Sandhausen. „Wir sind sehr hart aufgeschlagen“, brachte es Olaf Janßen in der Pressekonferenz nach der 1:2-Niederlage des SV Sandhausen zum Saisonauftakt in die Fußball-Regionaliga auf den Punkt. Schon zur Pause hatte es 1:2 gestanden, bevor die Partie in Halbzeit zwei deutlich abflachte, sich beide Teams weniger Chancen erspielten und der erhoffte Ausgleich der Hardtwaldkicker ausblieb.
„Die Jungs dachten, sie könnten fliegen“, meinte Janßen. Und tatsächlich: Zwar schoss Yannick Osee schon nach sieben Spielminuten Leon Ampadu Wiafe an und der SVS geriet durch das Eigentor in Rückstand, doch folgten 30 beeindruckende Minuten, in denen die Gastgeber den FSV dominierten, sich drei hochkarätige Chancen erarbeiteten und geradezu über den Platz zu fliegen schienen. Technisch stark, spielbestimmend und mit viel Tempo nach vorne agierten die Sandhäuser mit dem Ball, attackierten die Frankfurter bereits an deren eigenem Strafraum und wehrten Gegenangriffe zwar spät, aber dennoch erfolgreich ab. Zuvor hatte der FSV bereits nach zwei Minuten ordentlich kombiniert, der vermeintliche Treffer zählte jedoch wegen einer Abseitsstellung nicht.
Das aber war schon längst Geschichte. Der SV Sandhausen kam mit seinem Kurpasspiel gut voran und entsprechend dauerte es nur bis zur 21. Minute, bis Yannick Osee ausglich. Luca de Meester schoss vier Zeigerumdrehungen später nur knapp am FSV-Tor vorbei und Denis Pfaffenrots Schuss knallte an die Latte (35.).
Es folgte ein sichtbarer Einbruch, die Beine des SVS schienen schnell schwerer zu werden und Frankfurt übernahm direkt die Kontrolle. „Der FSV hat es sehr gut gemacht“, bilanzierte Olaf Janßen. „Wenn man aber so viele Fehler macht wie wir, hat man es auch nicht verdient zu gewinnen. Es war aber ein Spiel aus dem wir sehr viel lernen können.“ In der 45. Minute bestrafte Giorgio del Vecchio mit seinem 2:1 für den FSV die Tatsache, dass die Gastgeber den Zugriff auf das Spiel verloren hatten.
In der zweiten Halbzeit waren Schüsse auf beide Tore Mangelware. Der SV Sandhausen wollte ganz augenscheinlich, konnte aber nicht und der FSV Frankfurt verlegte sich aufs Reagieren. In der Eckballstatistik - zur Halbzeit 2:6, am Ende 9:11 - holten die Gastgeber zwar auf, wirklich effektiv oder gefährlich wurden sie durch die Standards aber selten. So verschoss 37 37 37 37 einen Freistoß deutlich und auch die Anspiele waren weniger präzise als noch Mitte der ersten 45 Minuten. Ein vermeintlicher Treffer des SVS wurde in Minute 64 nicht gegeben und FSVler Lukas Gottwalt schoss an den Pfosten (74.).
Zehn Minuten lang schalteten die Gastgeber dann wieder auf „Sturm und Drang“ um, wirklich Zwingendes ergab sich daraus aber nicht. Einen kleinen Rempler im Frankfurter Strafraum ahndete Schiedsrichter Tobias Ewerhardy anfangs der siebenminütigen Strafzeit nicht und gefährliche Torschüssen ließ der SVS schließlich bis zum Abpfiff vermissen.
Janßen unterstrich: „Es ist und bleibt ein steiniger Weg.“ Die gesamte Situation in Sandhausen fühle sich aber immer noch sehr gut an. „Ich spüre die Energie im Verein hier und fühle mich absolut an der richtigen Stelle.“ Sein Gegenüber Tim Görner lobte den Fleiß seiner Mannschaft. „Wir wussten, dass der SV Sandhausen über den Ballbesitz kommt. Darauf haben wir uns eingestellt. Vor allem unser Umschaltspiel war sehr gut.“
Durch die Niederlage steht der SVS zumindest bis zu den nächsten Spielen der Regionalliga am Tabellenende. Am Sonntag, 10. August, 14 Uhr, gastiert das Janßen-Team nun bei den Stuttgarter Kickers.
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