Handball

Medizinischer Notfall: Spiel bei Niederlage der Rhein-Neckar Löwen unterbrochen

Die Rhein-Neckar Löwen unterliegen mit 22:25 beim TBV Lemgo Lippe. Ein seit Wochen bekanntes Problem tritt wieder auf. Kurz vor dem Abpfiff wird es still in der Halle.

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Marc Stevermüer
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Sah erneut eine schwache Chancenverwertung seines Teams: Trainer Maik Machulla. © Photo: Krause / Rohdiamant

Lemgo. Am Ende geriet der Sport in den Hintergrund: 49 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit musste die Partie in der Handball-Bundesliga zwischen dem TBV Lemgo Lippe und den Rhein-Neckar Löwen am Donnerstagabend unterbrochen werden. Ein medizinischer Notfall auf der Zuschauertribüne sorgte für plötzliche Stille in der Halle, in der zu diesem Zeitpunkt der Sieger bereits feststand. Der TBV führte mit 25:22, was dann auch der Endstand war. Denn nachdem der Fan medizinisch versorgt und aus der Arena gebracht worden war, ließen die Mannschaften die restliche Zeit einfach nur noch herunterlaufen.

Für die Mannheimer wird unterdessen ein Problem immer größer: Sie nutzen ihre Chancen nicht. Und bringen sich entsprechend immer wieder um den Lohn. So auch in Lemgo.

Jaganjac fällt bei den Löwen aus

Die Löwen mussten kurzfristig auf Abwehrchef Halil Jaganjac wegen einer muskulären Verletzung verzichten, den Innenblock bildeten Steven Plucnar und Robert Timmermeister. Und nachdem die Mannheimer zuletzt so ihre Probleme beim Siebenmeter hatten, starteten sie im Lipperland im ersten Angriff gleich mit einem Strafwurf: David Móré verwandelte. Danach setzte sich aber das fort, was dem zweifachen Meister und Pokalsieger schon seit Wochen zu schaffen macht: die Chancenverwertung. Sieben hochkarätige Möglichkeiten ließen die Löwen allein schon vor dem Seitenwechsel liegen. TBV-Keeper Constantin Möstl stand zur Pause bei einer Fangquote von 50 Prozent.

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Gleich zu Beginn ließen Edwin Aspenbäck und Jannik Kohlbacher zwei klare Chancen aus. Da aber Löwen-Schlussmann David Späth einen Strafwurf von Niels Versteijnen entschärfte (7.), kam die Mannschaft von Trainer Machulla zum nach einem 1:3-Rückstand (5.) zurück und legte ein 4:3 (9.) vor.

Lemgo agierte zunächst ohne Kreisläufer und griff stattdessen mit vier Rückraumspielern an, was die Mannheimer gut verteidigten. Doch sie belohnten sich einmal mehr nicht für die Schufterei in der Verteidigung. Aspenbäck hatte beim 6:5 (13.) die Chance zur Zwei-Tore-Führung, setzte seinen Heber aber an den Innenpfosten. Der am Kreis freigespielte Kohlbacher scheiterte ebenso wie der durchgebrochene Dani Baijens, Späths Gegenstoßpass auf Móré landete beim Gegner. Keine Frage: Was die Löwen da mit ihren Möglichkeiten machten, war leichtfertig und fahrlässig.

Fataler 0:4-Lauf vor der Pause

Bis zum 9:9 (25.) hielten die Mannheimer die Partie trotzdem dank guter Abwehrarbeit offen, dann aber rächte sich die fehlende Abschlussqualität auf brutale Art und Weise. Robert Timmermeister vergab, Patrick Groetzki warf frei vom rechten Flügel an die Latte, genau dort platzierte auch Móré seinen zweiten Siebenmeter. Die logische Folge war ein 9:13-Pausenrückstand, den sich der zweifache Meister und Pokalsieger einmal mehr selbst eingebrockt hatte. Die Trefferquote lag nach 30 Minuten bei weniger als 40 Prozent.

„Wir lassen im Angriff zu viel liegen. In der Abwehr stehen wir gut und vorne ist das nicht schlecht. Wir müssen die Dinger einfach mal rein machen“, sagte Timmermeister beim Seitenwechsel und sah dann zu Beginn des zweiten Durchgangs, wie Baijens gleich die nächste dicke Möglichkeit ausließ. Haukur Thrastarson schloss danach überhastet ab, Lemgo vollendete einen Gegenstoß zum 15:9 (34.).

Trainer Machulla tobte am Spielfeldrand und nahm eine Auszeit. Besser wurde der Auftritt seiner Mannschaft danach aber nicht. Auch in den nächsten beiden Angriffen blieben die Löwen ohne Tor, zur schlechten Chancenverwertung gesellte sich jetzt noch eine hohe Fehlerquote. Móré scheiterte zweimal an Möstl, Baijens passte den Ball unbedrängt zum Gegner. Und Lemgo zog davon.

Lemgo – Löwen 25:22 (13:9)

Lemgo: Möstl, Kastelic (n.e.) – Hutecek (2), Theilinger (2), Simak, Schagen, Carstensen (3), Suton (4), Willecke (2), Versteijnen (11/3), Wagner (1), Faust, Rahmlow, Herseklioglu.

Löwen: Späth (1 Tor), Jensen (bei drei Siebenmetern) – Móré (1/1), Kohlbacher (6), Groetzki – Thrastarson (3/1), Baijens (2), Aspenbäck (5) – Timmermeister (1), Sandell (2), Larson, Nothdurft, Plucnar, Heymann (1), Steenaerts.

Schiedsrichter: Hellbusch/Jansen.

Zuschauer: 4520 (ausverkauft).

Strafminuten: – Kohlbacher (2), Timmermeister (2).

Beste Spieler: Möstl, Versteijnen – Späth.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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