Fußball

Würzburger Kickers: Torhüter Leon Walch will sich durchsetzen

Der Rosenberger Leon Walch war als dritter Torhüter mit den Würzburger Kickers im Trainingslager. Er träumt von  einer  Profikarriere.

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Steffen Krapf
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Er hat gut lachen: Der Rosenberger Leon Walch war mit den Würzburger Kickers im mallorquinischen Trainingslager. Er träumt von einer Profikarriere. © Steffen Krapf

Würzburg. Der Fußballregionalligist FC Würzburger Kickers hat im Rahmen seiner Wintervorbereitung auf die restliche Saison ein knapp einwöchiges Trainingslager auf Mallorca bezogen (wir berichteten). Mittendrin ist auch der junge Torhüter Leon Walch, der das Klassenzimmer gegen die Ferieninsel eintauschen durfte.

„Super Leon“ schreien einige der Spieler, als Walch an diesem Mittwochvormittag auf dem Kunstrasenplatz in Cala d’Or einen Schuss nach dem anderen pariert. Der 18-Jährige aus Rosenberg im Neckar-Odenwald-Kreis ist als Torhüter Nummer drei, hinter Vincent Friedsam und Johann Hipper, Teil des Profikaders des FC Würzburger Kickers.

Wenig später sitzt er an einem Tisch neben dem Pool in der Unterkunft der Kickers, der Finca Sa Tanca in Cala d’Or, zum Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten. Die Klassenkameraden daheim hält er auf dem Laufenden, erklärt er. „Die freuen sich und gönnen mir das“, erzählt er. Walch besucht das Wirtschaftsgymnasium in Bad Mergentheim. Die Schule stellte das Torhütertalent für die Woche frei, damit er mit den Kickers in Trainingslager reisten konnte. FWK-Sportdirektor Sebastian Neumann leitete das mit Schuldirektor Volker Stephan in die Wege. „Die Schule ist da sehr tolerant“, freut sich Walch. „Mein Schulleiter hat ja selbst Leistungssport betrieben, er unterstützt einen da sehr.“ Stephan war einst erfolgreicher Tauberbischofsheimer Fechter.

Das Abitur steht an

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Die einzige Bedingung an Walch war, dass er den verpassten Stoff nachholt. Die Mitschüler versorgen ihn mit dem Unterrichtsmaterial, dass er bereits während des Trainingslagers erhält und durchliest. „Das ist dann wie, als wäre ich im Unterricht dabei gewesen.“ Ende Mai schreibt Walch, dessen Lieblingsfächer neben Sport, Wirtschaftslehre, Geschichte und Gemeinschaftskunde sind, sein Abitur. Dem blickt er zuversichtlich entgegen. „Läuft eigentlich“, sagt er.

Nicht nur schulisch, auch sportlich läuft es für Leon Walch. Bei den Würzburger Kickers, für die er seit der U12 spielt, hält man große Stücke auf den Rosenberger. Als 15-Jähriger durfte er, damals nach dem Zweitligaabstieg unter Trainer Torsten Ziegner, erstmals mit den Profis ins Trainingslager. Mallorca ist bereits sein drittes Trainingslager mit den Kickers. Das Zimmer dort teilt sich der Jüngste des Kaders mit Kapitän Peter Kurzweg, Luke Hemmerich und Lukas Gottwalt. „Als Jüngster muss man viel machen, aber es ist cool Teil der Mannschaft zu sein.“

Auch in der Heimat trainiert Walch jede Woche ein paar Mal mit den Profis, auch dafür stellt ihn die Schule, wenn keine Klassenarbeiten anstehen, regelmäßig frei. Einen großen Anteil an seinem Werdegang haben vor allem seine Eltern, betont er. Die fuhren ihn über Jahre mehrfach die Woche die 60-Kilometer-Strecke von Rosenberg nach Würzburg. „Die haben mich oft direkt von der Schule abgeholt, ich habe mich dann im Auto umgezogen. Wenn meine Eltern da nicht so hinter mir gestanden hätten, wäre das nicht gegangen.“ Seit November hat er den Führerschein und fährt selbst zum Training. Seine Eltern blicken trotzdem weiter gespannt auf die Karriere des Filius. „Meine Eltern sind beide sportverrückt, mein Dad spielte ja selbst, die unterstützen mich und meine zwei Geschwister.“

Etatmäßig ist der Keeper auch noch Spieler der U19-Mannschaft der Kickers in der Bayernliga. Es ist sein letztes Jugendjahr. Wie es kommende Saison weitergeht, weiß er noch nicht. „Wenn ich hier bleiben könnte, wäre das mega.“

Allerdings möchte er auch Spielpraxis sammeln. Das wird am Dallenberg freilich schwierig, weil die würzburger Kickers ihre U23 schon vor Jahren aufgelöst haben. „Langfristig möchte ich den Schritt in den Profibereich schaffen. Wenn am Ende zweite oder dritte Liga klappt, wäre das cool.“

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