3. Handball-Liga

Knappe Kiste für die HG

Mannschaft von Christoph Lahme feiert 23:22-Erfolg gegen den TVS Baden-Baden in der Nordstadt-Halle

Von 
Mike Junker
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Edward Hammarberg (r.) übernimmt in den HG-Reihen den Part für Florian Burmeister, der vom Platz flog. © Lenhardt

Es war ein Arbeits-, Pflicht- und Zittersieg in einem Aufwasch, den HG Oftersheim/Schwetzingen beim 23:22 (12:11) über den TVS Baden-Baden am Sonntagabend hinlegte. Denn den nur um einen Punkt besser dastehenden Kontrahenten in der Tabelle zu überflügeln, war Gebot der Stunde. Dass die spielerische Leichtigkeit der ersten Minuten (3:0, 6:2) dann nicht über die gesamte Zeit aufrechtzuerhalten war, hatte mehrere Gründe, die Trainer Christoph Lahme nicht gleich darzulegen vermochte. „Am Montag werden wir in die Analyse gehen, jetzt freuen wir uns über den Sieg und die Unterstützung unserer Zuschauer. Vielen Dank.“

Zum Auftakt fackelte sein Team gleich ein Feuerwerk ab, dessen Funken jedoch schnell verglühten. Es war mit Sicherheit keine schöne Begegnung, die das zahlreiche Publikum zu sehen bekam. Dazu wurde zu viel gerungen und kräftig zugepackt – jeder Quadratzentimeter auf dem Parkett der Schwetzinger Nordstadthalle war umkämpft. „Ja, das war ein relatives hartes Spiel“, meinte auch Sandweiers stellvertretender Trainer Markus Merkel.

HG: Müller, Fauerbach; Barthelmeß (4/3), Schulz, Wahl (4), Kern ...

HG: Müller, Fauerbach; Barthelmeß (4/3), Schulz, Wahl (4), Kern (1), Krämer (1), Zaum, Burmeister (8), Stier, Hammarberg, Haase, Seitz (1), Geisler (1), Leibnitz (1), Kusch (2).

Schiedsrichter: Wilken/Haas (Ditmannsried). – Zuschauer: 550.

Strafwürfe: 3/3:1/1. – Zeitstrafen: 8:6 Minuten. – Disqualifikation: Schlager (33.), grobes Foulspiel an Burmeister.

Spielfolge: 3:0, 6:2, 8:4, 8:7, 12:11 (HZ), 12:12, 15:12, 15:14, 19:15, 21:17, 21:19, 23:19, 23:22. mj

So schafften es seine Leute in der Folge, die Partie offen zu gestalten, markierten nach dem Seitenwechsel sogar den einmaligen Ausgleich. Dann jedoch war der Hausherr wieder am Drücker. Mit ein Grund, warum Lahme den Erfolg als „verdient“ wertete. Doch die Vorteile wurden nicht alle in Treffer umgemünzt. Er fragte sich auch: „Warum machen wir es ab der 15. Minute so spannend? Wir zeigen immer zwei Situationen. Die eine, in der wir es gut machen, und in den zweiten 15 Minuten leisten wir uns unnötige Dinge.“ Möglicherweise stecke da schon der Gedanke an den scheinbar absehbaren Sieg in den Hinterköpfen, spekulierte er. „Wir gingen da einfach nicht mehr in die Tiefe, spielten nicht den nächsten Pass zum besser stehenden Nebenmann. Und wir haben brutal viele freie Bälle verworfen“, lautete das Fazit des Trainers.

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Aber dass es dann noch so knapp werden müsste, ja beinahe in einer Punkteteilung endete, hatte er so definitiv nicht erwartet. „Da müssen wir noch ein bisschen dran arbeiten.“ Denn nach dem 23:19 und einem Fehlpass, Pfostenschuss sowie Stürmerfoul in den letzten anderthalb Zeigerumdrehung war Sandweier auf dem Sprung, etwas Zählbares einzustecken. Die Gäste hatten den finalen Angriff, versuchten per Kempa den Ausgleich zu erzwingen. Der Ball zappelte auch im Netz, aber das bayerische Schiedsrichtergespann zeigte sofort an, dass der Wurf „abgestanden“ ausgeführt worden war.

Was auf der heimischen Seite zu Jubelstürmen führte, sorgte zunächst beim TVS für Empörung und Wut. Merkel relativierte aber: „Die Niederlage haben wir uns auch selber zuzuschreiben. Mit 22 Toren können wir auswärts in der dritten Liga kein Spiel gewinnen. Wir haben es trotz Möglichkeiten in der ersten Halbzeit nie geschafft, auszugleichen.“

Der Spieler des Matchs war für ihn deshalb Oftersheim/Schwetzingens Torwart Benedikt Müller, der seinen Werfern teilweise den Zahn gezogen hatte. Doch auch ein anderer Akteur verdient das Prädikat, Spieler des Abends gewesen zu sein, selbst wenn Lahme die gesamte Teamleistung hervorhob: Florian Burmeister flog schon früh zum zweiten Mal vom Platz (11.). WG-intern wurde seine Ablösung geregelt. Edward Hammarberg übernahm seinen Deckungspart, „Flo“ ackerte und traf vorne weiter, steckte dabei jedoch ordentlich ein.

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