Spannender hätte es die Beach-Handballnationalmannschaft um Kurpfalz-Bärin Amelie Möllmann nicht machen können: Bei Deutschlands erstem Weltmeisterschaftstitel musste in beiden Sätzen das Golden Goal her, um die Partie gegen Spanien zu entscheiden (wir berichteten). „Es war eine Zitterpartie, ein klassisches Finale. In so einem Spiel ist ein anderes Feeling drin, eine andere Anspannung. Dass wir da so die Nerven behalten haben, macht mich wahnsinnig stolz auf die Mannschaft“, sagte Möllmann dem Portal „Handball World“.
Daheim in Ketsch ging zu Wochenbeginn die Vorbereitung mit einem ersten Laktattest los, nachdem alle Mannschaftskolleginnen des Clubs gebannt das Endspiel zwischen Möllmann und der DHB-Auswahl gegen Bären-Mitspielerin Mireia Torras Parera und Spanien verfolgt hatten. „Wir sind seit Jahren auf Augenhöhe“, sagte Möllmann, die mit Deutschland schon zuvor die Europameisterschaft gewonnen hatte. Diesmal sei auch bei einer WM das Glück auf der Seite der DHB-Auswahl gewesen, meinte sie. Der Triumph sollte ihr Rückenwind für die Saison in der 2. Bundesliga geben, zumal die Linkshänderin auch noch als beste Flügelspielerin ausgezeichnet wurde. „Wenn man so viel Arbeit und so viel Passion in seinen Sport steckt, ist so eine Wahl bei der Weltmeisterschaft natürlich die größte individuelle Auszeichnung, die man haben kann“, sagte die 21-Jährige. „Aber Beachhandball ist ein Mannschaftssport. Ich könnte das nicht ohne die Bälle und das Vertrauen der Mädels. Ich weiß, dass alle hinter mir stehen. Für mich persönlich bedeutet es daher schon sehr viel, aber der größte Traum war der WM-Titel. Dass dieser Traum in Erfüllung gegangen ist, toppt alles.“
Mit den Bären geht es in dieser Saison darum, sich in der Liga zu etablieren. Angesichts der Abgänge zahlreicher Leistungsträgerinnen wird dieses Unterfangen herausfordernd genug. Mit der Beach-Nationalmannschaft stehen die World Games vor der Tür. „Wir haben noch nicht über Ziele gesprochen. Wir haben vor der WM gesagt, dass wir uns erst einmal voll und ganz auf die WM fokussieren. Das ist ja auch logisch gewesen, man muss einen Schritt nach dem anderen gehen“, sagte Möllmann.
Die World Games sind eine internationale Veranstaltung, die alle vier Jahre an wechselnden Orten ausgetragen wird. Vertreten sind Sportarten, die nicht zum Programm der Olympischen Spiele gehören. In diesem Jahr finden die World Games in den USA in Birmingham statt. Los geht es am Donnerstag, 7. Juli. fred/ArchivBild: Lenhardt
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