3. Fußball-Liga

Vorbericht: SV Sandhausen muss nach Essen zu Rot-Weiss

Ob er sich auf Essen freue? Da gerät Sreto Ristic vom SV Sandhausen ins Schwärmen. Als Trainer des Halleschen FC stand er schon einmal an der legendären Hafenstraße an der Seitenlinie.

Von 
Nicolai Lehnort
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Die Verletzungssorgen werden an der Jahnstraße nicht weniger. Trainer Sreto Ristic muss sich für den SV Sandhausen nun etwas einfallen lassen, um am Wochenende bei Rot-Weiss Essen zu bestehen. © Gerold

Sandhausen. Ob er sich auf Essen freue? Da gerät Sreto Ristic ins Schwärmen. Als Trainer des Halleschen FC stand er schon einmal an der legendären Hafenstraße an der Seitenlinie. Beinahe 17 000 rot-weiße Jünger pilgern Woche für Woche zu den Heimspielen von RWE in der 3. Fußball-Liga. „Das ist ein richtig tolles Stadion, ein gutes Publikum. Was Rot-Weiss Essen da hat, ist schon außergewöhnlich für diese Liga“, sagt der Deutsch-Serbe vor dem Auswärtsspiel seines SV Sandhausen im Pott am Samstag (14 Uhr). Und es ist nicht das einzige Außergewöhnliche an den Westdeutschen.

Mit Ahmet Arslan hat RWE einen der Ausnahmekönner der Liga in seinen Reihen. Obwohl er in Essen mit jeweils vier Treffern und Vorlagen noch nicht an seine Glanzzeiten bei Dynamo Dresden, wo der Deutsch-Türke 2022/2023 in 36 Partien genauso viele Scorerpunkte gesammelt hatte, anknüpfen kann, ist der 30-Jährige nach wie vor in der Lage, den Unterschied zu machen. Wie beim Königstransfer stockt auch bei der Elf von Christoph Dabrowski der Motor. Vor dem 15. Spieltag steht RWE auf dem ersten Nichtabstiegsplatz – nach Rang sieben im Vorjahr nicht der Anspruch des Traditionsvereins.

Sandhausen-Coach Ristic: Cottbus klar geschlagen

Sandhausen-Coach Ristic lässt sich davon naturgemäß nicht blenden. „Die spielen einen richtig guten Ball, auch wenn die Ergebnisse zuletzt nicht gestimmt haben“, weiß er den Gegner einzuschätzen. Besonders der Auftritt im Heimspiel gegen Energie Cottbus hat Ristic imponiert. Mit Fünferkette seien die Essener tief gestanden und hatten sich aufs Umschaltspiel fokussiert – mit Erfolg, RWE gewann 4:0. Sein SVS war in der Lausitz mit einem Punkt vom Feld gegangen. In die Länderspielpause mitnehmen konnte Essen den Rückenwind aber nicht. Der Blamage gegen einen Fünftligisten sind sie nur hauchdünn entgangen. „Komplett unbefriedigend und viel zu pomadig“, fand Dabrowski den Auftritt – trotz 3:1-Erfolg.

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Personelle Konsequenzen bei den Hausherren dürften die Folge sein. Mit wie viel Mann sie in der letzten Linie verteidigen und vor allem mit welchem Personal, stellt den SVS in der Vorbereitung vor Herausforderungen. Ob Kapitän und Ex-Waldhöfer Michael Schultz nach einer Handoperation auflaufen kann, ist ungewiss. Zudem gehen RWE im Sturm die Spieler aus. Nach der Verletzung von Manuel Wintzheimer steht aktuell nur ein etatmäßiger „Neuner“ im Aufgebot.

Probleme, die auch die Sandhäuser kennen, denn wie Ristic in der Pressekonferenz vor dem Spiel verrät, fällt Richard Meier wohl länger aus als gedacht. Der Stürmer muss nach seiner gegen Aachen erlittenen Innenbandverletzung nun doch operiert werden. „Der Ausfall tut uns schon sehr weh“, klagt Ristic, schließlich hatte Meiers Formkurve zuletzt nach oben gezeigt. Ursprünglich sollte der 20-Jährige zur Wintervorbereitung zurückkehren.

Flügelspieler im Visier des SV Sandhausen

Die entstandene Lücke plant Sportdirektor Matthias Imhof in der Winterpause zu schließen. Das hatte er zuletzt im „Kicker“ angekündigt. Wie schon im Sommer halte der SVS erneut Ausschau nach einem Flügelspieler, gab Trainer Ristic preis, diesmal auf der rechten Außenbahn. Nicht nur Qualitäten im Eins-gegen-eins, auch Wucht und Kopfballstärke stehen im Anforderungsprofil. Letzteres geht den wuseligen Emmanuel Iwe und Stanislav Fehler ab.

Neben Meier und den Langzeitverletzten Nikolai Rehnen, Jonas Weik und Luca Zander steht zudem ein Fragezeichen hinter Christoph Ehlich. Der Außenverteidiger war diese Woche leicht angeschlagen und hatte nur dosiert trainiert. Ohnehin drückte Ristic in der Länderspielpause nicht außergewöhnlich aufs Gaspedal. „Hauptsächlich haben wir versucht zu regenerieren“, berichtet er über die beiden Trainingswochen.

Mit dem Auftakt in die letzten fünf Pflichtspiele des Jahres ist die Zeit der Regeneration jetzt abgelaufen. Englische Wochen stehen immerhin keine mehr an.

Volontariat Nicolai Lehnort ist seit Juli 2023 Volontär.

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