Sandhausen. Die beiden Auftritte vor der Winterpause hatten das eigentlich gute Gesamtbild getrübt, sagte der einzige Torschütze, Alexander Mühling, nach dem 1:0-Sieg des Fußball-Drittligisten SV Sandhausen gegen Erzgebirge Aue am Mittwoch. Nach sechs Gegentoren in zwei Partien und dem Absturz auf Rang acht war die Laune am Hardtwald vor dem Jahreswechsel im Keller. Vor allem an der Defensive wollte Trainer Jens Keller deshalb arbeiten. Nach zwei Spieltagen 2024 kann konstatiert werden: Mission erfüllt.
Beim 1:0 in Dresden am Samstag hätten sie noch viel zu viel zugelassen, musste Abwehrspieler Jonas Weik zugeben – der Sieg beim Aufstiegsfavoriten war wohl die Mutter aller dreckigen Siege –, aber gegen Aue hätten die Hausherren „wenig bis gar nichts“ zugelassen. „Wichtig war für mich die Defensivleistung“, hob auch Keller die Prioritäten nach dem zweiten Sieg in Folge hervor.
Aue-Keeper Männel bei Elfer gegen Sandhausens Mühling „zu kurz“
Den Veilchen wurde am Hardtwald – auch für deren Trainer Pavel Dotchev – überraschend viel Freiraum im Spielaufbau gegeben. Kapital konnte seine Elf in den ersten 45 Minuten keines daraus schlagen.
Die Elfmeterentscheidung nach einer halben Stunde fiel aus dem Nichts. Der als sicherer Schütze geltende Mühling habe zwar „eine gewisse Routine“, der Mittelfeldmann wusste aber auch, dass der Auer Torhüter Martin Männel „einer ist, der gerne mal einen rausfischt“. Doch sein Plan – „wenn ich ihn mit Überzeugung ins Eck schieße, ist er nicht lang genug“ – ging auf. Mit 1,84 Meter zählt Männel nun mal zu den kleineren seiner Zunft.
SV Sandhausen versäumt gegen Aue die Vorentscheidung
In der Halbzeit stellten die Gäste um. Ihre besten Chancen resultierten aus Hereingaben von Außen, als Erik Majetschak aus kurzer Distanz am stark parierenden Nikolai Rehnen scheiterte (76.) und Johannes Thiel später das Tor verfehlte (88.). Die Hausherren ließen vor allem in Person von Markus Pink die Chance liegen, den Sack früher zu zumachen. Der Österreicher fand im ersten (33.) wie im zweiten Durchgang (75.) freistehend keinen Weg vorbei an Männel.
Dennoch behielt die gezwungenermaßen defensiv aufgestellte SVS-Elf die so wichtigen Punkte am Hardtwald. „Über allem stehen die drei Punkte und dass wir sie uns als Team erkämpft haben“, hielt der Torschütze fest. „Nach der Saison fragt keiner mehr, wie wir die Spiele gewonnen haben“, pflichtete Weik ihm pragmatisch bei. Mühling gab nach seinem ersten Saisontor aber auch zu, dass es im fußballerischen Bereich noch viel Luft nach oben gebe. „Wenn man oben rein und ein Spitzenteam sein möchte, muss man dominanter spielen.“
Mangelnde Offensivqualität durch viele Ausfälle beim SV Sandhausen
Sein Trainer forderte das bereits in Dresden, verwies am Mittwoch aber auf die vielen Ausfälle, die „gerade in der Offensivabteilung unheimlich wehtun“. Vor diesem Hintergrund sind die beiden Dreier noch bedeutender. „Klar können wir besser Fußball spielen, aber wichtig ist es für uns, die Punkte einzufahren“, sagte auch Keller pragmatisch.
Sie verhelfen Sandhausen aktuell zu Rang vier in der Tabelle. Der Abstand auf den begehrten Relegationsplatz beträgt drei Punkte. Damit ist der ambitionierte Zweitligaabsteiger wieder mittendrin statt nur dabei im Aufstiegskampf ins Fußballunterhaus – und mit den baldigen Rückkehrern in der Offensive gewappnet für kommende Aufgaben. Die nächste heißt am Sonntag ab 16.30 Uhr an der Grünwälder Straße 1860 München.
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