Reilingen/Hockenheim. Der Deutsche-Ringer-Bund (DRB) hat in dieser Woche die Einteilung für die 1. und die 2. Ringen-Bundesliga bekanntgegeben. Für den Zweitligisten RKG Reilingen/Hockenheim kommt es dabei zu einer unerfreulichen Entwicklung. Nachdem die vergangene Runde aufgrund der kurzen Wege zu den Gegnern und gleich drei Derbys eine Art „Wohlfühloase“ war, landet die Ringkampfgemeinschaft nun für die Saison 2024 in der Ost-Gruppe der 2. Bundesliga. Damit sind nun weite Auswärtsfahrten mit einer Gesamtlänge von 4240 Kilometern verbunden.
Für die RKG, die in den vergangenen Jahren vom Verband immer wieder zwischen den verschiedenen Staffeln hin- und hergeschoben wurde, bedeutet die Einteilung vor allem eines: deutliche Mehrkosten im Vergleich zur Vorsaison. Eine weitere Hiobsbotschaft sind auch die wegfallenden attraktiven Derbys. Weingarten ist in die 1. Bundesliga aufgestiegen und Viernheim hat seine Mannschaft vom Bundesligabetrieb abgemeldet.
Von drei auf null Derbys: Kurpfälzer Löwen ziehen ihre Mannschaft zurück
Laut Einteilung verblieben aus dem nordbadischen Raum noch die Kurpfälzer Löwen, doch die Kampfgemeinschaft aus Ladenburg und Schriesheim wird ihre Mannschaft ebenfalls noch vor Beginn der Saison zurückziehen.
Die längste Fahrt, die auf die RKG zukommt, geht nach Mecklenburg-Vorpommern: Zum RV Lübtheen müssen die Athleten von Thilo Dicker und Robin Laier 579 Kilometer zurücklegen. Weitere Langstrecken führen zum RSV Greiz (Thüringen, 400 Kilometer), zu Erzgebirge Aue (Sachsen, 423 Kilometer) und der AVG Markneukirchen (Sachsen, 390 Kilometer). Hinzu kommen die Rückfahrten. RKG-Coach Thilo Dicker ist aus organisatorischer Sicht alles andere als begeistert von der neuen Einteilung: „Es ist wirklich undankbar und geografisch für uns auch nicht nachvollziehbar. Durch die sehr weiten Fahrten und die etwaigen Übernachtungen wird uns ein nicht unerheblicher finanzieller Aufwand entstehen. Zudem werden wohl auch die Heimkämpfe weniger gut besucht sein, da die Gäste dann wohl ebenfalls aufgrund der Entfernung weniger Fans mitbringen werden.“
Das erneute Verschieben der RKG seitens des DRB wird auch mit Galgenhumor genommen: „Ich glaube, seit wir in der Bundesliga ringen, waren wir schon bei jedem Verein in Deutschland zu Gast“, so Erik Offenloch, Vorsitzender beim Fusionsverein RSV Hockenheim.
Ringen-Ligeneinteilung 2024
1. Bundesliga Süd: Germania Weingarten, SV Wacker Burghausen, ASV Schorndorf, Red-Devils Heilbronn, ASV Urloffen, KG Baienfurt/Ravensburg und AC Lichtenfels.
1. Bundesliga Nord: KSV Köllerbach, KSV Witten 07, SC Kleinostheim, KSK Neuss, KSC Hösbach und ASV Mainz 1888.
2. Bundesliga Süd: TuS Adelhausen, RKG Freiburg 200, TV Essen-Dellwig, RC Düren-Merken, Wrestling-Tigers Rhein-Nahe, KSV Krefeld, AC Heusweiler, KV Riegelsberg und ASV Hüttigweiler.
2. Bundesliga Ost: RKG Reilingen/Hockenheim, RV Lübtheen, RSV Greiz, AVG Markneukirchen, Johannis Nürnberg, KSV Rimbach und Erzgebirge Aue.
Aus sportlicher Sicht seien die neuen Gegner jedoch durchaus attraktiv, wie Dicker dazu weiter ausführt: „Es ist wirklich eine starke Gruppe mit vielen interessanten Gegner, mit denen wir uns bisher noch nicht messen konnten.“ Also wenigstens eine kleine Entschädigung für die Reilinger und Hockenheimer Ringkampfgemeinschaft: Es dürfen in diesem Jahr wirklich spannende Wettkampfduelle erwartet werden.
Für Dienstag, 16. Januar, hat der DRB die genaue Terminierung der Kämpfe angekündigt. Dann wird sich zeigen, welche Auswärtsfahrt als erstes auf die Ringkampfgemeinschaft zukommt.
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