Sandhausen. Der Kapitän muss sich erst einmal hinten anstellen. Noch geschieht das ohne Murren, denn Dennis Diekmeier musste beim SV Sandhausen lange aussetzen und versteht, dass er beim Fußball-Zweitligisten aktuell das Nachsehen hat. Auf lediglich 436 Pflichtspielminuten kommt der routinierte und extrovertierte Rechtsverteidiger in dieser Saison. Doch nach dem 2:3 beim Karlsruher SC musste Diekmeier eine Zwangspause einlegen. Eine komplizierte und langfristige Muskelverletzung in der Hüfte sorgt dafür, dass SVS-Trainer Alois Schwartz seit Monaten nicht auf sein Sprachrohr auf dem Platz zurückgreifen kann.
Inzwischen kann Diekmeier die Übungseinheiten zwar wieder mitmachen, der Sportliche Leiter Mikayil Kabaca sah aber dennoch die Notwendigkeit, auf Diekmeiers Position in der Winter-Transferperiode noch einmal nachzulegen. „Ich bin sicher, dass uns Raphael bei der Erreichung unserer Ziele schnell helfen wird“, sagte der Kaderplaner bei Frambergers Vorstellung. Auch Schwartz hält große Stücke auf den Neuzugang. „Mit Raphael haben wir einen zweikampfstarken Spieler mit Bundesligaerfahrung verpflichtet. Er ist ein Mentalitätsspieler, der uns helfen wird“, sagte er.
SV Sandhausen: Bestätigung in Bielefeld
Beide dürfen sich bestätigt fühlen, denn Frambeger legte beim 2:1 bei Arminia Bielefeld direkt ein Tor auf. Er hat gute Karten, auch an diesem Freitagabend (18.30 Uhr) gegen Spitzenreiter SV Darmstadt 98 zum Einsatz zu kommen. „Dennis war ja lange Zeit weg, das muss man schon sagen. Und er hatte auch keine einfache Verletzung“, sagte Schwartz. „Raphael hat ganz klar die Nase vorne. Wir sind aber froh, dass Dennis jetzt wieder dort ist, wo er ist.“
Geduld ist gefragt. „Er weiß, dass er noch ein bisschen arbeiten muss“, sagte der Coach. „Aber er rückt näher heran und das macht mich natürlich auch froh, dass wir Alternativen haben.“
Das gilt nicht nur für die rechte Außenbahn in der Defensive. Auch links tummeln sich mit Arne Sicker, der den Verein noch in Richtung Ausland verlassen könnte, Philipp Ochs, dem inzwischen wieder fitten Chima Okoroji und Kerem Calhanoglu gleich vier Spieler. Auch der von Schalke 04 ausgeliehene Calhanoglu wusste mit einem Assist beim Duell mit den Ostwestfalen in der Offensive zu überzeugen.
SV Sandhausen: Konstante Leistung fehlt
„Er hat aber auch beim einen oder anderen Mal seine Probleme gehabt“, meinte Schwartz. „Es war aber sein erstes Spiel und in dem Spiel hat man gesehen, wie wichtig die Außenverteidiger sind für uns. Durch die beiden Ausfälle haben wir oft keine Flanken in die Box gehabt.“
Abnehmer gibt es im Sturmzentrum ebenfalls ausreichend. Jedoch fehlen noch die konstanten Leistungen. Kevin Behrens, der mittlerweile beim 1. FC Union Berlin für Furore sorgt, war einer der echten Torjäger am Hardtwald. Pascal Testroet stürmt jetzt für den FC Ingolstadt. Auch er wusste, wo das Tor steht. Im aktuellen Kader hapert es dahingehend. Matej Pulkrab fehlt noch ein Erfolgserlebnis. Auch im Trainingslager gelang es dem Tschechen nicht, nachhaltig zu überzeugen. Dabei arbeite Pulkrab hart, sagte Schwartz.
Hamadi Al Ghaddioui ist einer der neuen Hoffnungsträger. Mit dem VfB Stuttgart stieg der 32 Jahre alte Marokkaner in der Vergangenheit auf. Zuletzt in Zypern glänzte aber auch er nicht in puncto Effektivität. Immerhin: Die Möglichkeiten sollten sich dank der beiden Flankengeber Calhanoglu und Framberger wieder häufen und das steigert bekanntlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Zentrumsspieler wieder öfter jubelnd abdreht.
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