Mannheim. Nach dem 0:3 gegen die Schwenninger Wild Wings sind die Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga zwar in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Das mühsame 5:4 nach Penaltyschießen bei den Bietigheim Steelers diente am Sonntag allerdings nicht als Stimmungsaufheller. Im Gegenteil: Beim Spiel Fünf gegen Fünf war die Mannschaft von Trainer Bill Stewart im Vergleich zum abgeschlagenen DEL-Schlusslicht die schlechtere, weil fahrigere Mannschaft.
Dass unterm Strich dennoch zwei Punkte auf der Habenseite verbucht werden konnten, lag vor allem an zwei Faktoren: Erstens funktionierte das Powerplay - die Adler markierten drei Tore mit einem Mann mehr auf dem Eis - und zweitens beendete Matthias Plachta seine Ladehemmung.
Plachta mit frischem Selbstvertrauen
Mit 13 Toren und 29 Vorlagen ist der 31-Jährige zwar weiter der beste Punktesammler der Mannheimer. Vor der Partie in Bietigheim hatte er aber zum letzten Mal vor zwei Monaten getroffen. „Ich hatte mir in den letzten Spielen vorgenommen, öfter den Abschluss zu suchen. Klar freue ich mich jetzt darüber, dass es wieder geklappt hat“, sagte Plachta, der den Tabellenzweiten mit einer satten Direktabnahme in Überzahl in Führung brachte (14.).
Dass er damit frisches Selbstvertrauen getankt hatte, zeigte der Außenstürmer im Penaltyschießen. Nachdem Michael Keränen gescheitert war, wusste er: Wenn er verwandelt, wäre der Adler-Sieg sicher. Plachta lief an, schickte Steelers-Torhüter Cody Brenner mit einer geschickten Körpertäuschung aufs Eis und löffelte den Puck zur Entscheidung unter die Latte.
Obwohl die Blau-Weiß-Roten ihren Rückstand auf den strauchelnden Spitzenreiter aus München (4:5 gegen Düsseldorf) damit auf neun Punkte verkürzten, war auch Plachta am Sonntagabend alles andere als glücklich. Während Kapitän Denis Reul ordentlich auf den Putz haute („Das war scheiße heute“), missfiel Plachta vor allem, dass sich seine Mannschaft nicht durchgehend ans System gehalten habe: „Wir dürfen unser Spiel nicht verändern - egal, wie es steht. Wir lagen ja aus einem Grund mit 3:1 in Führung. Wenn du zweimal mit zwei Toren führst, würde ich schon davon sprechen, dass wir einen Punkt verloren haben und nicht zwei Zähler gewonnen.“
"Müssen uns auf uns konzentrieren"
Die sinkende Formkurve überrascht. Nach dem 5:1 gegen München, dem 3:0 in Iserlohn und der von Erfolg gekrönten Aufholjagd beim 4:2 gegen Wolfsburg wähnten sich die Adler auf einem guten Weg. Im Verfolgerduell beim ERC Ingolstadt muss am Sonntag (15.15 Uhr) eine Leistungssteigerung her, um einerseits Rang zwei zu verteidigen und andererseits den Druck auf München aufrechtzuerhalten.
Die Adler tun allerdings gut daran, die Maßgabe von Plachta zu befolgen. Zwar schaue man elf Spieltage vor dem Hauptrundenende öfter auf die Tabelle. „Wir können aber nicht kontrollieren, was Ingolstadt oder München machen. Wir müssen uns auf uns konzentrieren“, forderte Plachta, der nach dem krankheitsbedingten Ausfall von David Wolf mit Tyler Gaudet und Nico Krämmer zwei neue Sturmkollegen an die Seite gestellt bekommen hatte.
Ersten Erkenntnissen zufolge müssen die Adler immerhin nicht befürchten, dass der nächste Schlüsselspieler lange fehlt. Matt Donovan musste die Partie in Bietigheim nach einem kassierten Check zwar schon nach drei Minuten beenden, es soll sich aber nur um einen Pferdekuss gehandelt haben.

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