Fußball

Drei Tore in sieben Minuten: Sandhausen verliert in Köln

Dämpfer im Aufstiegsrennen: Eine Woche nach dem 6:3 gegen Tabellenführer Regensburg verliert der SV Sandhausen bei Viktoria Köln. Eine Niederlage, die besonders ärgerlich ist

Von 
Andreas Lin
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Jens Keller war nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft in Köln. © PIX-Sportfotos/Oliver Zimmermann

Köln. Bitterer Rückschlag für den SV Sandhausen im Aufstiegskampf der 3. Fußball-Liga: Beim Tabellenvierzehnten Viktoria Köln unterlag die Mannschaft von Trainer Jens Keller am Samstagnachmittag mit 1:2 (0:0), obwohl sie nach der 1:0-Führung (60.) eigentlich alle Trümpfe in der Hand hatte. Doch nur sechs Minuten später hatte sie diese Führung leichtfertig aus der Hand gegeben und kassierte die erste Niederlage im Jahr 2024.

Diese ist umso ärgerlicher, weil alle bislang vor dem SVS platzierten Mannschaften, die aufsteigen können, Punkte liegen ließen. Doch statt auf den Relegationsplatz aufzuschließen und sogar auf die direkten Aufstiegsränge Boden gutzumachen, fielen die Kurpfälzer in der Tabelle zurück und haben jetzt wieder sechs Zähler Rückstand auf Rang drei.

Was Sportdirektor Matthias Imhof sagt

Die Enttäuschung beim SVS war riesengroß: „Nach der Führung so schnell das Spiel herzugeben, das darf uns nicht passieren“, ärgerte sich Mittelfeldakteur Alexander Fuchs nach dem Schlusspfiff. Sein Abwehrkollege und Kapitän Tim Knipping sah es ähnlich: „Wir müssen diese Führung einfach nach Hause bringen, bei den Gegentreffern waren wir zweimal nicht gut sortiert.“

Noch deutlicher wurde Sportdirektor Matthias Imhof: „Nach unserer Führung war Köln durch die englische Woche stehend K. o. Warum wir den Gegner dann wieder aufbauen und keine Ordnung mehr im Spiel haben, ist für mich unverständlich. Alle anderen Mannschaften spielen für uns – nur wir nicht. So dumm wie wir kann man sich nicht anstellen! Besonders in Anbetracht unserer Spiele der letzten Wochen. Das müssen wir besprechen und können jetzt nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.“

Nach dem furiosen 6:3-Heimsieg gegen Regensburg war Jens Keller gezwungen, seine Mannschaft umzustellen. Denn Max Geschwill und Yassin Ben Balla waren nach der fünften Gelben Karte gesperrt. So kam Winterneuzugang Edvina Girdvainis zu seinem – übrigens soliden –- Debüt und Knipping kehrte in die Startelf zurück. Dafür rückte der zuletzt in der Innenverteidigung eingesetzte Alexander Fuchs ins defensive Mittelfeld.

Trainer Jens Keller: "Nach dem Tor nicht mehr so aggressiv"

Die Sandhäuser waren zwar mit Anpfiff direkt um Spielkontrolle bemüht, Torchancen sprangen aber nur selten heraus. Mitte der zweiten Hälfte kam die Viktoria besser ins Spiel und hätte bei einer diskussionswürdigen Abwehraktion von Girdvainis gerne einen Elfmeter gehabt, der aber nicht gegeben wurde. Auf der Gegenseite hatte Köln aber auch Glück, dass Engelhardt nicht die Ampelkarte sah. Nach dem 0:0 zur Pause war Pink an seinem Geburtstag nach schöner Vorarbeit von Burcu zur Stelle und traf zum 0:1. Doch die Viktoria drehte die Partie innerhalb von zwei Minuten: Erst traf de Meester zum Ausgleich (64.), dann legte er Marseiler den Teffer zum 2:1 auf. Dabei blieb es.

Trainer Keller war dementsprechend angefressen: „Wir haben heute nicht die Energie auf den Platz gebracht, die wir letzte Woche an den Tag gelegt hatten. Nach der Führung haben wir erneut nicht konsequent weitergespielt und Räume für den Gegner offengelassen. Wir waren nach unserem Tor nicht mehr so aggressiv in den Zweikämpfen, diesen Schalter konnten wir nicht mehr umlegen. Das war heute zu wenig.“

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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