Als kleinen Dämpfer wollte Danny Galm die umkämpfte Nullnummer zum Auftakt der 3. Fußball-Liga nicht werten. Irgendwie konnte der neue Coach des SV Sandhausen nach dem Auswärtsspiel beim Aufsteiger VfB Lübeck am Samstag damit leben, dass er und sein Team sich am Ende mit einem Punkt begnügen mussten. „Uns fehlt noch ein bisschen die Feinabstimmung“, sagte er mit Blick auf die insgesamt 17 Neuzugänge, die er und sein Trainerteam in der Sommerpause zu integrieren hatten. „Aber wir werden in die Spur kommen“, ist sich Galm sicher.
Neben dem 37-Jährigen und zahlreichen Spielern ist auch Sportdirektor Matthias Imhof frisch an den Hardtwald gekommen. Er wusste das Spiel ebenso richtig einzuordnen. „Wir haben mit einem schweren Spiel gerechnet, deshalb überraschte uns die Partie nicht. Wir sind nach einer guten Stunde besser ins Spiel gekommen, jedoch haben uns in der Summe klare Chancen gefehlt“, stellte Imhof fest.
Auf die großen Überraschungen in der Startelf verzichtete Galm. Viele bekannte Gesichter aus dem Vorjahreskader gibt es ohnehin nicht mehr. Lediglich Nikolai Rehnen, der zur neuen Nummer eins bestimmt worden war, und Kapitän Dennis Diekmeier gehörten zum Abstiegskader. Taktisch entschied sich Galm für eine Dreierkette in der Abwehr und eine Doppelspitze in der Offensive – bestehend aus Routinier Rouwen Hennings und David Otto.
Die erste Doppelchance gehörte vor etwas mehr als 6600 Zuschauern den Hausherren. Tarik Gözüsirin und Marius Hauptmann vergaben jedoch. Zehn Minuten vor der Pause wurde Rehnen dann sogar überwunden, aber bei einem Eckball wurde der Schlussmann zu heftig angegangen – der Treffer des Neulings fand keine Anerkennung. „Ich wurde geschoben, deshalb war es richtig, hier auf Foul zu entscheiden“, sagte Rehnen zu der Situation. Es dauerte mehr als eine Stunde, bis der SVS etwas mehr in Fahrt kam. Ein Dreifachwechsel half dabei. Besonders Abu-Bekir El-Zein sorgte für Gefahr und prüfte Philipp Klewin (70.). Insgesamt brachten die Gäste, die von etwa 250 mitgereisten Fans unterstützt wurden, die Lübecker aber zu selten in Bredouille.
„Es war heute ein guter Anfang von uns, auch wenn der finale Druck im letzten Viertel etwas gefehlt hat. Ich bin mir aber sicher, dass dieser in den nächsten Wochen kommen wird und wir dann unsere Tore erzielen“, sagte Max Geschwill und Rehnen ergänzte: „Wir haben gegen einen euphorischen Aufsteiger gespielt. Es war schwer, denn die Gastgeber haben die Zweikämpfe intensiv geführt.“
Hannover 96 zu Gast am Hardtwald
Nicht weniger intensiv dürfte es dann am Freitagabend in Sandhausen zugehen, wenn der Zweitligist Hannover 96 in der ersten Runde des DFB-Pokals zu Gast sein wird. Bei den Niedersachsen ist die Stimmung schon jetzt angespannt. Vereinsboss Martin Kind hatte sich schon vor dem Last-Minute-Schock beim 2:2 am Sonntag gegen den 1. FC Nürnberg mit harter Kritik zu Wort gemeldet. „Natürlich kotzt mich das alles an“, hatte er bei einem Talk der „Neuen Presse“ ausgeholt. „Ich weiß doch, was die alle verdienen und was ich für Argumente kriege. Und wenn ich mir dann die Ergebnisse angucke, dass ich dann nicht zufrieden bin, da bitte ich um Verständnis.“
Für den SVS liegt darin eine Chance, denn in der Kurpfalz ist ein ganz anderes Stimmungsbild zu erkennen. Eine zusätzliche Motivation braucht es dann eigentlich nicht mehr, oder? „Ich freue mich auf den Pokalfight“, ließ Galm keine Zweifel aufkommen, wie besonders die Begegnung für ihn sein wird. fred
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