Sandhausen. Zu übersehen ist Janik Bachmann nicht. Allein seine Statur macht auf dem Fußballplatz schon einiges her. Setzt man das Maßband an, so endet es am Haaransatz bei 1,96 Metern. Aber auch spielerisch sticht Bachmann hervor. Sein Formanstieg und der positive Trend des SV Sandhausen sind unweigerlich miteinander verknüpft.
Zunächst wurden die Verantwortlichen des Zweitligisten etwas belächelt, als sie den 26-Jährigen vom 1. FC Kaiserslautern loseisten. Der damalige Drittligist und heutige Liga-Konkurrent baute zwar auf Bachmann, wegen seiner eher niedrigen Passquote und seiner Ballsicherheit fiel er aber selten positiv auf. Zumal es bei den Roten Teufeln damals in sportlicher Hinsicht alles andere als gut lief. Wie sollte dieser Spieler einem Zweitligisten helfen?
Bachmann gab die Antwort auf dem Feld: Der gebürtige Groß-Umstädter, der kurz nach seinem Wechsel zunächst in einem SVS-Partnerhotel in Schwetzingen lebte, war auf Anhieb ein Fixpunkt am Hardtwald. Seit seinem Wechsel hat er 53 Pflichtspiele für die Schwarz-Weißen bestritten. Und schon zu Saisonbeginn zeigte er, dass auch in dieser Spielzeit wieder mit ihm zu rechnen ist. Denn: In der ersten Runde des DFB-Pokals beim 4:0-Erfolg beim Regionalligisten BSV Rehden schoss Bachmann zwei Tore. „Mein erster Doppelpack in einem Pflichtspiel fühlt sich sehr geil an“, sagte er. „Am Ende hat die Mannschaft die Pflicht erfüllt.“
Für die nächste Runde hat Bachmann einen Wunschgegner. „Eintracht Frankfurt“, sagte er im clubeigenen Youtube-Kanal. „In meiner Familie sind viele Frankfurt-Nasen. Ich komme auch aus der Gegend. Sollte das nicht klappen, lasse ich mich überraschen.“
Als Spielmacher überzeugt
Unter Trainer Alois Schwartz, der im Vorjahr das Ruder in Sandhausen zum zweiten Mal übernahm, kommt Bachmann auf der Spielmacherposition zum Zug. Mit dieser Umschulung hat der 55 Jahre alte Coach ein goldenes Händchen bewiesen.
Bachmann kann aber noch mehr. Er spielte bereits als Innenverteidiger, Sechser oder auch im zentralen Mittelfeld. Bei Schwartz spielt er seine Stärken hinter der meist einzigen Spitze aus. „Mein Anteil an seinen Leistungen ist erst mal zweitrangig“, sagte Schwartz vor dem dritten Spieltag, an dem Sandhausen am Freitagabend gegen Fortuna Düsseldorf spielt (18.30 Uhr).
„Er hat sich selbst in den Vordergrund gespielt. Wir haben uns gefragt, wie wir eine Mannschaft zusammenstellen, die erfolgreich ist. Ich habe ihn dann zwei Positionen nach vorne beordert, weil er sehr laufstark und umtriebig ist. Er hat auch einen guten Abschluss und mit der Zeit hat er sich da richtig reingespielt. Das macht ihm Freude und das sieht man auch eindrucksvoll auf dem Feld.“
Die Treffer sind der verdiente Lohn. Zufrieden ist Bachmann aber noch nicht. „Wir können immer etwas noch besser machen“, sagte er. „Es fängt schon da an, direkt da zu sein. Wir müssen mit 100 Prozent in die Zweikämpfe gehen und ordentliche Pässe spielen. Man kann überall noch eine Schippe drauflegen.“
Gegen die Fortuna, die seit dem Amtsantritt von Daniel Thioune nur eines von 16 Spielen verloren hat, erwartet Bachmann, dass seine Mitspieler und er an die Leistungsgrenze gehen. „Das wird ein intensives Spiel. Wir müssen viel laufen und viel arbeiten. Darauf wird es ankommen.“
Gelingt es Bachmann erneut, Akzente zu setzen, dann hat der SVS gute Chancen, den zweiten Saisonsieg in der Liga einzufahren. Auf dem Feld wird er es gegen kantige Gegenspieler wie André Hoffmann und Jordy de Wijs schwer haben. Sie haben ein nicht weniger furchteinflößendes Erscheinungsbild und werden sich gegen den SVS-Hünen ganz sicher zu helfen wissen.
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