Die Vorzeichen des Fußball-Landesliga-Derbys an diesem Sonntag um 15 Uhr zwischen der SG ASV/DJK Eppelheim und der Spvgg 06 Ketsch sind anhand der Tabellenkonstellation komplett unterschiedlich: Während der Gastgeber sich die Minimalchance erhalten will, mit einem Dreier den Abstand nach oben nicht gänzlich abreißen zu lassen, besteht bei den Gästen die Gefahr, nach einer fünften Niederlage in Folge auf einen direkten Abstiegsplatz zu rutschen.
Es wäre die Blaupause der vergangenen Saison. Auch damals mussten die 06er bis zum Schluss um den Klassenerhalt bangen. Die Niederlage gegen Zuzenhausen II – Mitkonkurrent im Kampf gegen den Abstieg – tat entsprechend weh. Als Grund der Niederlage gab 06er-Trainer Marco Rocca die dünne Personaldecke an, prangerte aber auch die Verhaltensweise seiner Protagonisten an, die ihm im letzten Drittel nicht zielstrebig genug waren und den absoluten Willen vermissen ließen, das Spiel gewinnen zu wollen.
„Gegen Eppelheim waren es bisher immer interessante und knappe Spiele. Wir müssen es einfach schaffen, Trainingsleistungen auch im Spiel abzurufen“, sieht Rocca den Knackpunkt bei seiner Mannschaft, sieht aber die Stimmung im Team, trotz der prekären Lage als gut, nach seiner Meinung als „zu gut“ an. „Der Fußball ist ein Ergebnissport und wir müssen liefern, da darf es auch ruhig mal rauher zugehen. Die Gier und der Hunger, unbedingt punkten zu wollen, müssen vorhanden sein. Wichtig ist, dass sich jeder einzelne Mann in den Dienst der Mannschaft stellt, und mit der Leistung an die obere Grenze geht“, appelliert Rocca an seine Mannschaft.
Kader wieder tiefer
Dabei sollen Igor Ivanovic, Argi Goulas, Georgios Goulas und Fabio Wittmann helfen, die wieder zur Verfügung stehen. Brian Prince Oldenburg, Benedict Duranovic, Daniel Marzoll und Leonce Eklou fehlen hingegen.
„So paradox es klingen mag, aber wir haben gegen Neckarau bislang unser bestes Rückrundenspiel gemacht und alles umgesetzt, was wir in den vergangenen Wochen haben vermissen lassen. Letztlich sind wir aber an unseren vergebenen Torchancen und an der starken Gegenwehr der Neckarauer gescheitert und haben wie gegen Srbija Mannheim erneut zwei Punkte liegen lassen“, ärgert sich unterdessen SG-Trainer Frank Engelhardt.
Er gibt sich aber kämpferisch und prognostiziert, dass seine Mannen mit der nötigen Wut im Bauch ins Heimspiel gegen Ketsch gehen werden, um einen Sieg einzufahren und den Kontakt zu Platz drei nicht ganz aus den Augen zu verlieren. „In den vergangenen Partien war Ketsch erstaunlicherweise im direkten Aufeinandertreffen immer in der Lage, eine richtig starke geschlossene Leistung abzurufen und uns das Leben schwer zu machen. Nichts anderes erwarte ich am Sonntag“, vermutet Engelhardt, dass das bevorstehende Nachbarschaftsduell kein Selbstläufer wird. Fehlen werden Stefan Berger, Max Lange sowie Tim Jansen.
Schützenhilfe von Brühl möglich
In einer weiteren Partie der Landesliga empfängt der FV Brühl an diesem Sonntag um 15 Uhr den FV Nußloch. Mit einem Sieg würde die Backmann-Truppe nicht nur ihren komfortablen vierten Tabellenplatz untermauern, sondern auch Nachbarschaftshilfe für den abstiegsbedrohten Ketscher Verein tätigen. Der SV 98 Schwetzingen ist an diesem Wochenende spielfrei.
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