3. Fußball-Liga

SV Sandhausen nach 0:4-Klatsche vorerst bedient

Mit der 0:4-Niederlage beim FC Ingolstadt 04 ist der Höhenflug des SV Sandhausen erst einmal zu Ende und am Hardtwald geht man auf entsprechende Ursachenforschung.

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fred
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„Wir lassen nach der Halbzeit alle unsere Tugenden in der Kabine“, sagt Tim Knipping – hier im Spiel gegen Mannheim – nach der Niederlage in Ingolstadt. © Michael Ruffler

Sandhausen. Matthias Imhof war bedient. Der Sportdirektor des Fußball-Drittligisten SV Sandhausen hatte unmittelbar nach der 0:4 (0:0)-Klatsche beim FC Ingolstadt und dem Einbruch nach dem Seitenwechsel sogar Schwierigkeiten, das Gesehene einzuordnen. „Wir sind von unserem Auftritt maßlos getäuscht. In den Zweikämpfen und dem Passspiel hat alles gefehlt“, sagte er am Samstag. „Nach einer ersten, eher ausgeglichenen Hälfte war die zweite Halbzeit absolut schlecht. Was sich die Jungs in der Defensive gedacht haben, weiß ich nicht. Eine Erklärung gibt es so kurz nach der Partie noch nicht, wir müssen die Partie schnell analysieren.“

Der SVS-Höhenflug findet ein unsanftes Ende

Der Höhenflug des SVS ist somit erst einmal zu Ende. Für Trainer Jens Keller war es die erste Niederlage in der Liga als Coach der Schwarz-Weißen. „Ein 0:4 ist eine deutliche Klatsche. Uns hat die Bissigkeit der letzten Wochen gefehlt“, sagte er. „Im zweiten Durchgang wollten wir es besser machen. Dann kommen wir raus und sind nach wie vor nicht aggressiv. Das war nicht die Mannschaft, die ich aus den letzten Wochen kannte.“ Den Aufstiegsrelegationsplatz hat der SVS aber auch weiterhin im Blick.

Keller sah gegen seinen Ex-Club, bei dem er zwischen 2018 und 2019 arbeitete, keinen Grund, seine Mannschaft im Vergleich zum 3:0-Heimerfolg gegen den SV Waldhof Mannheim umzustellen. Aber auf der Bank nahmen nach langen Verletzungspausen Kapitän Dennis Diekmeier und Nachwuchstalent Dennis Egel wieder Platz.

Das Duo musste miterleben, wie die Hausherren in Ingolstadt besser ins Spiel kamen und auch die erste Chance zu verzeichnen hatten: Top-Torjäger Jannik Mause scheiterte jedoch am stark reagierenden Nikolai Rehnen im Gehäuse des SV Sandhausen, der den Ball zur Ecke ablenken konnte (7.). Die Hintermannschaft der Gäste hatte hernach weiter viel zu tun. Beim Kopfball des ehemaligen Sandhäusers Pascal Testroet musste Rehnen aber nicht eingreifen (12.).

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Die Mannschaft von Jens Keller benötigte eine knappe Viertelstunde, um Schwung aufzunehmen. Dann gaben Livan Burcu und Yassin Ben Balla binnen weniger Sekunden zwei Schüsse ab – jedoch erfolglos. Noch näher dran waren dann Sebastian Stolze und Abu-Bekir El-Zein bei einer Dreifach-Chance, allerdings schafften es auch diese beiden Spieler nicht, den Ball im Tor unterzubringen (30.).

Nach der Pause nahm das Unheil aus Sicht des SV Sandhausen seinen Lauf – und wie: Binnen fünf Minuten entschieden Yannick Deichmann (50.) und Mause die Partie. Testroet legte den dritten Treffer nach (71.) und Felix Keidel machte es noch deutlicher (78.).

„Es war eine sehr schlechte zweite Halbzeit von uns, die Enttäuschung ist natürlich groß. Wir haben schwer ins Spiel gefunden, hatten dann aber Chancen, die der Torhüter von Ingolstadt überragend hält. So gehen wir mit einem Unentschieden in die Pause. Wir lassen nach der Halbzeit all unsere Tugenden in der Kabine, das darf natürlich nicht sein“, sagte Innenverteidiger Tim Knipping und sein Kollege auf der Torhüterposition Nikolai Rehnen ergänzte: „Wir haben es nicht geschafft, in die Zweikämpfe zu kommen, sodass wir den Faden verloren haben. Wir haben in wenigen Tagen die Möglichkeit, es besser zu machen.“

Vor der Winterpause peilt der SVS noch einen Sieg an

Und zwar schon am kommenden Dienstag: Vor der Weihnachtspause steht für den SVS noch ein letzter Aufgalopp an, wenn der kriselnde Aufsteiger VfB Lübeck am Hartdwald zu Gast sein wird (Spielbeginn: 19 Uhr). Anders als im Hinspiel, das torlos endete, und anders als bei der Pleite in Ingolstadt wollen die Sandhäuser wieder jubeln, um ruhige Feiertage verbringen zu dürfen.

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