Ketsch. Die Spielerinnen der Kurpfalz-Bären stürmten jubelnd auf das Feld, Trainerin Franziska Garcia sackte erst einmal zusammen. Der enorm wichtige 30:27 (14:13)-Erfolg ihrer Mannschaft gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten SV Werder Bremen hatte der Übungsleiterin alles abverlangt. Sogar ein paar Tränen der Erleichterung flossen.
„Ich bin total stolz, total glücklich nach dieser langen Niederlagenserie“, sagte Garcia über den ersten Sieg seit Mitte Februar. „Ich ziehe den Hut vor der Art und Weise, wie wir hier vor heimischer Kulisse in diesem Spiel performt haben.“
Durch die beiden Punkte spricht Ketsch im Kampf um den Klassenerhalt wieder ein gehöriges Wörtchen mit. Auf einen Zähler rückten sie an Bremen und die HSG Bad Wildungen heran – und am kommenden Samstag geht es bei den Vipers um den möglichen Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz. „Wir sind jetzt wieder mittendrin“, sagte Garcia. „Vor uns liegen zwei heiße Endspiele.“
Das Duell mit Werder begann allerdings nicht nach Plan. Die Bären hatten vor allem mit Naomi Conze Probleme. Auch rutschten Johanna Wiethoff zwischen den Pfosten ein paar Bälle unglücklich durch. Erst im Verlauf der Partie wurde sie zur tragenden Säule ihrer Mannschaft. Bis es aber so weit war, rannten die Bären einem Rückstand hinterher (4:7/15.).
Neben Wiethoff sorgte auch die Hereinnahme von Amelie Möllmann für frischen Schwung bei den Gastgeberinnen, die von 450 Zuschauern lautstark angefeuert wurden. Beim 11:10 durch Svenja Mann war die erste Führung hergestellt, die bis zur Pause und auch darüber hinaus Bestand hatte.
Beim 26:22 durch Viviane Schranz schien die Partie entschieden. Doch Werder gab nicht auf, die Wende konnten die Gäste allerdings nicht mehr einleiten.
„Ich fand, wir haben nicht die Spannung aufs Feld gebracht, die wir uns in einem Auswärtsspiel gewünscht haben“, sagte SVW-Coach Patrice Giron. „Abstiegskampf ist viel Kopfsache und wir haben gehofft, dass wir das ein bisschen besser wegarbeiten können.“
Aus Sicht der Bären konnte übrigens fast nichts schiefgehen, wie nach Abpfiff durchsickerte: Bei den Vorbereitungen auf das Spiel fanden die Bären-Verantwortlichen einen Glückscent, den Garcia in ihren Schuh steckte. Vielleicht hilft dieser Talisman auch in den letzten beiden Spielen – dann wäre es für die 41-Jährige ein versöhnlicher Abschied aus Ketsch.
Bären: Longo, Wiethoff; Mann (11/5), Goudarzi (3), Hinzmann (2), Scheffler (6), Marmodee, Geigle, Lerche, Möllmann (3), Steinhart (1), Schranz (4), Stitzel, Hufschmidt.
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