Sandhausen. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Jetzt ist es so weit: Nach drei Jahren endet das Kapitel 3. Fußball-Liga für den SV Sandhausen. Die 0:3 (0:0)-Heimniederlage gegen den FC Hansa Rostock am Samstag besiegelt den Abstieg des SVS zwei Spieltage vor Ende der Saison.
Selbst ein Sandhäuser Sieg wäre jedoch wertlos, da die U23 des VfB Stuttgart zeitgleich mit 2:1 gegen Aachen gewann und der erste Nichtabstiegsplatz somit nicht mehr erreichbar gewesen wäre.
„Beste Halbzeit in diesem Jahr“: Sandhausen gegen Rostock anfangs besser
Nach einer Rückrunde des Grauens mit fünf Punkten aus 17 Partien starten die Kurpfälzer in der kommenden Saison damit nach 17 Jahren Profifußball in der viertklassigen Regionalliga. „Für uns ist das ein brutaler Tag. Mir tut es enorm weh“, zeigte sich SVS-Trainer Dennis Diekmeier emotional.
Nach einem engagierten Auftritt in den ersten 45 Minuten sorgte der Aufstiegskandidat von der Ostsee nach Wiederanpfiff mit einem Doppelschlag für klare Verhältnisse. Diekmeier sah darin ein „Sinnbild für diese Saison“. „Wir haben mit die beste Halbzeit in diesem Jahr gespielt, haben Chancen, machen ein richtig gutes Spiel – und mit dem ersten Gegentreffer bricht wieder alles auseinander“, ordnete der Trainer ein.
Absteiger aus 3. Liga: SV Sandhausen verpasst Führung gegen Rostock
Ein frühes Gegentor sollte unbedingt vermieden werden. Das war den hochkonzentrierten Hausherren anzumerken, die in der Anfangsphase mehr vom Spiel hatten. Gefährlich wurde es erst nach 21 Minuten, als David Ottos Abschluss am langen Pfosten vorbeirauschte.
Der SVS wurde jetzt zielstrebiger. Kurz darauf leitete FCH-Keeper Benjamin Uphoff einen Kopfball von Sebastian Stolze übers Tor (26.). Uphoff war es auch, der die beste SVS-Chance vereitelte: Marco Schikora scheiterte aus spitzem Winkel (33.).
Der FC Hansa wiederum trat im ersten Durchgang nur einmal offensiv in Erscheinung: Felix Ruschkes Fallrückzieher kullerte aber am Kasten vorbei (22.). So ging es nach der besten Halbzeit der Sandhäuser in den zurückliegenden Wochen torlos in die Kabinen.
Niederlage gegen Rostock bedeutet Negativrekord: Sandhausen steigt ab
Nach der Pause nahm das Unheil seinen Lauf. 51 Minuten waren gespielt, da bekamen die Rostocker nach einem Handspiel von Edvinas Girdvainis einen Strafstoß zugesprochen, den Adrien Lebeau zur Führung verwandelte. Damit war der Willen des Absteigers gebrochen.
„Mit der Situation kippt das Spiel, bis dahin waren wir gut drinnen“, meinte Kapitän Jakob Lewald. Der eingewechselte Tim Krohn sorgte für den Doppelschlag: Sein Treffer von der Strafraumkante zum 0:2 war die Vorentscheidung (61.).
Anschließend plätscherte die Begegnung vor 4.862 Zuschauern am Hardtwald so vor sich hin. Auf beiden Seiten fielen zwar noch Tore, sowohl Sigurd Haugen (67.) als auch Dominic Baumann (73.) trafen jedoch aus einer Abseitsposition. Den Schlusspunkt setzte in der 87. Minute Jan Mejdr mit dem 0:3.
Die neunte Niederlage in Serie ist für den SV Sandhausen nicht nur gleichbedeutend mit dem Abstieg, es ist auch ein Negativrekord: Länger blieb ein Drittligist noch nie ohne Punktgewinn. „Eine Niederlagenserie über einen so langen Zeitraum habe ich auch noch nicht miterlebt“, sagte Lewald.
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