Mannheim. Das Leben von Matthias Plachta ist seit diesem Sommer um eine wundervolle Erfahrung reicher. Der Stürmer der Adler Mannheim wurde zum ersten Mal Vater. Seine Frau Melli brachte Töchterchen Malie zur Welt, seitdem ist das Glück der Plachtas perfekt. „So eine Erfahrung gibt dir einen neuen, einen weiteren Lebenssinn“, sagt Plachta, für den im August ein Traum in Erfüllung ging: „Ich wollte schon immer ein Papa sein.“
Da der 34-Jährige bei diesem wundervollen Ereignis dabei sein und seiner Frau zur Seite stehen wollte, verpasste er die ersten beiden Testspiele der Blau-Weiß-Roten gegen die Graz 99ers. Bei den anschließenden drei Partien gegen die Schweizer Clubs HC Davos, HC Ambri-Piotta und SCL Tigers Langnau mischte er dann allerdings wieder mit.
Luke Esposito ist bei den Adlern fit für den Saisonauftakt am Freitag
Meistens spielte Plachta in einer Reihe mit Maximilian Heim und Luke Esposito. Der US-Amerikaner verpasste zwar die Generalprobe gegen Langnau angeschlagen, kehrte aber schon wieder ins Training zurück und sollte für Trainer Dallas Eakins eine Option sein für den Saisonauftakt in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Straubing Tigers am Freitag (19.30 Uhr/SAP Arena).
Plachta freut sich auf den Auftakt und die anstehende Spielzeit, die für die Adler mit einer Herausforderung verbunden ist. Nach der Halbfinalteilnahme im Frühjahr mit dem klaren Aus gegen Meister Eisbären Berlin wollen die Mannheimer den nächsten Schritt gehen. Der Rückstand auf die Eisbären soll verkleinert werden. Wozu es reicht? Die Experten des Fachmagazins „Eishockey News“ sehen Finalteilnehmer Kölner Haie als Herausforderer Nummer eins für Berlin, erst danach sind die Adler und München angesiedelt.
Plachta ist bester Torschütze und Scorer in der Adler-Geschichte
Plachta interessieren solche Prognosen wenig bis gar nicht. „Meistens werden sie nach einem Jahr doch wieder über den Haufen geworfen“, sagt der Außenstürmer mit der Rückennummer 22, der für die Blau-Weiß-Roten so viel mehr wert ist als eine bloße Zahl. Plachta ist DAS Gesicht der Adler. Seit seinem Wechsel aus dem Schwenninger Nachwuchs 2006 hat sich der gebürtige Freiburger in Mannheim einen Namen gemacht, wurde zum Nationalspieler und war Teil der deutschen Olympiamannschaft, die 2018 völlig überraschend Silber bei den Winterspielen in Pyeongchang gewann.
Für die Adler stand Plachta bislang 735 Mal auf dem Eis – Rang drei in der Clubhistorie. Zum zweitplatzierten Denis Reul, der in diesem Sommer sein Karriereende bekanntgegeben hat, fehlen ihm nur 26 Partien. Selbst der mit 812 Einsätzen in dieser Kategorie führende Marcus Kink muss sich warm anziehen. Sollte Plachta seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag verlängern und gesund bleiben, wird er auch diese Bestmarke knacken.
Matthias Plachta
- Matthias Plachta wurde am 16. Mai 1991 in Freiburg geboren .
- Aus dem Schwenninger Nachwuchs wechselte er 2006 in die Organisation der Adler Mannheim , der er bis auf sein USA-Jahr (2015/16) treu blieb.
- Seit September 2023 ist Plachta Topscorer in der Historie des Clubs . Bislang sammelte er 483 Punkte für die Adler Mannheim (197 Tore/286 Vorlagen).
- In Mannheim läuft der Vertrag des 34-Jährigen, der 2018 mit Deutschland Olympia-Silber gewann, bis 2026 .
Andere hat der Mann mit dem gefürchteten Schlagschuss längst gebrochen. Mit mittlerweile 197 Treffern ist er der erfolgreichste Torjäger in der Geschichte der Adler Mannheim. Auch seine Scorerausbeute (483 Punkte) ist top. Viel wichtiger als diese Statistiken sind ihm aber die Erfolge, die er mit seinem Herzensclub gefeiert hat: 2015 (unter Trainer Geoff Ward) und 2019 (unter Trainer Pavel Gross) gewann er die Deutsche Meisterschaft.
Plachtas Traum: noch einmal Meister werden
Zu gern würde Plachta im Herbst seiner Profikarriere noch einmal den Pokal nach Mannheim holen. Er ist guter Dinge, dass die Adler zumindest den nächsten Schritt in die richtige Richtung machen werden. „Wir haben viele gute Spieler dazubekommen – sowohl auf dem deutschen als auch auf dem ausländischen Sektor. Wir sind schneller unterwegs und haben in der Offensive mehr Power“, betont der 34-Jährige.
Um neu anzugreifen, investierte Plachta im Sommer wieder viel. „Ich habe auf meinen Körper gehört, weiß inzwischen, was ihm guttut – und was nicht“, sagt er. Beflügelt wurde er mit dem Wissen, bald Vater zu werden. „Ich mache das alles jetzt ja nicht mehr nur für zwei, sondern für drei“, betont Plachta.
Seiner Ehefrau ist er dankbar, dass sie großes Verständnis für seinen Job aufbringt. Wenn Profisportler gefragt werden, was sie vor dem nächsten Spiel machen müssen, um fit zu sein, sagen die meisten: „Gut essen und gut schlafen.“ Darum muss sich Plachta keine Sorgen machen. Wenn die Kleine in der Nacht auf sich aufmerksam macht, übernimmt Melli den Job. „Wenn ich einen freien Tag habe, revanchiere ich mich natürlich. Ich bin aber wirklich froh, dass meine Frau mir so viel abnimmt.“ Plachta genießt das Vatersein in vollen Zügen.
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