten in der Tabelle mit drin.
Auf die Aufstiegsambitionen des aktuellen Badenliga-Spitzenreiters HG Oftersheim/Schwetzingen hätte dies jedoch keine Auswirkungen. Die HGlerinnen dürften ohne weitere Entscheidungsspiele in der BWOL Einzug halten. Aber unabhängig davon, ob St. Leon/Reilingen die 3. Liga hält, müssten drei Mannschaften aus der Badenliga Abschied nehmen. Außer dem Zweitplatzierten – sollte er wollen) gelingt via Relegation ebenfalls der Oberligaeinzug. Dann gibt es in der Badenliga nur zwei Absteiger.
Da ist die HG Saase wohl als punktloses und abgeschlagenes Schlusslicht schon sehr sicher gebucht. Der TV Brühl rangiert als Siebter mit einer Handvoll weiterer Konkurrenten – vom TSV Rot-Malsch mit 11:15 bis zur SG Stutensee-Weingarten mit 8:16 Punkten – in der weiterhin recht schiefen Tabelle (inklusive Abzügen wegen Verfehlung des Schiedsrichtersolls) sozusagen auf den drittletzten Platz vor der SG Nußloch (6:18) und sollte noch Boden gut machen, um sich sicher fühlen zu können.
In der Verbandsliga ist hingegen kein Verein aus dem Verbreitungsgebiet dieser Zeitung vertreten. In der Landesliga tummelt sich der TV Eppelheim aller Sorgen entledigt im Mittelfeld. Archivbilder: Lenhardt
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