2. Handball-Bundesliga Frauen

Kurpfalz-Bären aus Ketsch starten optimistisch in die Saison

Trainerin Garcia und ihr Team bereiten sich auf die neue Saison vor, müssen jedoch mit dem Verlust einiger Schlüsselspielerinnen umgehen und auf der rechten Außenbahn improvisieren. Die Saison startet am 7. September.

Von 
Frederik Schneider
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Bereit für die neue Saison 2024/25 – die Kurpfalz-Bären mit (hinten v. l.) Natasha Lerche, Marlis Mader, Manuel Koob, Tine Waldmann, Florian Waldmann, Lena Sophie Stitzel, Svenja Mann, (Mitte v. l.) Verena Müller, Amelie Möllmann, Janneke Geigle, Viviane Schranz, Rebecca Engelhardt, Lea Marmodee, Manuel Schwindt, Armin Wagner, (vorne v. l.) Esther Hermann, Katja Hinzmann, Gianina Bianco, Johanna Wiethoff, Katarina Longo, Katharina Hufschmidt, Ina Scheffler und Franziska Garcia. © Kurpfalz-Bären

Ketsch. „Wir gehen unseren Weg zusammen“, sagt Franziska Garcia. Die Trainerin der Kurpfalz-Bären weiß, dass der Club nur dann seine Ziele in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen erreichen wird, wenn Spielerinnen, Trainerteam und Fans zusammenhalten. „Eine Mannschaft zu betreuen, ist ein Prozess, der über die Saison andauert. Wir werden verschiedene Herausforderungen meistern müssen und werden diese auch meistern. Das geht weit über den sportlichen Bereich hinaus“, so die frühere Kreisläuferin.

Die Last-Minute-Rettung in der Relegation gegen den Rostocker HC ist analysiert und aufgearbeitet. Viele Einzelgespräche, in denen es vorrangig um die Erwartungen jeder einzelnen Spielerin ging, sollen helfen, eine etwas sorgenfreiere Saison zu spielen. Allerdings müssen die Bären erst einmal die Abgänge von Mireia Torras Parera, die in ihre spanische Heimat zurückkehrte, und Gianina Bianco kompensieren. Dadurch fehlen 229 Treffer, Torras Pareras Spielwitz und Biancos Abschlussstärke.

Abgänge und neue Herausforderungen bei den Ketscher Kurpfalz-Bären

Garcia ist aber optimistisch, dass die Verluste im Kollektiv aufgefangen werden können – zumal junge Spielerinnen wie Lena Sophie Stitzel, Janneke Geigle und Viviane Schranz wieder ein Jahr weiter seien. „Natürlich ist uns mit Mireia und Gigi Qualität weggebrochen, aber wir haben einen sehr homogenen Kader, in dem jede Spielerin ihre Aufgabenprofile hat. Wir werden versuchen, die Stärken jeder Einzelnen bestmöglich zu nutzen.“ Und als gefühlter Neuzugang steht jetzt auch wieder Lea Marmodee nach überstandener Knieverletzung zur Verfügung. In der Vorbereitung, mit deren Verlauf die Übungsleiterin„mehr als zufrieden“ war, sammelte Marmodee erste Spielminuten.

Kader 2024/25

  • Tor: Katarina Longo (22), Johanna Wiethoff (22).
  • Rechtsaußen: Amelie Möllmann (23).
  • Rückraum rechts: Svenja Mann (23).
  • Rückraum Mitte: Katja Hinzmann (23), Lea Marmodee (25), Janneke Geigle (18).
  • Rückraum links: Sara Goudarzi (24), Marlis Mader (19/ JSG Mundenheim/Rheingönnheim).
  • Linksaußen: Rebecca Engelhardt (27), Katharina Hufschmidt (26), Ina Scheffler (22).
  • Kreis: Lena Sophie Stitzel (19), Viviane Schranz (18), Natasha Lerche (22/HSG Wittlich). fred

„Sie wird Zeit brauchen, aber ich bin sehr froh, dass sie als erfahrene Spielerin dabei ist. Wichtig ist, dass das Knie hält und das sieht - Stand heute – gut aus.“ Die Spielmacherin, die seit 2012 bei den Bären spielt, sagt über ihr Comeback: „Ich bin glücklich, wieder auf dem Feld zu stehen, alles andere wird sich zeigen.“

