3. Fußball-Liga

Vor Winterpause: SV Sandhausen möchte Reaktion zeigen

Der SV Sandhausen ist im letzten Spiel des Jahres in der 3. Fußball-Liga gegen den Aufsteiger VFB Lübeck auf Wiedergutmachung für die zuletzt erlittene Niederlage aus.

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Nicolai Lehnort
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Das 0:4 beim FC Ingolstadt war die erste Niederlage für Jens Keller – hier gegen den SV Waldhof Mannheim – als Trainer des SV Sandhausen in der 3. Liga. © Michael Ruffler

Sandhausen. Sportdirektor Matthias Imhof hatte direkt nach der 0:4-Klatsche beim FC Ingolstadt am Samstag keine Erklärung für das Auftreten gefunden. Daran hat sich auch zwei Tage später nichts geändert. Ob Mannschaft oder Trainerteam – „keiner konnte sich das erklären“, sagte Sandhausens Cheftrainer Jens Keller am Montag bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel der 3. Fußball-Liga gegen den VfB Lübeck (Dienstag, 19 Uhr).

Das 0:3 gegen Ingolstadt war die erste Niederlage des SVS unter der Regie von Jens Keller

Die erste Viertelstunde hatte sein Team Probleme, spielte dann 20 Minuten „ordentlich“, blickte Keller nochmals zurück – und brach nach dem ersten Gegentor nach der Halbzeitpause zusammen. Ein Aufbäumen war nicht zu erkennen, stattdessen gab es drei weitere Gegentreffer, die zur ersten Niederlage in Kellers Amtszeit in der 3. Liga geführt hatten.

„Sehr deutlich und lang“ sei die Analyse der Begegnung ausgefallen, sagte der Trainer, der Kritik an der Körpersprache seiner Mannschaft äußerte. Er hielt aber an seiner Ansicht fest: „Man kann nicht immer alles erklären.“ Der Vorteil einer englischen Woche: Das nächste Spiel folgt auf den Fuß, Wiedergutmachung kann rasch betrieben werden.

Im letzten Spiel des Jahres – gleichzeitig die erste Partie der Rückrunde – erwartet die Sandhäuser wohl ein gänzlich anders auftretender Gegner: Aufsteiger VfB Lübeck steht auf einem Abstiegsplatz und konnte bislang nur zwei Siege einfahren, einen davon auf fremdem Platz. „Fußballerisch ist das sicher keine Mannschaft wie Ingolstadt“, sagte Keller und verwies auf Tugenden, die im Abstiegskampf gerne genannt werden: Laufen, Kratzen, Beißen. Denn: „Die kämpfen ums Überleben.“

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fred
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Und sie sind schwer einzuschätzen. Die Hansestädter hatten vergangene Woche auf die sportliche Situation reagiert und Trainer Lukas Pfeiffer vor die Tür gesetzt. Interimstrainer und Ex-Profi Bastian Reinhardt stellte seine Startelf beim 0:1 bei Rot-Weiß Essen am Freitag auf mehreren Positionen um. Dadurch wisse man nicht so genau, worauf der neue Trainer Wert legt, meinte Keller. Am ersten Spieltag der Saison endete die Begegnung in Lübeck mit 0:0.

Von seiner Mannschaft erwartet Keller derweil eine Reaktion auf die deutliche Pleite. „Ich möchte die Mannschaft so sehen, wie ich sie kenne“, sagte er und sprach von Besessenheit, Leidenschaft und Aggressivität. „Das hat uns ausgezeichnet, seit ich hier bin.“

Auf dem Weihnachtsmarkt in Ingolstadt hat es zwischen Fangruppierungen geknallt

Der Gästeblock in Ingolstadt hatte das Debakel nur zu Teilen mitangeschaut. Etwa 75 der rund 100 mitgereisten Fans mussten die Stadt ohne Stadionbesuch vorzeitig wieder verlassen. Grund dafür war laut der ortsansässigen Zeitung Donaukurier eine Auseinandersetzung zwischen den Anhängern beider Vereine auf dem Weihnachtsmarkt am Vormittag. Dabei wurde ein 23-jähriger Ingolstädter mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert. Dem Bericht zufolge wurden die Täter in einer nahe gelegenen Tiefgarage angetroffen und von der Polizei aus der Stadt eskortiert. Diese geht davon aus, dass es sich bei den Tätern um Fans des SV Sandhausen handelt.

Der SVS wollte die Vorfälle am Montag nicht kommentieren. In einer Stellungnahme wurde darauf verwiesen, dass man „bisher keine umfassende Kenntnis des Geschehens“ habe. Deshalb sei es „nicht möglich, eine Beurteilung vorzunehmen“.

Volontariat Nicolai Lehnort ist seit Juli 2023 Volontär.

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