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SV Sandhausen zittert sich gegen Fortuna Heddesheim ins Finale

Denkbar knapp mit 0:1 musste sich Verbandsligist Fortuna Heddesheim im Halbfinale des Badischen Pokals dem Drittligisten SV Sandhausen geschlagen geben. Die Chance auf die DFB-Pokal-Teilnahme ist dahin, aber der Stolz überwiegt.

Von 
Reiner Bohlander
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Fortuna-Torwart Dennis Broll (li.) vereitelte die eine oder andere Chance des SV Sandhausen. Gegen Tim Maciejewski (Mi.) hatte er aber einmal das Nachsehen. © Berno Nix

Sandhausen/Heddesheim. Der Traum vom DFB-Pokal ist vorbei, aber es war ganz viel möglich. Letztlich schrammte Fußball-Verbandsligist Fortuna Heddesheim dann aber doch knapp an der Sensation vorbei. Im Halbfinale des Badischen Pokals verlor das Team von Cheftrainer Rene Gölz gegen den Drittligisten und großen Favoriten SV Sandhausen mit 0:1 (0:1). 1420 Zuschauer verfolgten die Partie im Heddesheimer Stadion an der Ahornstraße.

Nach Spielschluss gab es auf beiden Seiten zufriedene Gesichter. Gölz zeigte sich stolz auf die Leistung seiner Mannschaft. „Die Spieler haben alle Vorgaben umgesetzt. Dass Sandhausen mehr Ballbesitz haben würde, war uns klar. Wir haben wirklich sehr gut verteidigt und mit etwas Glück erzielen wir auch ein Tor und das Spiel geht dann vielleicht in die Verlängerung“, sagte der Heddesheimer Trainer.

Sein Gegenüber Jens Keller lobte die Fortuna: „Die Heddesheimer haben es in der zweiten Halbzeit wirklich sehr gut gemacht. Wir haben leider im ersten Durchgang unsere Chancen nicht genutzt und nach dem Seitenwechsel unsere Qualitäten nicht mehr ausgespielt. So blieb es eng und wir mussten bis zum Schluss zittern.“

Sandhausens Tor des Tages zum perfekten Zeitpunkt für die Gäste

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Der Drittligist hatte ab dem Anpfiff mehr Spielanteile, die Heddesheimer versuchten indes, kompakt zu stehen und auf Konter zu lauern. Doch die Fortuna konnte nicht verhindern, dass die Hardtwälder zu Tormöglichkeiten kamen. Tim Maciejewski hatte die erste ganz große Chance für Sandhausen, doch Dennis Broll im Fortuna-Gehäuse parierte stark (18.).

Insgesamt verteidigte der Verbandsligist mit viel Leidenschaft und das auch erfolgreich - bis zur 41. Minute. Da fand Abu El-Zein einen Weg, den Ball über die Heddesheimer Abwehr zu Maciejewski zu bringen, der Broll diesmal keine Chance ließ und das Tor des Tages erzielte. „Das war perfektes Timing. So kurz vor der Halbzeitpause war das extrem wichtig“, sagte der Torschütze nach der Partie.

Beherzte Schlussoffensive von Fortuna Heddesheim letztlich ohne Ertrag

Doch wer dachte, der Verbandsligist würde im zweiten Durchgang vom SVS an die Wand gespielt, lag falsch. Die Heddesheimer kamen sogar mutiger aus der Kabine und Sandhausen verpasste die Vorentscheidung. Ein Kopfball von Tim Knipping (55.) ging knapp am Tor vorbei und Franck Evina (61.) lenkte den Ball per Stirn über das Fortuna-Gehäuse. Kurz danach hatten die Heddesheimer Anhänger den Torschrei schon auf den Lippen: Thorben Stadler hatte sich SVS-Torhüter Daniel Klein ausgeguckt, der zu weit vor seinem Kasten stand. Der Fortuna-Angreifer schoss von der Mittellinie, das Spielgerät senkte sich über Klein - und knallte an die Unterkante der Latte. Von dort sprang es wieder zurück ins Feld (70.). „Ein paar Millimeter und das Ding ist drin“, so Gölz später.

In den letzten 20 Minuten warf der Außenseiter noch einmal alles nach vorne. Sandhausen verpasste es, den Sack endgültig zuzumachen, und hatte letztlich Glück, dass Fabian Czaker fünf Minuten vor Schluss seinen Kopfball aus zehn Metern nicht richtig platzieren konnte. Das Leder fiel SVS-Keeper Klein direkt in die Arme (85.). Ein Freistoß von Stadler ging danach noch über das Tor (88.) und die letzte Chance zum Ausgleich von Ajdin Zeric (90.) verteidigte Sandhausen weg.

Wichtiges Spiel am Samstag im Derby gegen die TSG Weinheim

„Hut ab vor der Heddesheimer Leistung. Wir mussten lange zittern“, befand Matthias Imhof, der Sportdirektor des SVS. Der Drittligist bestreitet nun das Pokalfinale gegen einen weiteren Verbandsligisten. Endspielgegner ist nämlich der 1. FC Mühlhausen, der zuvor schon den Regionalligisten FC-Astoria Walldorf überraschend mit 3:1 aus dem Wettbewerb geworfen hatte.

Für die Fortuna war die Partie gut für das Selbstvertrauen. Die Gölz-Truppe steht am Ostersamstag (15 Uhr) selbst vor einem kleinen Endspiel in ihrer Liga. Der aktuelle Verbandsligafünfte will seine Aufstiegschancen wahren, sollte dafür aber im Derby beim Topteam TSG Weinheim etwas holen. „In Sachen Aufstieg ist das für uns ein Spiel, das wir eigentlich gewinnen müssen“, betonte Gölz.

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