Hoffenheim. Immerhin einer bei der TSG Hoffenheim hatte nach dem enttäuschenden Saisonfinale wirklich etwas zu feiern: Ihlas Bebou. Der Stürmer holte nach, was im vergangenen Jahr nicht möglich war. „Wegen Corona hat die große Hochzeitsfeier erst jetzt stattgefunden“, sagt Ihlas Bebou über die Feier in Königswinter bei Bonn, bei der er und seine Frau Amira im Mittelpunkt standen.
Der Mykonos-Urlaub ist beendet, seit Sonntag läuft die Vorbereitung auf die neue Saison. Mit einem kleinen Wissensvorsprung für Ihlas Bebou: Als einziger im TSG-Kader hat der Mann aus Togo bereits mit André Breitenreiter zusammengearbeitet. Vielleicht sei das ein Vorteil, sagt Bebou mit Blick auf den neuen Trainer und lächelt: „Es steht aber für alle alles wieder auf Null.“ Auch für ihn persönlich.
Viel zu viele Chancen ließ der schnelle Stürmer in der Vorsaison liegen. Wie seinen Offensiv-Kollegen mangelte es in den entscheidenden Saisonphasen an Effizienz. Wenn Bebou Tore erzielte, dann traf er doppelt oder dreifach. Der Ketchup-Flaschen-Effekt trat schon häufiger bei ihm auf. Erst kommt gar nix – und dann alles auf einmal.
Erstligadebüt unter Breitenreiter
Sieben Tore in 28 Ligaspielen lautete seine ordentliche, aber eben auch ausbaufähige, persönliche Bilanz. Einfache Erfolgserlebnisse fehlten dem 28-Jährigen ganz besonders in der Rückrunde, ab dem 19. Spieltag blieb er torlos. Diese Durststrecke soll schnell enden, am besten schon im ersten Vorbereitungsspiel an diesem Samstag (17.30 Uhr) beim FC-Astoria Walldorf. Spätestens aber beim schnellen Liga-Wiedersehen in Mönchengladbach am ersten Spieltag Anfang August, wo es zuletzt Mitte Mai eine derbe 1:5-Pleite setzte, mit dem das Aus des damaligen TSG-Trainers Sebastian Hoeneß besiegelt war. „Wir wollen dann ein anderes Gesicht zeigen“, blickt Ihlas Bebou schon mal voraus auf den Liga-Start.
Bebou und Breitenreiter hatten in der vergangenen Saison immer wieder Kontakt. Auch beim Trainingsauftakt am Sonntag scherzten die beiden miteinander. „Er ist ein sehr kommunikativer Typ“, sagt Bebou, der Förderer Breitenreiter viel zu verdanken hat. Der Trainer holte ihn im Sommer 2017 von Zweitligist Düsseldorf nach Hannover. Unter ihm feierte Bebou sein Erstligadebüt. „Ich habe sehr viel von ihm gelernt, was Taktisches angeht“, sagt Bebou. Der Weg aus dem Dilemma der fehlenden Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor sieht für ihn so aus: „Wir müssen mehr Abschlüsse üben. Wenn wir die Wege, die wir im Spiel zurücklegen, drin haben, dann wird es kommen.“
In seinen drei Spielzeiten im TSG-Trikot hat Bebou noch nie zweistellig getroffen (sechs, neun und sieben Treffer), das wäre doch ein persönliches Ziel für die vierte Saison. „Wir werden weiter an ihm arbeiten, dass er die Möglichkeit hat, noch ein paar Tore mehr zu erzielen“, sagt André Breitenreiter: „Ihlas hat großes Potenzial und Waffen in seinem Spiel, mit denen er jedem Gegner wehtun kann.“
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