Fußball-Regionalliga

Sandhausen-Trainer Olaf Janßen: „Jungs gehen auf dem Zahnfleisch“

Sandhausen bestreitet das dritte Spiel der englischen Woche am Samstag am Hardtwald gegen Balingen. Trotz hoher Belastung sieht der Trainer den Fußball-Regionalligisten auf Kurs.

Von 
Michael Wiegand
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Hat mittlerweile (fast) allen Grund zur Freude: Sandhausens Trainer Olaf Janßen empfängt am Samstagnachmittag mit dem Tabellenzwölften das Schlusslicht Balingen am Hardtwald. © PIX-Sportfotos

Sandhausen. 3:1 beim Bahlinger SC in der Liga, 2:0 im Verbandspokal beim FC Zuzenhausen. Sollte Fußball-Regionalligist SV Sandhausen jetzt noch am Samstag, 14 Uhr, sein Heimspiel gegen die TSG Balingen gewinnen, wäre die englische Woche für Cheftrainer Olaf Janßen und seine junge Mannschaft optimal verlaufen.

Während der SVS mit zwei Siegen im Rücken und auf einem Mittelfeldrang in die Partie geht, blicken die Balinger als Tabellenletzter mit lediglich einem Erfolg und zuletzt drei Niederlagen in Folge weit nach oben Richtung Zwölftplatziertem. Es werde eine „Herkulesaufgabe“, titelt der „Schwarzwälder Bote“ über das Gastspiel das Schlusslichts gegen eine Mannschaft, die „nach einem XXL-Umbruch noch Optimierungsbedarf“ habe, bei Standards aber „sehr stark“ sei.

TSG Balingen darf von SV Sandhausen nicht unterschätzt werden

Ähnliches sagt auch SVS-Cheftrainer Janßen über die TSG. Balingen steige „niemals“ ab, so der 58-Jährige. Bisher habe die TSG lediglich zu wenige Tore geschossen - wegen der schlechten Chancenverwertung. Neun Standard-Tore aus wettbewerbsübergreifend sechs Spielen sprächen aber eine deutliche Sprache. „Das wird ein Brocken! Spielerisch ist das eine tolle Mannschaft, die gegen Frankfurt und Freiberg gut agiert hat. Eins-zu-eins-Pressing und gegen den Ball sehr gut. Da müssen wir brutal gut verteidigen, sie werden uns alles abverlangen“, unterstreicht Janßen.

Das „zu null“ gegen Zuzenhausen im Verbandspokal-Achtelfinale habe der Mannschaft gezeigt, wie es sich anfühlt, „sich mal keinen selbst reinzumachen. Das ist ein gutes Gefühl, richtig gut sogar“, sagte Janßen in der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Balingen. „Es fühlt sich einfach anders an und die Mannschaft hat verstanden, dass es in ihr steckt, zu null zu spielen. Wir konnten den FC fast komplett aus dem Angriff nehmen und auf dieses Fundament wollen wir jetzt bauen.“

Dünner Kader des SV Sandhausen zum dritten Mal in acht Tagen im Einsatz

Bauen kann Olaf Janßen auch auf einen - für aktuelle Sandhäuser Verhältnisse - recht breiten Kader. „Wir hatten ein paar Einschläge, zum Beispiel bei Louis Kolbe und Phil Halbauer, denke aber, dass es keine weiteren Ausfälle zu den länger Verletzten geben wird.“ Das Duo habe bereits das Regenerationstraining mit der Mannschaft bestritten. Die englische Woche fordere vom kleinen Kader jedoch einiges. „Die Jungs gehen auf dem Zahnfleisch. Das ist ein Test für uns alle.“

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Tatsächlich werde seine Mannschaft bis Anfang Oktober innerhalb von zwei Monaten und drei Tagen 15 Spiele bestritten haben. „Und das mit einem kleinen Kader und zeitweise wochenlangen Ausfällen … Das aufzufangen, das ist schon echt ein Brett.“

Doch Janßen wäre nicht Janßen, wenn er nicht auch das Positive an dieser Phase - gespickt mit fünf englischen Wochen - erkennen und seinen Spielern als Motivation weitergeben würde. Die SVS-Akteure würden dadurch schnell immer mehr Leidenschaft, Willen und Zusammenhalt auf dem Feld zeigen. Die Entwicklung brauche Zeit, der volle Kalender fördere diese aber. „Man merkt, dass dadurch die Energie zu spüren ist. Deshalb geht ein ebenso großes Lob an das Umfeld. Zwischen den Partien bleibt überwiegend Zeit für die Videoanalyse, weil dann nur die Augen und nur der Kopf arbeiten müssen.“

Trauben hängen für beide Fußball-Regionalligisten im Hardtwaldstadion hoch

Gegen Balingen habe Sandhausen - trotz Heimvorteil - das Manko, „dass Balingen keine englische Woche hatte, also frisch sein wird. Sie werden versuchen, ihr Spiel durchzudrücken und den Bock gerade gegen uns umzustoßen. Darauf können wir uns alle einstellen: Spieler, Trainerteam und auch unsere Zuschauer“.

Aber, und das betont Olaf Janßen deutlich: „Wir spielen auf unserem Platz, in unserem Stadion, und werden einen Toprasen vorfinden. Wir müssen versuchen, auch mit dem Ball gute Lösungen zu finden. Wir wollen das zeigen, was wir in den vergangenen Wochen an den Tag gelegt haben: Mit Intensität und mit Leidenschaft alle zusammen verteidigen. Diese Basis werden wir benötigen. Dann hoffe ich, dass wir diese englische Woche mit unseren Fans zusammen krönen und den dritten Sieg im dritten Spiel einfahren können. Dafür werden wir alles tun, aber die Trauben hängen hoch.“

Redaktion

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