Ketsch. Wer weiß, wo die Kurpfalz-Bären ohne ihre Topwerferin Svenja Mann in der Tabelle der 2. Handball-Bundesliga der Frauen stehen würden. Mit ihr haben die Ketscherinnen aber nun die Chance, sich am Samstag im Heimspiel gegen die HL Buchholz 08-Rosengarten endgültig zu retten. Vor dem letzten Spieltag spricht Mann über das Duell und ihren Abschied.
Sie haben sich durch die Siege gegen Ihre direkten Konkurrenten in eine deutlich bessere Ausgangslage gebracht. Wie schätzen Sie die Situation vor dem letzten Spieltag ein?
Svenja Mann: Wir alle wissen, wie wichtig die Partie am Samstag sein wird und was auf dem Spiel steht. Wir wollen mit dem Selbstvertrauen aus den letzten Spielen nochmals alles reinwerfen und mit den Fans im Rücken dann hoffentlich doch noch einen erfolgreichen Abschluss feiern.
Wir haben uns aber nie aufgegeben und uns da gemeinsam zurückgekämpft
Wie würden Sie die Saison, die von außen betrachtet teilweise einer Achterbahnfahrt glich, beschreiben?
Mann: Achterbahnfahrt, das trifft es ganz gut. Es gab viele Aufs und Abs und wir konnten in vielen Spielen einfach nicht unser eigentliches Potenzial abrufen. Wir haben uns aber nie aufgegeben und uns da gemeinsam zurückgekämpft.
Für Sie steht am Samstag auch der Abschied Ketsch an. Mit welchen Gefühlen gehen Sie in Ihr vorerst letztes Spiel im Bären-Trikot?
Mann: Es wird wahrscheinlich ein emotionaler Abend, aber ich versuche noch einmal die Atmosphäre in der Bärenhöhle zu genießen und möchte nochmals alles für diesen Verein geben. Die Zeit in Ketsch war für mich sehr besonders, ich konnte hier als Spielerin und Mensch wachsen und durfte viele tolle Menschen kennenlernen.
Gibt es einen Moment oder ein Spiel, das Ihnen in Erinnerung bleiben wird, und wenn ja, warum?
Mann: Da gibt es einige Momente. Aber am meisten in Erinnerung wird mir das Relegationsspiel gegen Rostock daheim bleiben. In diesem Spiel konnten wir gemeinsam mit den Fans im Rücken den Klassenerhalt klarmachen. Die Stimmung damals war super und genau das brauchen wir auch am Samstag.
Sie haben vor dem letzten Spieltag noch eine Minichance, die Saison als beste Werferin abzuschließen. Was bedeuten Ihnen solche Einzelauszeichnungen?
Mann: Natürlich wäre das schön, aber für mich steht ganz klar der Erfolg des Teams im Vordergrund. Wenn ich mit meinen Toren helfen kann, dass wir gewinnen, dann freut mich das am meisten.
In den Spielen liegt die Verantwortung dank Ihrer Torgefahr meist immer auf Ihren Schultern. Wie gehen Sie mit solchen Drucksituationen um?
Mann: Ich sehe das gar nicht so als Druck. Ich versuche einfach, jede Minute auf dem Spielfeld zu genießen und mit Spaß Handball zu spielen.
Sie wechseln zum Bergischen HC und gehören dann einem ambitionierten Zweitligisten an. Inwiefern ist die Bundesliga mittelfristig eines Ihrer sportlichen Ziel?
Mann: Der Wechsel zum BHC ist für mich der nächste Schritt, um mich nochmals weiterzuentwickeln und mich neu zu beweisen. Die Bundesliga ist auf jeden Fall irgendwann noch ein Ziel von mir, aber Schritt für Schritt. Jetzt gilt der Fokus erstmal noch dem letzten Spiel mit den Bären.
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