Eishockey

Stefan Loibl und die pure Erleichterung in Augsburg

Es schien ein Torfluch auf Stefan Loibl zu liegen. Vor der Partie der Adler Mannheim bei den Augsburger Panther war der Stürmer in dieser Saison noch gänzlich ohne Tor. Doch dann platzte der Knoten per Doppelpack. Das freute alle

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Christian Rotter
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Stefan Loibl bedankt sich nach dem Sieg in Augsburg für die Unterstützung der Adler-Fans. © Michael Ruffler

Mannheim. Stefan Loibl ist niemand, der sich gerne in den Mittelpunkt stellt. Der Angreifer der Adler Mannheim verrichtet seine wertvolle Arbeit für das Team im Hintergrund. Es gehört dazu, dass diese nicht von allen wahrgenommen wird. Die, auf die es ankommt, wissen allerdings genau, was sie an dem 28-Jährigen haben. Loibl ist ein Defensivstürmer, der nicht lange nach dem Rückwärtsgang suchen muss. Er nimmt wichtige Bullys und steht auch in Unterzahl seinen Mann. Und doch, selbst wenn er das niemals zugeben würde: Es nagte an ihm, dass er so lange auf sein erstes Saisontor warten musste.

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Am zweiten Weihnachtsfeiertag platzte der Knoten. Beim verdienten 4:1-Sieg in Augsburg, mit dem die Adler ihren dritten Platz in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) verteidigten, traf Loibl nicht nur zum 1:0 (17.), sondern ließ zu Beginn des Schlussdrittels auch das 3:0 folgen (42.). „Es war so, wie das immer ist, wenn einem eine große Last von den Schultern genommen wird: Ich hatte nach dem 1:0 das Gefühl, über das Eis zu fliegen“, so Loibl, der zunächst Strauss Mann im Tor der Augsburger Panther mit einem satten Schuss in den Winkel bezwang und später einen von Tom Kühnhackl und Maximilian Heim wunderbar initiierten Konter vollendete.

Adler-Fans rufen erleichterten Loibl in die Fankurve

Nach dem neunten Erfolg in den jüngsten elf Spielen riefen die mitgereisten Adler-Anhänger Loibl in die Fankurve und skandierten immer wieder seinen Namen. Dem Gehuldigten war diese Aufmerksamkeit fast ein bisschen unangenehm. „Das war aber natürlich eine besondere Ehre“, sagte Loibl, der das Lob an einen anderen weitergeben wollte: Torhüter Felix Brückmann: „Er hat uns gerade in der Anfangsphase im Spiel gehalten und war da, als es brenzlig wurde.“

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Dieser Einschätzung war nicht zu widersprechen. Unterm Strich feierten die Blau-Weiß-Roten bei den Panthern, die zuvor in zwei Auswärtsspielen 16 Gegentore kassiert hatten, zwar einen souveränen Sieg. Doch nicht alles im Adler-Spiel funktionierte so reibungslos wie zuletzt bei den Heimsiegen gegen München und Bremerhaven. Das sah Trainer Dallas Eakins genauso: „Es war ein typisches Spiel nach einer kurzen Weihnachtspause. Wir sind ziemlich schlampig aufgetreten.“

Szwarz beklagt zu viele Fehler im Spiel der Adler

Vor allem die Anfangsphase gehörte den Panthern, die nach der Niederlage auf den vorletzten Tabellenplatz abrutschten. Nur die Düsseldorfer EG steht mit einem Punkt weniger noch schlechter da.

9:3-Torschüsse zählten die Statistiker nach den ersten zehn Minuten. Es dauerte, bis sich die Mannheimer gefunden hatten. „Für meinen Geschmack haben wir einige Fehler zu viel gemacht“, betonte auch Jordan Szwarz, der wie Loibl zweimal eingenetzt hatte: „Gegen unsere nächsten beiden Gegner dürfen wir uns die nicht erlauben.“

Über die Saison hinaus wartete Loibl schon seit 31 Spielen auf ein Tor

Szwarz ist sich sicher, dass sowohl die Kölner Haie an diesem Samstag (14 Uhr/SAP Arena) als auch Spitzenreiter ERC Ingolstadt am kommenden Montag (19.30 Uhr) ähnliche Nachlässigkeiten bestrafen werden. „Wir müssen in diesen Partien von Anfang an bereit sein - mental und körperlich“, forderte Loibl, der Heiligabend bei seiner Familie in Straubing verbracht hatte und erst zum Nachmittagstraining am ersten Weihnachtsfeiertag nach Mannheim zurückgekehrt war.

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Saisonübergreifend hatte Loibl in 31 Partien nicht mehr getroffen. So verwunderte es nicht, dass er nach seinem ersten Tor eine große Erleichterung verspürte. Auf der Spielerbank konnte er sich vor Schulterklopfern kaum retten. Jeder wollte ihm dazu beglückwünschen, dass er den Fluch gebannt hatte. Eakins war da keine Ausnahme. „Ich freue mich extrem für Loibs. Er hatte schon so viele Chancen, hat Latte und Pfosten getroffen, es wollte nichts reingehen. Es ist toll, dass unsere Fans es ebenfalls gewürdigt haben, dass Loibs nie aufgehört hat, es zu versuchen“, sagte der Coach.

Leslie bleibt doch bei den Adlern, nur Uba geht für den Spengler-Cup zu den Tigers

Im Heimspiel gegen Köln muss Eakins zum letzten Mal auf Luke Esposito verzichten, gegen den der Disziplinarausschuss der DEL nach den Vorkommnissen am Ende der Partie gegen Bremerhaven eine Zwei-Spiele-Sperre ausgesprochen hatte. Seine Mittelstürmerposition in der ersten Reihe übernahm in Augsburg Ryan MacInnis - mit überschaubarem Erfolg.

Da in der Verteidigung der angeschlagene Tobias Fohrler passen musste, entschieden die Adler, Zac Leslie bei sich zu belassen. Eigentlich hätte der Kanadier den Spengler-Cup für die Straubing Tigers spielen sollen. Stattdessen schickten die Mannheimer nur Stürmer Eric Uba zu dem Traditionsturnier.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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