Eishockey

Adler Mannheim belohnen sich nach harten Wochen

Mit dem 5:1-Erfolg über den EHC Red Bull München haben die Adler Mannheim gezeigt, dass mit ihnen in der Deutschen Eishockey Liga noch zu rechnen ist. Gleich für mehrere Akteure war der Sieg aber auch eine Bestätigung.

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Philipp Koehl
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Gute Laune: Matchwinner Borna Rendulic (rechts) feiert nach der Partie zusammen mit David Wolf (Mitte) und Jordan Szwarz. © Sörli Binder

Das Strahlen in den Gesichtern auf Mannheimer Seite - egal ob Trainerstab, Spieler oder Fans - war nach dem Heimsieg über München allgegenwärtig. So sah man auch bei Adler-Spieler Borna Rendulic ein Grinsen der Genugtuung, als er nach dem 5:1-Erfolg sagte: „Der Sieg tut unheimlich gut. Denn die vergangenen eineinhalb Monate waren mit den ganzen Verletzten schon ziemlich hart. Doch jetzt haben wir gezeigt, dass wir mit dem besten Team der Liga mithalten können.“

Im Vergleich zu den Wochen zuvor waren die Vorzeichen vor dem Duell gegen den Spitzenreiter aus München nun andere. Adler-Cheftrainer Bill Stewart hatte plötzlich die - in dieser Saison seltene - Pflicht, fitte Spieler auf die Tribüne setzen zu müssen. Der Grund: Nach der Rückkehr der zuletzt fehlenden Matthias Plachta, Stefan Loibl, Mark Katic und Thomas Larkin standen ihm plötzlich mehr als der insgesamt 21 nötigen Spieler für den Spielberichtsbogen zur Verfügung.

„Zwei Pässe, Schuss, Tor“

Und er sollte mit seiner Auswahl goldrichtig liegen. Alle vier Sturmreihen strahlten vor 12 532 Zuschauern in der Mannheimer SAP Arena Torgefahr aus und belohnten sich am Ende für anstrengende Wochen. Den Unterschied machte neben einem starken Powerplay aber vor allem Flügelstürmer Rendulic aus, der ein Tor erzielte und zwei vorbereitete.

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Denn das letztlich hohe Endergebnis täuschte über das enge Spielgeschehen hinweg. Adler-Schlussmann Felix Brückmann musste gleich mehrfach in höchster Not retten und hielt seine Mannschaft damit im wahrsten Sinne des Wortes im Spiel. In der Offensive erledigte Rendulic den Rest. Das 1:0 von Tyler Gaudet (9.) legte er zunächst genauso auf wie das 2:1 von Markus Eisenschmid (15.), ehe er die Vorentscheidung höchstpersönlich erledigte: Als die Adler in doppelter Überzahl ran durften, feuerte er den Puck mit einer Geschwindigkeit von fast 150 km/h in die Maschen von EHC-Torwart Mathias Niederberger (51.). „Wir durften in diesem Jahr noch nicht häufig Fünf-gegen-Drei-Situationen spielen, trainieren das aber natürlich oft und wissen genau, was wir wie in welchen Situationen machen wollen. Jetzt hat es einfach perfekt funktioniert: Zwei Pässe, Schuss, Tor“, beschrieb der Kroate seinen fulminanten Treffer, der den ersten Mannheimer Sieg nach drei Niederlagen in Folge besiegelte.

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Diesen Erfolg nahm natürlich auch der jüngst verpflichtete Außenstürmer Joseph Cramarossa gerne mit. Der Kanadier kam nach dem Spiel aus dem Staunen nicht mehr raus. „Die Jungs haben mir zwar schon gesagt, wie es ist, wenn man hier einläuft, aber das hatte ich nicht erwartet“, sagte er mit strahlenden Augen. Für den 30-Jährigen war dies schon eine Belohnung für eine „verrückte Woche“, wie er meinte.

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Denn Cramarossa kam zuletzt nicht mehr oft in Nordamerika zum Einsatz. Als er vom Interesse der Adler erfuhr, habe er alles mit seiner Familie abgesprochen. „Und dann ging es ganz schnell“, fehlte dem erst am vergangenen Montag in Mannheim angekommen Angreifer im ersten Drittel laut eigener Aussage noch etwas die Bindung zum Spiel. Doch der Sieg im ersten Spiel fühle sich „natürlich großartig“ an. „Ich hoffe, dass wir darauf aufbauen können“, sagte er.

Am besten schon am Sonntag (14 Uhr) bei den Iserlohn Roosters. Doch die Adler sind mit Blick auf die vergangenen Wochen gewarnt, wissen, dass der Erfolg im Spitzenspiel nur eine Momentaufnahme ist. „Wir müssen im Kopf frisch bleiben und unsere Aufgaben erledigen. Es ist immer sehr stimmungsvoll in Iserlohn. Wir dürfen uns nicht provozieren und zu unnötigen Strafen hinreißen lassen“, gab Rendulic entsprechend die Richtung vor.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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