Mannheim. Daniel Fischbuch ließ alles raus. Der Stürmer der Adler Mannheim feierte am Freitagabend mit einem langen wie lauten Schrei seinen späten 3:2-Siegtreffer (59.) über die Düsseldorfer EG. Kein Wunder: Mit diesem Tor gegen sein Ex-Team beendete der 30-Jährige nicht nur den Negativlauf der Adler – die Blau-Weiß-Roten hatten zuvor in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) fünf Spiele in Folge verloren –, sondern auch seine persönliche Durststrecke. Es war sein erster Torerfolg seit dem 20. Oktober. „Mir ist eine sehr große Last von den Schultern gefallen. Dass es dann auch noch das entscheidende Tor war, ist natürlich umso schöner. Aber das Wichtigste ist, dass wir heute mit einem Sieg rausgegangen sind“, fasste Fischbuch seine Gefühlswelt zusammen.
Es war indes auch der erste Sieg unter dem neuen Adler-Trainer und Manager Dallas Eakins, der sich ganz besonders über die Leistung von Fischbuch freute. „Ich schätze, er war mal an der Reihe, wenn er seit Oktober nicht mehr getroffen hat, oder?“, stellte er zunächst eine rhetorische Frage, ehe er konkreter wurde. „Ich war schon die vergangenen Tage sehr stolz auf ihn, denn er hat die ganze Woche über hart trainiert und eine unglaubliche Leidenschaft gezeigt. Dieses Tor wird ihm helfen, die vergangene Zeit hinter sich zu lassen.“
Topscorer Matthias Plachta langzeitverletzt
Fischbuch saß bei der jüngsten 0:4-Niederlage gegen die Kölner Haie noch auf der Tribüne. Gegen Düsseldorf nahm er dann den Platz des langzeitverletzten Topscorers Matthias Plachta ein, stürmte somit an der Seite des starken Linden Vey und Kris Bennett. „Mit Linden habe ich bereits Anfang der Saison zusammengespielt, da hat es ja auch schon gut funktioniert und ich bin froh, dass ich ihn jetzt wieder an meiner Seite habe“, sagte Fischbuch. Und Vey, der die SAP Arena mit seinem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 1:2 (35.) – es war das erste Adler-Tor nach über 140 Minuten – kollektiv aufatmen ließ, spielte den Puck des Lobes direkt zurück. „Es freut mich sehr, dass Daniel getroffen hat. Er arbeitet hart und hat sich das verdient“, betonte er.
Dass der erste Sieg nach einer Krise selten glanzvoll ist, war allen Akteuren schon im Vorfeld bewusst. Denn das war auch am Freitagabend so. Die Adler zeigten nach dem 0:2-Rückstand Moral, gaben sich nie auf und kämpften sich entsprechend in die Partie zurück. Symptomatisch für die Blau-Weiß-Roten, die zuletzt viel Aufwand betrieben, um überhaupt einen Treffer erzielen zu können, war das Tor von Jordan Szwarz zum zwischenzeitlichen 2:2 (49.). Der Mittelstürmer schoss den Puck neben dem Tor stehend in die Mitte, von dort sprang er vom Schlittschuh des Düsseldorfer Verteidigers Moritz Wirth über die Linie. Ein in der Eishockey-Sprache „hässliches Tor“, das den Adlern sichtlich guttat. „Wir haben dringend solch ein Tor gebraucht, um aus unserer Situation zu kommen“, bestätigte auch Eakins. „Wir haben in den vergangenen Spielen oft genug den Pfosten oder die Latte getroffen. Der Treffer ist eine Bestätigung dessen, was wir offensiv versuchen zu machen“, sagte er.
Und das soll ab sofort wieder eine bessere Chancenverwertung sein. Wie einfach es gehen kann, zeigte der Treffer von Fischbuch, der letztlich einen Konter über Bennett und Vey erfolgreich abschloss. Interessant: Nach dem 20. Oktober, also jenem Datum, an dem Fischbuch zuletzt traf, schlitterten die Adler immer tiefer in die Krise. Es würde zu den Geschehnissen im Sport passen, wenn der Siegtreffer von Freitag nun den Neustart der Mannheimer markiert.
Doch dafür müssen die Blau-Weiß-Roten weitere Siege einfahren. Am besten schon am Sonntag (15.30 Uhr) beim Tabellenführer Eisbären Berlin. „Wir müssen genauso weitermachen. Immer an uns glauben und Gas geben“, gab Fischbuch die Richtung vor.

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