Sandhausen. Nach der 1:4-Niederlage des SV Sandhausen beim Halleschen FC vor der Länderspielpause hatte Dennis Diekmeier den Blick im Interview nach dem Spiel entnervt auf das Punktekonto gerichtet: „Hätten wir heute gewonnen, wären wir oben dabei gewesen.“ Mit sieben Zählern steht der Absteiger vor dem 6. Spieltag der 3. Fußball-Liga auf dem zehnten Tabellenplatz. Sein Trainer Danny Galm wollte der Tabellensituation auf der Pressekonferenz am Donnerstag vor dem Heimspiel gegen Preußen Münster (Samstag, 14 Uhr) weniger Bedeutung beimessen: „Die Tabelle wird erst irgendwann interessant.“
Fakt ist, dass die Sandhäuser aufgrund der Auswärtsmisere – in der Fremde holte man aus drei Spielen einen Zähler – nicht vom Fleck kommen. Galm weiß aber auch, „dass es nur wenige Punkte sind, um wieder oben dranzukommen“. Die erforderlichen drei Zähler sollen mit dem dritten Ligaheimsieg in Folge am Samstag eingefahren werden.
Spielrhythmus durch Pokalspiel
Dass man nach der Pleite beim HFC in der Länderspielpause durch das Achtelfinale des badischen Pokals bei der SpVgg Wallstadt (6:0) im Spielrhythmus geblieben ist, sah Galm als Vorteil an: „Es war wichtig, nicht zwei Wochen zu warten.“ Es erschwerte ihm allerdings auch die Personalplanung fürs Wochenende: „Die Jungs haben sich gut präsentiert. Es ist sehr positiv, dass wir so viele Optionen haben.“
Neuzugang Luca Zander kam beim Kreisligisten auf seine ersten Pflichtspielminuten für den neuen Club und ist auch am Samstag eine Option. Nachdem der Verteidiger wegen kleiner muskulärer Probleme in Halle noch gefehlt hatte, „steht er jetzt voll im Saft“, meinte sein Trainer. Weiterhin verzichten müssen die Sandhäuser auf den Langzeitverletzten Lucas Laux sowie Alexander Fuchs, der sich inzwischen jedoch wieder im Training befinde.
Langsam wieder in den Rhythmus findet eigenen Aussagen zufolge Rouwen Hennings. Die Vorbereitung sei nicht so rund gelaufen wie gewünscht, erzählte der von Verletzungen heimgesuchte Stürmer. Bislang hat Hennings in fünf Einsätzen für seinen neuen Arbeitgeber einen Treffer erzielt. „Ich mache mich deshalb aber nicht verrückt“, gab der 36-Jährige sich dennoch gelassen und hob seine anderen Qualitäten hervor: „Ob es eine Vorlage ist, ob ich eine Situation einleite oder einen Gegner wegblocke – ich versuche, der Mannschaft zu helfen.“
Im Gegensatz zu den divergierenden Ansichten von Kapitän und Trainer in Sachen Tabelle, sprechen Hennings und Galm im Rückblick auf Halle dieselbe Sprache. „Wir haben uns sehr über uns selbst geärgert“, bilanzierte der Stürmer. „Wir hatten in der ersten Hälfte eine gute Phase und haben es versäumt, die Führung zumindest mit in die Pause zu nehmen.“ Galm ergänzte, man sei sehr kritisch mit sich selbst gewesen und vor allem mit der zweiten Halbzeit nicht zufrieden, beschwichtigte aber auch: „Wir wissen, dass wir sowas mal in Kauf nehmen müssen – mit dem großen Umbruch, den wir haben.“ Als Ausrede gelte dies freilich trotzdem nicht.
Offensivstarke Münsteraner
Nicht nur die vereinseigene, auch die tabellarische Situation der Gäste aus Münster, die mit vier Punkten Rang 18 belegen, wollte der Sandhäuser Coach nicht überinterpretieren – und warf einen Blick in die Statistikkiste: „Sie spielen sich nach Dynamo Dresden die zweitmeisten Torchancen der Liga heraus.“ Der Aufsteiger aus der Regionalliga West würde sehr flexibel agieren. „Sie haben immer wieder lange Bälle drinnen, finden aber auch kurze Lösungen und kombinieren sich gut strukturiert von Ebene zu Ebene.“ Warum es vor dem eigenen Publikum deutlich besser als auswärts laufe, konnte der SVS-Coach nur raten: „Vielleicht entfachen wir zu Hause eine Euphorie.“ Dafür braucht es am Hardtwald am Samstag wieder die Unterstützung der Zuschauer. Stand Donnerstagmittag gingen 2 600 Karten über die Ladentheke. Die Tageskasse öffnet am Spieltag 1,5 Stunden vor dem Anstoß.
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