Der Rückenwind der Kurpfalz-Bären ist trotz des 30:25-Heimsieges gegen den TuS Lintfort (wir berichteten) wieder etwas abgeflaut. Schuld daran ist aber nicht etwa die weiter bedrohliche sportliche Situation in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen, sondern vielmehr die angespannte Personallage. Gerade erst hatte sich Amelie Möllmann wieder fit gemeldet, da muss die Linkshänderin schon wieder aussetzen. Sie wird das Rheinhessen-Kurpfalz-Duell mit dem FSV Mainz 05 an diesem Sonntag (Anwurf: 15 Uhr) verpassen, weil die alte Fußverletzung wieder aufgebrochen ist. Voraussichtlich müssen die Bären drei bis vier Wochen ohne die 22-Jährige auskommen.
„Sie ist für uns einfach nicht zu ersetzen“, sagte Trainerin Franziska Steil über ihre Kapitänin und bedauert, dass ihr wieder eine wichtige Option in Mainz wegfällt, zumal Möllmann auch maßgeblich dafür verantwortlich war, dass Toptorschützin Svenja Mann gegen Lintfort ihre Verschnaufpausen erhielt. Neben Möllmann fehlen Steil gegen den FSV auch Nell Gotta und Lea Marmodee.
Fraglich ist außerdem der Einsatz von Mireia Torras Parera. Auch sie konnte unter der Woche wegen Schmerzen am Fuß nur eingeschränkt trainieren, heißt es von den Bären. Auf dem Weg zum anvisierten Klassenerhalt müssen die Ketscherinnen also den einen oder anderen Dämpfer hinnehmen. Trotzdem wollen sie Mainz 05 nach der 22:30-Hinspielniederlage ärgern, betont Steil: „Wir müssen Farbe bekennen, müssen alles reinhauen, was wir haben, und dann werden wir sehen, was im Derby herauskommt. Wenn wir die Klasse nicht über einen Relegationsplatz halten wollen, brauchen wir Punkte.“
Auf einen direkten Abstiegsplatz beträgt der Vorsprung nach dem jüngsten Erfolg einen Zähler. Nach vorne sind es drei Punkte Rückstand, weil der VfL Waiblingen am vergangenen Wochenende überraschend beim HC Leipzig gewinnen konnte. Allerdings haben die Tigers auch ein Spiel mehr auf dem Konto als die Bären.
Besonders warnt Steil vor Neele Orth. Für die Bären-Trainerin ist die 21 Jahre alte Spielmacherin „eine der besten Individualisten in dieser Liga“. Und zwischen den Pfosten können sich die Mainzerinnen auf Lena Schmid und Natascha Krücke-meier verlassen.
Die 05erinnen empfangen die Bären indes ebenfalls mit einem Erfolgserlebnis im Rücken: Sie gewannen zuletzt mit 31:27 beim Aufsteiger HCD Gröbenzell und wollen in der heimischen Sporthalle des Gymnasiums Oberstadt den nächsten Schritt in Richtung Ligaverbleib machen. Aktuell ist das Team von Trainerin Ilka Fickinger Tabellenfünfter und schon jetzt weit entfernt von der gefährlichen Zone.
„Wir gehen davon aus, dass Ketsch unbedingt zwei Punkte mitnehmen möchte. Wir wollen den Sieg aus dem Hinspiel bestätigen und weitere Punkte für den Abstand zu den Abstiegsplätzen sichern“, sagte die Mainzer Übungsleiterin. „Dazu müssen wir von Anfang an bereit sein und über 60 Minuten unsere Leistung abrufen, um gegen die Bären erfolgreich zu sein.“ fred
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