Handball

Coach Steil und die Kurpfalz-Bären aus Ketsch sind erleichtert

Aufatmen beim Handball-Zweitligisten Kurpfalz-Bären: Das Team aus Ketsch um Trainerin Franziska Steil landete gegen TuS Lintfort einen 30:25-Heimsieg. Doch hilft das wirklich im Abstiegskampf?

Von 
Frederik Schneider
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Svenja Mann (rot) glänzt in der Offensive bei den Kurpfalz-Bären und versenkt zehn Bälle im Tor. © Lenhardt

Franziska Steil atmete einmal tief durch und ballte die Hände zu Fäusten. Wenige Meter vor ihr hüpften ihre Spielerinnen im Kreis und feierten einen überraschend ungefährdeten 30:25 (18:15)-Heimsieg gegen den TuS Lintfort – ein wichtiger Befreiungsschlag für die Kurpfalz-Bären im Abstiegskampf der 2. Handball-Bundesliga der Frauen.

Trainerin Steil gab nach dem Abpfiff zu: „Ich bin erleichtert. Es war eine schwierige Woche. Wir haben viel nachgedacht und viel gearbeitet. Und ich denke, wir haben eine gute Reaktion gezeigt.“

Nach der fahrlässigen Chancenverwertung und unzähligen technischen Fehlern bei der 21:33-Niederlage bei den Füchsen Berlin zeigten die Bären am Samstagabend ein anderes Gesicht. Immer wieder stellten sie den Tabellendritten mit ihrer flinken Beinarbeit in der Defensive vor Probleme und dahinter entschied Johanna Wiethoff das Torhüter-Duell mit Laura Graef klar für sich. 13 Paraden standen bei der Ketscher Schlussfrau nach 60 Spielminuten zu Buche.

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„Am Ende des Tages ist es wichtig, dass wir relativ souverän das Spiel gewinnen konnten. Wir haben den Grundstein in der ersten Halbzeit in der Abwehr gelegt, indem wir immer wieder offensiv attackiert haben, immer wieder Druck gemacht haben, und dadurch hatten wir viele Ballgewinne und konnten uns so Sicherheit holen“, sagte Steil.

Zwei wichtige Faktoren aus Sicht der Gastgeberinnen waren auch die beiden Rückkehrerinnen Amelie Möllmann und Katja Hinzmann. Linkshänderin Möllmann hatte zuletzt wegen einer Prellung der Fußwurzel gefehlt, Spielmacherin Hinzmann berufsbedingt. Beide standen gegen Lintfort direkt wieder in der Anfangsformation.

Bis zum 10:9 verlief die Partie ausgeglichen (18.). Doch dann legten die Bären einen Zwischenspurt ein und bauten den Vorsprung auf 15:10 aus (22.). Die Entscheidung fiel aber erst nach dem Seitenwechsel, als das Gäste-Team von Übungsleiterin Bettina Grenz-Klein mehr als zehn Minuten lang keinen Treffer erzielte.

„Wir hatten in der Phase keinen Zugriff, haben uns zu viele technische Fehler geleistet und dann war die Messe auch gelesen“, sagte Grenz-Klein enttäuscht, die auch ihre Torhüterin in Schutz nahm. „Ganz ohne Deckung ist es halt auch schwer.“

Die Bären nutzten Lintforts Patzer konsequent aus. In der Offensive glänzte Svenja Mann mit zehn Toren, aber auch Lena Stitzel, die von Steil am Kreis aufgeboten wurde, verdiente sich von Geschäftsführer Armin Wagner ein Sonderlob. Erst vor wenigen Tagen hatte sie ihren Vertrag am Altrhein verlängert. „Was sie für einen Sprung mit erst 18 Jahren gemacht hat, das ist sehr stark“, sagte Wagner.

Tabellarisch kaum Veränderungen

In der Schlussphase ließen die Bären – wohl auch im Gefühl des sicheren Sieges – etwas nach. Der sechste Erfolg in dieser Saison geriet aber nicht mehr in Gefahr.

Tabellarisch hat sich kaum etwas verändert. Zum Leidwesen der Ketscher Spielerinnen, die unmittelbar nach der Schlusssirene die Endergebnisse der anderen Teams checkten, gewann auch der Verfolger HSG Freiburg. Somit ist ein direkter Abstiegsplatz auch weiterhin nur einen Zähler entfernt.

Vor dem Auswärtsspiel am kommenden Sonntag, 18. Februar, beim FSV Mainz 05 (Anwurf: 15 Uhr) schöpfen die Bären-Verantwortlichen aber Selbstvertrauen. „Die Mädels haben gut gespielt und alle direkten Konkurrenten kommen noch zu uns in die Halle“, sagte Wagner hoffnungsvoll.

  • Kurpfalz-Bären: Longo, Wiethoff; Mann (10), Goudarzi, Hinzmann (3), Bianco (2), Scheffler (3), Torras Parera (1), Geigle, Möllmann (2), Schranz, Stitzel (5), Engelhardt (4), Hufschmidt. fred

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