Fußball-Regionalliga

Sandhausen-Trainer Olaf Janßen über „perfektes Teambuilding“

Vor dem Auftakt in der Regionalliga blickt Cheftrainer Olaf Janßen auf ereignisreiche Vorbereitungswochen beim SV Sandhausen zurück. Gegen den FSV Frankfurt erhalten wohl auch U19-Spieler eine Chance.

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Till Gauglitz und Michael Wiegand
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Olaf Janßen, Cheftrainer des SV Sandhausen, startet am Freitagabend mit seiner Mannschaft in die Regionalliga-Saison. © PIX-Sportfotos

Sandhausen. „Ich beantworte nichts, was ich zuvor nicht mit der Mannschaft besprochen habe.“ Olaf Janßen, Cheftrainer des SV Sandhausen, lässt die Frage nach der Aufstellung des Fußball-Regionalligisten zum Saisonstart am Freitagabend, 19 Uhr, gegen den FSV Frankfurt in der heimischen Jahnstraße unbeantwortet. In seiner unnachahmlichem Art - hochprofessionell, dennoch aber menschlich und überaus sympathisch - schiebt er aber hinterher, dass aufgrund der geringen Kadertiefe auch U19-Spieler eventuell eine Chance erhalten würden.

Während der Pressekonferenz vor dem Auftaktspiel fällt das Wort „Durchlässigkeit“ zwar nur ein einziges Mal, dennoch betont Janßen immer wieder - wie schon bei Viktoria Köln - wie wichtig es ihm ist, auch die jüngsten der jungen Spieler an das Regionalliga-Team heranzuführen. In den Testspielen habe der SVS-Nachwuchs das eine ums andere Mal eindrucksvoll bewiesen, dass er leistungsbereit sei - und auch in der Lage ist, diese Ambition auf den Platz zu bringen.

Aus 20+3 wurde bei Fußball-Regionalligist SV Sandhausen 17+3 plus U19

„Wir haben einen Kader von 20 Feldspielern und drei Torhütern“, sagt Janßen. „Drei Spieler davon sind bekanntermaßen verletzt und werden uns für Wochen oder Monate nicht zur Verfügung stehen. Also bleiben 17 Gesunde, das ist extrem schmal, das ist extrem sportlich. Wir werden mit U19-Spielern auffüllen.“ Warum auch nicht? Ein Quartett sei am täglichen Trainingsbetrieb beteiligt.

Einen davon hebt Olaf Janßen besonders hervor: Julian Bürkle, erst seit zwei Monaten 17 Jahre alt, 1,87 Meter groß, Mittelstürmer und nach Aussage seines Cheftrainers während der Testspiele mit „außerordentlich guter Vorstellung im Sturmzentrum“. Er sei auf jeden Fall dabei.

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Die Vorbereitung auf den FSV habe auch Videostudium beinhaltet. Die Frankfurter seien für ihn tatsächlich noch unbekanntes Terrain, das Scouting aufgrund der Tests der Sandhäuser Gäste aber unkompliziert gewesen. „Das geht denen genauso“, fügt Janßen mit einem Schmunzeln hinzu. Die Testspiele des FSV seien ausführlich beobachtet worden. „Wir sind gut vorbereitet und gewarnt.“ Die Frankfurter hätten unter anderem mit dem knappen 2:3 im Lokalderby-Test gegen die Eintracht auf sich aufmerksam gemacht. Trotz bestmöglicher Vorbereitung sei es jedoch das erste Spiel. „Das ist etwas Besonderes, für das man nicht alles planen kann.“

Gemeinsames Mittagessen als perfektes Team-Building beim SV Sandhausen

Was Janßen hatte planen können, war die sechswöchige Vorbereitung. Dass diese nach einem kompletten Austausch des Teams - 35 Abgänge, 23 Zugänge, was „wohl einmalig im deutschen Fußball“ sei - allerdings dermaßen reibungslos vonstatten gegangen sei, begeistere ihn. „So eine Mannschaft muss schnell zusammenwachsen, sonst spiegelt sich das in schlechten Leistungen auf dem Platz wider“, erklärt der 58-Jährige. Mit den Spielern habe er jeden Tag persönliche Gespräche geführt, die sich nicht nur um Fußball gedreht hätten. „Als wir anfangs mit 16 oder 17 Spielern dastanden, kamen alle mit Problemen zu uns. Niemand hatte eine Wohnung und die Freundin war nicht da. Deswegen wurde jeder Abend zum Mannschaftsabend. Die Jungs haben sich einfach im Hotel getroffen. Als die ersten dann ihre Wohnung hatten, hat sich die Mannschaft dort getroffen“, berichtet Janßen. „Das war das perfekte Team-Building.“

Und: „Wir haben jeden Tag zusammen zu Mittag gegessen, was ebenfalls eine gute Maßnahme war“, betont der Cheftrainer. „Bisher hatten wir keinen Trainingstag ohne ein Meeting, in dem es nicht auch um persönliche Dinge ging. Dadurch fühlt es sich schon wie eine richtige Mannschaft an.“

Der SVS habe vor allem junge Spieler, die nach vorne blicken, im Aufgebot - darunter „gescheiterte“ Akteure, für die Sandhausen einen Neuanfang darstelle. „Ein Ansporn für sie“, erläutert der ehemalige Spieler. „Obwohl wir noch keine Punkte haben, bin ich mit den ersten sechs Wochen sehr zufrieden“, bilanziert Olaf Janßen.

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