Ketsch. Als in der Fußball-Landesliga 2 am 12. Mai der letzte Spieltag der Saison über die Bühne ging, machten die Frauen der Spvgg 06 Ketsch die Vizemeisterschaft klar.
Es folgten vier Wochen des Wartens, der Ungewissheit und des Bangens: Da die Verbandsliga ihre Saison erst am 1. Juni abschloss, hockten die Spielerinnen um Trainer Kevin Huber noch einige Zeit in der Warteschleife, denn der Ausgang im badischen Oberhaus hatte direkten Einfluss auf die Zukunft der Spvgg 06 Ketsch. Da der TSV Amicitia Viernheim in der Verbandsliga „nur“ Zweiter wurde und damit nicht in die Oberliga aufsteigt, ist auch die zweite Mannschaft der Südhessen nicht in die Verbandsliga aufstiegsberechtigt. Das wiederum brachte die Nullsechser ins Spiel, die direkt hinter den Viernheimerinnen Vizemeister wurde.
Doch zunächst hatten die Ketscher die Rechnung ohne den Verband gemacht. „Dort hatte man nicht vorgesehen, dass die Tabellenzweiten Nachrücker sind“, erklärt Trainer Huber. Ein Schriftverkehr, dem sich der VfB Bretten als ebenfalls Zweitplatzierter in der Staffel 4 anschloss, folgte. Anschließend gewährte die Spielleitung des Badischen Fußballverbandes noch einmal für dieses Jahr eine Ausnahmeregelung, schob einer solchen Konstellation für die Zukunft aber einen Riegel vor.
Für die Ketscherinnen heißt das nun: schuften für das Entscheidungsspiel. Dieses bestreiten die Huber-Schützlinge am Samstag, 15. Juni, gegen den VfB Bretten, während die beiden Meister der weiteren Staffeln 1 (FC Wertheim-Eichel) und 3 (FC Odenheim) direkt aufsteigen. „Wir haben keine Pause gemacht und durchtrainiert. Am Ende hat dann doch ein wenig der Spielbetrieb gefehlt, wir haben aber keinen Gegner finden können“, bedauert Huber.
Ähnlich erging es vermutlich auch dem VfB Bretten, der mit Melisa Perihan Eraymaz eine brandgefährliche Stürmerin stellt, die in der abgelaufenen Saison in 22 Partien 37 Mal traf. Dahinter verstecken wollen sich die Ketscherinnen aber keineswegs. Insbesondere Lucy Rost ist in dieser Spielzeit aufgeblüht, förmlich explodiert und zählte in jeder Partie zu den Leistungsträgerinnen. Die Offensivspielerin hat für Ketsch immerhin auch 24 Mal getroffen. Überhaupt will sich Huber auch gar nicht am Gegner orientieren: „Ehrlich gesagt weiß ich gar nichts über Bretten. Ich habe mir nur ein wenig ihre Statistiken angeschaut. Abgesehen davon richten wir uns aber auch nicht nach dem Gegner, denn wenn wir unser Spiel durchziehen, dann hält uns keiner mehr.“
Verzichten müssen die Nullsechser im Entscheidungsspiel am Samstag in Waghäusel (11 Uhr) auf Nadine Schreieck und Sophie Falk.
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