Adler-Neuzugang Dan Renouf: Ein kompromissloser Arbeiter

Mannheim. Daniel „Dan“ Renouf lebt für‘s Eishockey. Mit jeder Faser seines Körpers. „Ich bin sehr dankbar, mit 31 Jahren immer noch Eishockey spielen zu können. Ich liebe es, zur Halle zu kommen und meine Leidenschaft professionell ausüben zu dürfen“, sagt der neue Verteidiger der Adler Mannheim gegenüber dieser Redaktion. Dass er für seinen Traum bereits den einen oder anderen Zahn verloren hat, ist ein Preis, den der Kanadier laut eigener Aussage „gerne bezahlt“.

Renouf weiß, was es beutetet, hart für den Erfolg zu arbeiten. Er wurde nie in einem Draft – also der Talentziehung der National Hockey League (NHL) – ausgewählt, schaffte es aber auch ohne diesen „Türöffner“ in die NHL. Für die Detroit Red Wings, Colorado Avalanche sowie die Boston Bruins absolvierte Renouf bis 2023 insgesamt 24 Pflichtspiele. „Nicht gedraftet durch die Profikarriere zu gehen, selbst im Juniorenbereich und im College, hat mich nie abgeschreckt. Ich habe einfach weitergearbeitet und an mich geglaubt. Die Herausforderung, es ohne Draft-Erfahrung geschafft zu haben, ist etwas, worauf ich wirklich stolz bin“, betont er.

Den Großteil seiner Karriere verbrachte Renouf in der zweitklassigen American Hockey League (AHL) und holte dort mit den Grand Rapids Griffins 2017 sowie den Charlotte Checkers 2019 jeweils den Calder Cup, also die Meisterschaft. Der Linksschütze glänzte dabei stets als kompromissloser Arbeiter, der eine Abwehr stabilisieren kann, dabei aber weder seine Gegner, noch sich selbst schont.

Renouf möchte sich nicht auf seine Strafminuten reduzieren lassen

Die zahlreichen Strafminuten, die der Verteidiger im Laufe seiner Karriere gesammelt hat, dokumentieren das schwarz auf weiß. Ein Fakt, den Renouf als „Markenzeichen“ ansieht. Darauf reduzieren lassen möchte er sich aber nicht. „Ich will schwer zu bespielen sein, den Gegner nerven und den Puck schnell bewegen. Ich bin gespannt auf das große Eis in Europa. Denn ich denke, dass ich mein Schlittschuhlaufen mehr nutzen und vielleicht auch meine Offensivfähigkeiten in der Liga mehr zeigen kann“, beschreibt der Kanadier seinen Stil.

Renouf, das wird in diesem Gespräch schnell deutlich, schaut gerne über den Tellerrand hinaus und „liebt“, wie er selbst sagt, neue Herausforderungen. Die anstehende Saison bei den Adlern wird seine erste in Europa sein. „Der Wechsel nach Mannheim begeistert mich“, betont der Kanadier und erläutert: „Das große Eis, eine neue Umgebung, eine neue Kultur. Ich freue mich einfach darauf, mich auf eine andere Weise in Eishockey zu verlieben, als ich es in den letzten zehn Jahren getan habe.“

Dabei möchte er auch „etwas zurückgeben“ und seine große Erfahrung aus Nordamerika ins Team einbringen. „Es ist zwar erst mein erstes Jahr, aber die Titelgewinne in Nordamerika und die Spiele in der NHL bedeuten für mich, dass ich hier eine Veteranenrolle einnehmen kann. Ich möchte also jüngeren Spielern helfen, sei es abseits des Eises, im mentalen Bereich des Sports oder auf dem Eis. Das ist etwas, das sich für mich sehr natürlich anfühlt“, fasst Renouf zusammen.