Sandhausen. Talente fördern und junge Spieler entwickeln - das ist eine der Säulen, auf denen der Neuaufbau des SV Sandhausen in der kommenden Spielzeit in der Regionalliga Südwest fußen soll. Doch bereits jetzt, am vorletzten Spieltag der 3. Fußball-Liga, fängt der Absteiger damit an. Yanis Outman ist der erste Akteur aus dem Nachwuchs des SVS, der davon profitiert. Denn wie Trainer Dennis Diekmeier informierte, beruft der Drittligist den 19-Jährigen für das Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue am Samstag (10. Mai, 14 Uhr) in den Kader.
Outman spielt für die U19 des SVS in der Junioren-Bundesliga. Dort steuerte der Kapitän in 24 Partien starke elf Scorerpunkte bei. Zur Belohnung beorderten Diekmeier und Gerhard Kleppinger den zentralen Mittelfeldspieler ins Profitraining. „Er hat es sehr gut gemacht und ist viel unterwegs“, lobt der Interimstrainer den Deutsch-Marokkaner. Außerdem habe der gebürtige Ludwigshafener einen guten Abschluss, fünf Treffer zeugen davon. „Deswegen haben wir gesagt, wir geben ihm die Chance und nehmen ihn mit.“
Für SV Sandhausen geht es nach Abstieg bei Erzgebirge Aue nur um goldene Ananas
Möglich macht das aber auch, dass es im Erzgebirge nur noch um die goldene Ananas geht. Der Abstieg der Kurpfälzer ist seit dem 0:3 gegen Rostock am vergangenen Wochenende besiegelt. Die Sachsen wiederum waren zuletzt zunehmend in Abstiegsgefahr geraten, sicherten sich mit dem 1:0-Erfolg gegen Ingolstadt am Sonntag aber den Klassenerhalt. Entsprechend schwer sind die Veilchen einzuschätzen.
Schwer fiel auch die Vorbereitung am Hardtwald, „weil wir mehrere Kranke und Angeschlagene haben“, wie Diekmeier von der Trainingswoche berichtete. Zusätzlich zum Sextett, das für Samstag fix nicht zur Verfügung steht, gesellte sich eine weitere Sechsergruppe aus angeschlagenen oder erkrankten Spielern, deren Einsatz zwei Tage vor dem Spiel noch fraglich ist. Darunter Jeremias Lorch, Besar Halimi oder Sebastian Stolze. Ein Engpass, von dem U19-Kapitän Outman profitiert.
Schlechtestes Team der Rückrunde: SV Sandhausen droht historisches Negativrekord
Mit der Niederlage gegen den FCH hat der SV Sandhausen zuletzt einen Negativrekord eingestellt. Es war die neunte Pleite in Serie. Zehnmal in Folge leer ausgegangen, ist in der Geschichte der 3. Liga noch nie ein Team. Hinzukommt: Von 51 möglichen haben die Kurpfälzer mit einem Sieg und zwei Remis in der Rückrunde gerade einmal fünf Zähler geholt. Die historisch bislang schlechteste Rückrunde hatte einst die U23 des SV Werder Bremen mit acht Punkten gespielt.
Gelingt dem SV Sandhausen in den ausstehenden beiden Partien - am letzten Spieltag gastiert Viktoria Köln mit dem künftigen SVS-Trainer Olaf Janßen am Hardtwald - nicht mindestens ein Dreier, heimst der Verein den nächsten unrühmlichen Rekord ein.
SV Sandhausen hofft auf Sieg im badischen Pokal und Qualifikation für DFB-Pokal
Entsprechend appelliert das Duo Diekmeier/Kleppinger an die Ehre der Mannschaft. Dass die Stimmung in der Mannschaft derzeit nicht besonders gut, „ist nach dem Abstieg klar“, stellt Diekmeier das Selbstverständliche fest. Dennoch versuchen die Verantwortlichen, die Spannung irgendwie aufrechtzuerhalten. Schließlich steht nach dem Saisonende in der Liga noch ein Endspiel an.
Das Finale gegen den Verbandsligisten GU-Türk. SV Pforzheim am 24. Mai (Samstag, 14.30 Uhr) in Eppingen ist „sehr wichtig für uns“, betont Diekmeier. „Da wollen wir als Sieger rausgehen.“ Es ist nicht nur die Möglichkeit, eine komplett verkorkste Spielzeit mit einem Erfolgserlebnis zu beenden. Der Pokalsieg ist auch gleichbedeutend mit der Qualifikation für die 1. Hauptrunde im DFB-Pokal 2025/2026 - und sichert damit Einnahmen. Die sind beim Neustart im Amateurfußball sicher gern gesehen.
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