2. Handball-Bundesliga Frauen

Kurpfalz Bären in Abstiegskampf der 2. Handball-Bundesliga unter Druck: „Die Halle muss brennen“

Kampfgeist und Leidenschaft fordert Bären-Trainerin Franzsika Garcia im Heimspiel gegen TuS Lintfort. Im Abstiegskampf der 2. Liga setzen die Ketscherinnen auch auf die Unterstützung ihrer Fans.

Von 
Frederik Schneider
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Rebecca Engelhardt erwartet von ihren Bären ein anderes Gesicht als zuletzt gegen Mainz 05. Die Ketscherinnen empfangen in heimischer Halle Lintfort. © Lenhardt

Ketsch. Die Forderung von Trainerin Franziska Garcia ist klar und unmissverständlich: „Die Mannschaft muss brennen, die Halle muss brennen“, sagt sie vor dem Heimspiel der Kurpfalz-Bären in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen am Samstagabend (Spielbeginn: 18 Uhr/Neurotthalle) gegen den TuS Lintfort. „Die Zuschauer können den Unterschied ausmachen. Das gelingt allerdings nur, wenn wir selbst alles an Kampf, Leidenschaft und Herz auf der Platte lassen.“

Mit fünf meist deutlichen Niederlagen im Rücken geht Ketsch als Tabellenletzter in das Duell mit dem Zehnten. Garcia erwartet eine Partie auf Augenhöhe und sieht den beim TuS eingeleiteten Umbruch in der zurückliegenden Sommerpause als erfolgreich vollzogen an. „Lintfort hat die Stärken beibehalten und schon wichtige Punkte geholt. Aber wir tun gut daran, uns auf uns zu fokussieren, uns aus unserer Talsohle heraus zu kämpfen. Das geht nur mit harter Arbeit und Vertrauen in die eigenen Stärken“, so die 40-Jährige kämpferisch.

Kurpfalz-Bären lassen Tempospiel vermissen

Dazu gehörte in der Vergangenheit das Tempospiel aus einer kompakten Defensive heraus. In dieser Saison fehlt den Bären aber in vielen Bereichen etwas, um über die gesamte Spielzeit mitzuhalten. Die Statistik unterstreicht das eindrucksvoll: Im Schnitt verliert das Garcia-Team die Spiele mit mehr als acht Treffern Unterschied. Mit 324 Gegentoren kassieren die Bären durchschnittlich mehr als 32 pro Spiel. Keine andere Mannschaft der Liga steht schlechter da. Auch die Anzahl der technischen Fehler ist viel zu hoch.

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Hoffnung besteht aber, denn Lintfort kommt mit wenig Selbstvertrauen in die Enderlegemeinde. Zuletzt verlor die Mannschaft von Bettina Grenz-Klein, die seit beeindruckenden 23 Jahren beim Team vom unteren Niederrhein an der Seitenlinie steht, mit 25:36 gegen den HC Rödertal. „Wir hatten keine Chance. Gut, die ersten Minuten waren noch in Ordnung. Später ist meine Mannschaft aber in die Knie gegangen und nicht wieder aufgestanden“, hatte Grenz-Klein erklärt. Gegen den HCR musste sie verletzungsbedingt ohne Michelle Breitbarth und Nyah Metz auskommen.

Ketscher Handballerinnen wollen Klatsche vergessen machen

Zur Erinnerung: Garcias Schützlinge zogen zuletzt mit 25:37 beim FSV Mainz 05 den Kürzeren und ernteten auch aufgrund der desolaten Vorstellung vor dem Seitenwechsel scharfe Kritik von ihrer Übungsleiterin. „Wir haben in der ersten Hälfte alles vermissen lassen, was zu einem Derby gehört. Hinten hatten wir keine Bereitschaft in den Zweikämpfen, vorne haben wir dem Gegner den Ball in die Hände gespielt und keinerlei Lösungen gefunden. Wir müssen nicht darüber reden, dass wir mit dieser Art und Weise keinen einzigen Punkt mehr holen werden“, so Garcia, die aber ergänzte: „Es bringt wenig draufzuhauen.“ Andererseits: Es ist auch spürbar, dass der Ton am Altrhein angesichts der Negativspirale – saisonübergreifend – allmählich rauer wird.

Ob die angekündigte Aufarbeitung in der Trainingswoche Früchte getragen hat, bleibt abzuwarten. Aber auch Kapitänin Rebecca Engelhardt erwartet ein anderes Bären-Gesicht. „Wir sind es unseren Fans schuldig, dass wir uns zerreißen, alles geben und unser Bären-Herz zusammen aufs Feld bringen“, unterstrich die Linksaußenspielerin. Sie glänzte beim 30:25-Erfolg der Bären im jüngsten Aufeinandertreffen Mitte Februar mit vier Treffern – ein weiterer kleiner Hoffnungsschimmer aus Sicht der Gastgeberinnen.

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