Ketsch. In der Vorsaison gehörte Johanna Wiethoff zu den besten Torhüterinnen der Liga und verhalf den Kurpfalz-Bären so zum Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga. In der neuen Saison bleibt das Ziel, in der Spielklasse zu bleiben, sagt sie im Interview mit dieser Zeitung.
Johanna Wiethoff, eine lange Vorbereitung liegt hinter Ihnen und der Mannschaft. Wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf der vergangenen Wochen?
Johanna Wiethoff: Ich bin vor allem froh, dass die Vorbereitung vorbei ist und es jetzt endlich losgeht. Ich denke, dass die Vorbereitung die perfekte Grundlage geschaffen hat. Nachdem der Fokus im zweiten Teil der Vorbereitung verstärkt auf handballerische Themen gelegt wurde und wir viel gespielt haben und ausprobiert wurde, sind wir alle heiß darauf, uns endlich unter Wettkampfsituation zu beweisen. Das ganze Team hat an einem Strang gezogen und viel Schweiß in der Halle gelassen.
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Mit Mireia Torras Parera und Gianina Bianco sind wichtige Stützen nicht mehr da und auf der anderen Seite kamen zwei junge, eher unerfahrene Spielerinnen dazu. Wie beurteilen Sie die Veränderungen?
Wiethoff: Die größte Herausforderung besteht meiner Meinung nach darin, dass sich jeder und vor allem auch die Jungen trauen müssen, Verantwortung zu übernehmen, um mit Mireia und Gigi zwei unserer letztjährigen Haupttorschützen vor allem auch im Angriff zu ersetzen. Das wird vermutlich nicht von heute auf morgen passieren, ist neben neuem Druck aber auch eine Chance, sein Können unter Beweis zu stellen. Da unser Kader nicht der allergrößte ist, sind wir auf jede einzelne Spielerin angewiesen, um die Last auf alle Schultern zu verteilen. Marlis Mader und Natasha Lerche machen ihre Sache aber bislang sehr gut, weshalb ich zuversichtlich bin, dass sie und auch alle anderen den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung gehen werden.
Welche Lehren habt ihr aus der Last-Minute-Rettung gezogen?
Wiethoff: Das Wichtigste ist, dass wir allen bewiesen haben, dass wir in diese Liga gehören. Somit haben wir es uns auch verdient, mit einem gewissen Selbstvertrauen in die nächste Runde zu gehen. Nichtsdestotrotz ist die Liga dieses Jahr vermutlich noch enger als zuvor. Das heißt, es ist wichtig, in jedem Spiel voll da zu sein, da jeder Gegner für uns auch schlagbar ist. Dafür müssen wir aber auch die nötige Konstanz in unserem Spiel an den Tag legen, die uns letztes Jahr teilweise gefehlt hat.
Mit Verena Müller ist nun auch wieder eine mentale Unterstützung an der Seite der Mannschaft. Wie bewerten Sie diese Verpflichtung und welche Rolle spielt eine Mentaltrainerin aus Ihrer Sicht?
Wiethoff: Ich denke, es war der logische und sinnvolle Schritt, die Position offiziell zu machen, nachdem letztes Jahr schon einige Spielerinnen mit ihr zusammengearbeitet hatten. Durch die enge Tabellensituation standen wir eigentlich durchgehend unter großem Druck. Dass hierbei auch vor allem der Kopf eine große Rolle spielt, ist kein Geheimnis, weshalb Verena in ihrer Rolle uns vor allem hilft, mit dem Druck umzugehen, damit wir unser volles Potential ausschöpfen.
Welche persönlichen Ziele haben Sie sich gesetzt, nachdem Sie in der Vorsaison zu den besten Torhüterinnen der Liga gehört haben?
Wiethoff: Meine persönlichen Ziele sind, an die Leistung der vergangenen Saison anzuknüpfen und als Führungsspielerin voranzugehen. Dazu kommt noch die handballerische Weiterentwicklung vor allem im Stellungsspiel gegen Rückraumwürfe und im Zusammenspiel mit den Außen. Am Thema erste Welle und Spieleröffnung möchte ich auch arbeiten.
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