Mannheim. Matthias Plachta hat in seiner Eishockey-Karriere schon viel gesehen. Der Stürmer der Adler Mannheim absolviert in der Spielzeit 2024/25 bereits seine 15. Profi-Saison im blau-weiß-roten Trikot. Am Dienstagabend ist sie mit der 2:6-Heimniederlage im vierten Play-off-Halbfinalspiel gegen die Eisbären Berlin zu Ende gegangen. „Wir hatten viele gute Momente, aber im Endeffekt waren die Eisbären einfach kaltschnäuziger“, ordnete Plachta die Halbfinalserie, in der die Mannheimer deutlich an ihre Grenzen stießen, ein.
Kein Sieg, nur vier Tore und 16 Gegentreffer stehen nach den vier Halbfinalpartien für die Adler zu Buche. Eine wirkliche Chance auf einen Erfolg hatten sie gegen den Titelverteidiger aus der Hauptstadt nie. Zum einen, weil Berlin gut verteidigte und die Räume eng machte, zum anderen, weil den Mannheimern nicht viel einfiel, um Lücken in die Berliner Mauer zu reißen.
Plachta: „Es ist nicht einfach, damit umzugehen“
Zwar hatten die Adler durchaus ihre Drangphasen, die Treffer erzielten aber die Eisbären. „Es ist wirklich nicht einfach, damit umzugehen. Ich glaube aber, wir haben das größtenteils gut gemacht, haben nie aufgegeben. Das ist ein Punkt, der bei uns verankert ist“, betonte der Plachta, ergänzte allerdings: „Aber es war letztlich einfach nicht genug.“
So war es auch am Dienstagabend. Die Mannheimer starteten durchaus couragiert in die Begegnung und hatten durch Luke Esposito (5.) sowie Austin Ortega (6.) auch gute Chancen auf die Führung, die abermals sehr gut auf die Adler eingestellten Berliner zeigten sich davon allerdings wenig beeindruckt. Vor allem die Reihe um Topscorer Ty Ronning, Leo Pföderl und den pfeilschnellen Frederik Tiffels spielte den Mannheimern, die auch mit dem Tempo teilweise überfordert wirkten, regelmäßig Knoten in die Beine. Dass letztlich Pföderl (12.), Tiffels (19.) und Ronning (28.) die zwischenzeitliche 3:0-Gästeführung herausschossen, war die logische Konsequenz.
Allerdings gaben sich die Adler – wie von Plachta angesprochen – nicht auf. Der Überzahltreffer von Ortega (31.) hauchte der Mannschaft von Cheftrainer Dallas Eakins neues Leben ein. Nur 55 Sekunden nach Beginn des dritten Drittels traf Kristian Reichel zum 2:3. Die mit 13.068 Zuschauern gefüllte SAP Arena war plötzlich euphorisiert. Doch die Eisbären blieben erneut cool und legten noch die Treffer vier bis sechs nach. „Jede andere Mannschaft in dieser Liga wäre ins Wanken geraten, aber Berlin blieb ganz ruhig und ist zu seinem Spiel zurückgekehrt“, sagte auch Eakins anerkennend.
Der US-Amerikaner betonte aber auch, dass die Mannheimer seiner Meinung nach nicht weit von den Eisbären entfernt sind – zumindest wenn es um die Qualität der herausgespielten Chancen geht. „Der Unterschied war, dass Berlin seine Chancen reingemacht hat, wir nicht“, sagte Eakins und führte aus: „Manchmal hat ein wenig das Glück gefehlt, manchmal waren wir nur einen Schritt entfernt und manchmal war die Querlatte im Weg.“ Adler-Kapitän Marc Michaelis schlug in die gleiche Kerbe: „Wir haben gefühlt fünf, sechs Hochkaräter für ein Tor gebraucht, Berlin nur eine.“
Dallas Eakins will Spieler holen, für die das Toreschießen „eine natürliche Sache ist“
Entsprechend ist Eakins auch nicht der Meinung, dass die Mannheimer an der Art und Weise, wie sie ihre Aktionen in der Offensive herausspielen wollen, etwas in Zukunft ändern müssen. Dafür aber an der Besetzung des Kaders. „Wir müssen die Lücken, die die Abgänge hinterlassen werden, mit Spielern füllen, für die das Toreschießen eine natürliche Sache ist – ohne jedoch außer Acht zu lassen, dass die neuen Spieler auch den Wettkampfgedanken und einen sehr guten Charakter mitbringen“, betonte der Cheftrainer und Sportmanager in Personalunion.
Dieser zeigte sich genau wie Plachta letztlich davon überzeugt, dass die Adler als Organisation „Schritte in die richtige Richtung“ gemacht hätten. „Wir haben vor der Saison viele Spieler verloren, die lange hier waren“, sagte Plachta mit Blick auf die Abgänge der Mannheimer Urgesteine Denis Reul und David Wolf und betonte: „Das ist keine einfache Situation, da kann es in die eine oder komplett andere Richtung gehen. Die ganze Organisation ist aber enger zusammengerückt. Darauf müssen wir aufbauen.“
Zum Schluss kam Plachta aber auch nochmal auf die Play-off-Serie gegen die Eisbären zu sprechen: „Wir müssen sowohl vom Verlauf als auch der Art und Weise der Serie lernen und unsere Schlüsse daraus ziehen. Es muss uns als Motivation für den Sommer und die kommende Saison dienen.“
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