Sandhausen. Der SV Sandhausen hat im Kampf um die Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Trainer Jens Keller unterlag am Sonntagabend zum Abschluss des 29. Spieltages auswärts dem starken Aufsteiger SSV Ulm mit 0:2 (0:2). Dadurch übernahmen die Spatzen die Tabellenführung und vergrößerten gleichzeitig den Abstand auf den Verfolger vom Hardtwald auf neun Zähler. „Wir hatten nicht nur keinen Zugriff, wir waren auch mutlos. Wir wollten den Ball nicht haben und nach der ersten Halbzeit brauchst du dich nicht wundern, wenn du hier verlierst“, sagte Keller im „Magenta Sport“-Interview.
Bereits im Vorfeld hatte der Coach angedeutet, dass er wohl umstellen muss. Max Geschwill fiel mit muskulären Problemen aus und der unter der Woche erkrankte Luca Zander nahm zunächst auf der Bank Platz. Auch Markus Pink fand sich dort wieder. Für das Trio bot Keller Innenverteidiger Edvinas Girdvainis, Kapitän Dennis Diekmeier und David Otto auf.
Doch die Hausherren, die nach fünf Spielen in Aalen früher als geplant wieder in ihr Donaustadion zurückkehren konnten, starteten besser. Bastian Allgaiers Flanke klärte Yassin Ben Balla zu einer Ecke, die keine Gefahr auslöste (2.).
Der SVS hatte gegen die in diesem Kalenderjahr noch ungeschlagenen Ulmer große Probleme. Léonardo Scienza tauchte an der Strafraumkante auf, schlenzte den Ball dann aber weit über das Tor (20.). Drei Minuten später belohnte sich der SSV dann aber vor 15 019 Zuschauern: Philipp Maier köpfte eine Hereingabe von Scienza über die Linie.
Die Gäste kamen auch weiter nicht ins Spiel und hatten Glück, dass Girdvainis in der 37. Minute im letzten Moment noch blocken konnte. Doch nur eine Minute später lag der Ball erneut im Gehäuse des SVS. Max Brandt erhöhte - wieder nach einer Standardsituation. Keller reagierte in der Pause doppelt: Er nahm Ben Balla und Alexander Ehlich vom Feld und brachte Abu-Bekir El-Zein und Tim Maciejewski ins Spiel. Zudem appellierte der 53-Jährige an die Körpersprache seiner Schützlinge. Zwar gehörte dem eingewechselten Maciejewski der erste Abschluss, dieser war aber kein Problem für SSV-Keeper Christian Ortag. Ebenso parierte er einen Freistoß von Livan Burcu souverän (65.).
Stoßstürmer Otto kam überhaupt nicht zum Zug und wurde immer wieder zugestellt von der Ulmer Defensive. Aus der Distanz strahlte der Absteiger mehr Gefahr aus – wieder blieb Ortag der Sieger im Duell mit Burcu. In der 83. Minute war der Keeper dann zwar geschlagen. Joker Pink stand bei seinem vermeintlichen Anschlusstreffer allerdings im Abseits. Keller war mit dieser Entscheidung indes nicht einverstanden. „Der Schiedsrichter hat die Leistung abgerufen, die wir besonders in der ersten Halbzeit auch abgerufen haben“, sagte er.
Am Ende war die gezeigte Leistung in der Partie, die Diekmeier als „wichtigstes Spiel der bisherigen Saison“ titulierte, aber nicht ausreichend. Denn erst im Verlauf der zweiten Halbzeit wachten die Kurpfälzer etwas auf.
Letztendlich blieb der SVS zum zweiten Mal nacheinander sieglos in der Fremde und wartet seit vier Auswärtsspielen auf einen Sieg. Daheim lief es zuletzt besser. Deswegen dürften Keller und Co. dankbar sein, dass die nächste Aufgabe wieder im heimischen Stadion am Hardtwald bevorsteht. Dann kommt am Sonntag, 17. März, die SpVgg Unterhaching nach Sandhausen. Spielbeginn ist um 16.30 Uhr.
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