Probleme auf der rechten Außenbahn bei den Ketscher Kurpfalz-Bären

Improvisieren müssen die Bären dennoch – besonders auf der rechten Außenbahn. „Linkshänder fallen nicht vom Himmel, wir haben viele Gespräche geführt und der Trend geht leider immer früher dazu, dass junge Spielerinnen entweder ganz aufhören oder sich eine Auszeit nehmen“, bedauert Garcia. „Stand heute werden wir niemand weiteren verpflichten können, hoffen jedoch in der Winterpause vielleicht noch mal auf eine Option.“ Vorerst müssen Katharina Hufschmidt und punktuell auch Ex-Kapitänin Amelie Möllmann diese Position bekleiden.

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Neue Spielführerin ist indes Rebecca Engelhardt, in der Vorsaison noch Co-Spielführerin. Das sei das Ergebnis einer Wahl des Teams, teilte der Club mit. Der Mannschaftsrat besteht aus Engelhardt, der neuen Stellvertreterin Katja Hinzmann, Svenja Mann und Sara Goudarzi.

Spielplan in diesem Kalenderjahr

  • Samstag, 7. September, 18 Uhr: TG Nürtingen (A = Auswärtsspiel)
  • Samstag, 14. September, 18.30 Uhr: ESV Regensburg (A)
  • Samstag, 21. September, 19 Uhr: TSG Mainz-Bretzenheim (H = Heimspiel)
  • Samstag, 28. September, 18.30 Uhr. SV Werder Bremen (A)
  • Samstag, 12. Oktober, 18 Uhr: VfL Waiblingen (A)
  • Samstag, 19. Oktober, 18 Uhr: HSV Solingen-Gräfrath (H)
  • Samstag, 2. November, 18.30 Uhr: HC Rödertal (A)
  • Sonntag, 11. November, 16 Uhr: HC Leipzig (A)
  • Samstag, 16. November, 19 Uhr: SV Union Halle-Neustadt (H)
  • Samstag, 30. November, 19.30 Uhr, 1. FSV Mainz 05 (A)
  • Samstag, 7. Dezember, 18 Uhr: TuS Lintfort (H)
  • Samstag, 14. Dezember, 19.30 Uhr: Füchse Berlin (A)
  • Samstag, 21. Dezember, 18 Uhr: Bergischer HC (H). fred

Sorgen bereitet Garcia neben der Suche nach Linkshänderinnen auch der Blick in die eigene Talentschmiede, wie sie offen gesteht. „Aber das geht nicht nur uns so. Immer weniger Jugendliche entscheiden sich dazu, den Schritt in den Leistungssport zu gehen und wenn, kann es nicht schnell genug gehen. Höher, schneller, weiter ist für mich im Frauen- und Mädchenhandball nicht die richtige Devise. Die Spielerinnen werden zu früh in eine Mühle aus zu viel Training, teilweise qualitativ schlechtem Training und Anforderungen gesteckt, denen sie nicht gewachsen sind und beenden dann mit Anfang 20 ihre Karrieren. Entweder weil sie sich schwer verletzt haben oder keine Lust mehr haben und alles zu viel ist“, erklärt sie. Festzuhalten bleibt aber auch: Die Bären haben alle Teams im Nachwuchsbereich besetzt.

Saisonstart und Erwartungen bei den Ketscher Kurpfalz-Bären

Nun startet die Saison mit einem Auswärtsspiel am Samstag (Anwurf: 18 Uhr) bei der TG Nürtingen. Wie wird sich das Auftreten im Vergleich zur Vorsaison verändern? „Es wird immer geprägt sein von einer aggressiven Abwehrarbeit, gepaart mit Kampfkraft, Leidenschaft und hohem Tempo. Zudem möchte ich, dass wir spielerisch agieren. Das ist uns letzte Saison zu selten konstant gelungen“, sagt Garcia, die in ihrer Mannschaft das Potenzial für den zehnten Platz in der Endabrechnung sieht.

Tipp: Die Mannschaft ist weiter, hat aber an individueller Qualität eingebüßt. Auch deswegen wird es wieder bis zum Schluss eng bleiben.

Freier Autor

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