Fußball

Ein Schlussstrich mit Fragezeichen: Wie geht es weiter beim SV Waldhof nach Kompp?

Nach der Trennung von Geschäftsführer Markus Kompp muss der SV Waldhof den Schwebezustand an der Spitze der Spielbetriebs-GmbH schnellstmöglich beseitigen. Sein Nachfolger steht vor einem Berg an Problemen

Von 
Alexander Müller
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Wie geht es weiter ohne Markus Kompp? Nach dem Aus für den Geschäftsführer des SV Waldhof muss sich der Verein an der Spitze der Spielbetriebs-GmbH so bald wie möglich neu aufstellen. © Imago/Oliver Zimmermann

Am Abend nach der großen Nachricht kehrte beim SV Waldhof erst einmal das große Schweigen zurück. Weder Präsident Bernd Beetz noch die übrigen Aufsichtsräte der Spielbetriebs-GmbH wollten sich am Dienstag öffentlich zu den Hintergründen der Trennung von Geschäftsführer Markus Kompp äußern, wie ein Vereinssprecher mitteilte. Als offizielle Erklärung der „Breaking News“ beim Mannheimer Fußball-Drittligisten soll demnach die knappe Pressemitteilung von Montagabend genügen.

„Der Aufsichtsrat der SV Waldhof Mannheim 07 Spielbetriebs GmbH hat am 2. Dezember einstimmig beschlossen, den zum 30. Juni 2025 auslaufenden Vertrag mit dem Geschäftsführer der Spielbetriebs-GmbH, Markus Kompp, nicht zu verlängern. Darüber hinaus arbeitet der Aufsichtsrat im Sinne aller Beteiligten intensiv an einer Lösung, den Vertrag mit Markus Kompp bereits zu einem früheren Zeitpunkt einvernehmlich aufzulösen“, hieß es dort.

Zwei schnöde Sätze, in denen ganz viele Konsequenzen stecken. Denn klar ist damit nur, dass die Ära Kompp nach über sieben Jahren beim SVW vorbei ist. Nur wann sie endet, bleibt offen. Wer die Regeln des Fußballgeschäfts kennt, weiß aber, dass hinter den Kulissen um die Höhe der Abfindung gefeilscht wird. Die dürfte sich bei Kompps Geschäftsführer-Gehalt und noch anderthalb Jahren Vertragslaufzeit auf eine mittleren sechsstelligen Betrag summieren.

Vakuum an der Spitze der Spielbetriebs-GmbH

Präsident Bernd Beetz zog nach der massiven Kritik an der Amtsführung des umstrittenen Geschäftsführers auf der Mitgliederversammlung vor gut einer Woche einen Schlussstrich mit Fragezeichen. Denn solange Kompps Vertrag nicht aufgelöst ist, herrscht an der Spitze der Spielbetriebs-GmbH nun de facto ein Vakuum.

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Ein Schwebezustand, der nicht allzu lange andauern sollte. Denn die Aufgaben, die in der nun anbrechenden Ära nach Kompp anstehen, sind vielfältig und für die Zukunft des Vereins abseits der Ergebnisse auf dem Platz enorm bedeutsam. Wie geht es weiter im Sponsoringbereich, der nach der Trennung vom Vermarkter „All About Sports“ im vergangenen Oktober zurzeit komplett brachliegt? Momentan hat der SVW nach der Kündigung von Daniel Martin, des bis April 2023 für die Sponsorenakquise zuständigen Mitarbeiters, noch nicht einmal einen Ansprechpartner für potenzielle neue Geldgeber. Und welches Profil soll überhaupt der neue Geschäftsführer besitzen? Die Frau oder der Mann, der Fans und GmbH wieder miteinander versöhnen und Aufbruchstimmung erzeugen soll. Das bleibt alles bis auf weiteres offen.

Fandachverband „Pro Waldhof“ lobt Entscheidung

Die Entscheidung, die Zusammenarbeit mit Kompp zu beenden, stießen beim Fandachverband „Pro Waldhof“ (PW) und dem Aufsichtsrats des Hauptvereins auf positive Reaktionen. „Wir begrüßen den Schritt, da der Verein immer weiter in eine Sackgasse geführt wurde, die letztendlich auch in der aktuellen sportlichen Misere endete“, sagte PW-Vorstandsmitglied Sören Runke dieser Redaktion. „Auch wenn es nicht von heute auf morgen geschehen wird, hoffen wir jetzt auf einen Geschäftsführer, der es versteht, die geschaffenen Gräben zu überwinden und den SVW wieder zu vereinen“, betonte der PW-Sprecher. Auch der Aufsichtsrat des SV Waldhof e.V. begrüßte das Kompp-Aus. „Diese Entscheidung ist absolut konsequent. Eine Mitgliederversammlung wie die letzte, habe ich in dieser Heftigkeit an Kritik an einem Funktionsträger noch nie erlebt. Die Fans machen sich Sorgen, sportlich wie mit Blick auf die Vereinsentwicklung“, sagte Stefan Fulst-Blei, der Aufsichtsratsvorsitzende des Hauptvereins, dieser Redaktion.

Lobende Worte fand Fulst-Blei auch für den starken Mann beim SVW. „Respekt für Präsident Beetz, der nach der Zusage, dem Verein auch im Falle eines Abstiegs die Treue zu halten, nun einen weiteren Schritt gegangen ist - die Waldhof-Familie wieder zusammen zu führen. Krisen übersteht man nur mit Geschlossenheit!“, erklärte Fulst-Blei, im Hauptjob SPD-Landtagsabgeordneter.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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