3. Liga (mit Fotostrecke)

„Mehr oder weniger chancenlos“: Waldhof-Trainer Trares nach 0:3 bei 1860 München angefressen

Das 0:3 beim TSV 1860 München ist die höchste Niederlage seit dem Comeback von Trainer Bernhard Trares beim SV Waldhof. Ein schwerer Fehler eines Mannheimers bringt den Gegner auf die Siegerstraße

Von 
Alexander Müller
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Hängende Köpfe bei den Waldhof-Spielern: Henning Matriciani (r.) unterlief vor dem 0:1 ein folgenreicher Fehler. © PIX-Sportfotos

München. Die Rückkehr zu seinem früheren Verein TSV 1860 München hatte sich Bernhard Trares ganz anders vorgestellt. Schlecht gelaunt saß der Trainer des SV Waldhof am Samstagnachmittag auf dem Podium im Pressekonferenzraum des Grünwalder Stadions. Beim 0:3 (0:0) hatte der SVW die erste empfindliche Niederlage seit dem Trares-Comeback im September hinnehmen müssen. Ein schwerer Fehler von Mannheims Verteidiger Henning Matriciani vor dem 0:1 brachte 1860 auf die Siegerstraße. Julian Guttau (51.), Tunay Deniz (67.) und Maximilian Wolfram (83.) trafen zum am Ende hochverdienten Münchner Sieg.

„Wir wollten das Spiel kontrollieren, das ist uns anfangs ganz gut gelungen. Beide Mannschaften hatte bis zum 1:0 wenig Chancen. Bis dahin war ich zufrieden mit unserem Spiel, danach waren wir mehr oder weniger chancenlos“, sagte Trares, zwischen 1991 und 1997 Profi beim TSV 1860. Kritik übte der 59-Jährige vor allem an seiner Offensive. „Unser Spiel nach vorne war zu wenig, auch zu wenig körperlich. Das hat mir nicht gefallen“, sagte Trares. Die Münchner stellten den besten Waldhof-Angreifer Terrence Boyd weitgehend kalt. Das reichte, um den SVW wirkungsvoll in Schach zu halten.

Verglichen mit dem 1:1 in Unterhaching am vergangenen Sonntag nahm Trares zwei Wechsel vor: Rico Benatelli begann für Martin Kobylanski, der defensiv stärkere Janne Sietan für Adrian Fein.

TSV 1860 München - SV Waldhof 3:0 (0:0)

  • TSV 1860 München: Hiller - Reich, Verlaat, Reinthaler, Bähr - Jacobsen, Deniz (87. Ott), M. Schröter (70. Wolfram), Guttau (84. Schubert), Kozuki (84. Frey) – Hobsch (70. Philipp).
  • SV Waldhof: Bartels - Klünter, Seegert, Matriciani, Voelcke (62. Arase) - Rieckmann, Thalhammer, Sietan – Shipnoski (75. Kobylanski), Benatelli (75. Okpala) – Boyd.
  • Tore: 1:0 Guttau (51.) 2:0 Deniz (67.) 3:0 Wolfram (83.).
  • Beste Spieler: Guttau, Schröter/-.
  • Gelbe Karten: Deniz/Klünter, Sietan.
  • Schiedsrichter: Nico Fuchs (Odenthal).
  • Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)
  • Nächstes Spiel: SV WaldhofHannover 96 II, Sonntag, 24. November, 13.30 Uhr.

1500 Waldhof-Fans reisen mit nach München

Pünktlich zum Anpfiff schob die Sonne den Hochnebel über der bayerischen Metropole beiseite – die Rahmenbedingungen passten vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Grünwalder Straße. 1500 Mannheimer waren mit nach München gereist.

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In der ersten Halbzeit entwickelte sich die erwartet zweikampfbetonte Partie, in der der SVW die erste Chance verzeichnete. Benatelli brachte den Ball in die Mitte, Sietan wurde noch geblockt, Maximilian Thalhammer schoss aus 15 Metern knapp vorbei (10.). Von 1860, in der Vorwoche 3:0-Sieger in Sandhausen, kam zunächst wenig – sowohl auf dem Platz als auch atmosphärisch von den Rängen. Eine flach getretene Benatelli-Ecke setzte Terrence Boyd mit der Hacke ans Außennetz (18.).

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Die beste Gelegenheit in einer ausgeglichenen ersten Hälfte besaßen aber die Münchner Löwen. Nach einem Angriff über die rechte Seite kam der Ex-Waldhöfer Jesper Verlaat in der Mitte an den Ball, Marcel Seegert bereinigte die brenzlige Situation mit einer Notgrätsche (26.).  Und in der Nachspielzeit konnte SVW-Keeper Jan Christoph Bartels einen Schuss von Guttau nicht festhalten. Patrick Hobsch setzte nach, Bartels spitzelte den Ball weg. Zurecht kein Elfmeter, auch wenn die Löwen reklamierten (45.+1).

Waldhof-Verteidiger Matriciani patzt vor dem 0:1

Kurz nach Wiederanpfiff machte der SVW die schmerzhafte Erfahrung, dass Fußball ein Fehlerspiel bleibt. Und eben den machten die Mannheimer in Person von Henning Matriciani. Nach einem langen Löwen-Ball geriet der Rückpass per Kopf der Schalke-Leihgabe auf Torwart Bartels viel zu kurz aus – Guttau hatte aufgepasst und schoss zum Münchner 1:0 ein (51.). „Er hat eigentlich gut gespielt. Leider ist es ihm passiert. Das ist natürlich ärgerlich“, sagte Trares.

Von diesem Nackenschlag konnte sich der Waldhof an diesem Nachmittag nicht mehr erholen. In der 67. Minute kombinierten sich Morris Schröter und Hobsch durch den Mannheimer Strafraum, der eingerückte Tunay Deniz schoss zum 2:0 ein.

Mannheims Torhüter Jan-Christoph Bartels ist frustriert. Auch beim 0:3 haben ihn seine Mitspieler im Stich gelassen. © Leifer/PIX-Sportfotos

Die bemüht wirkenden Kurpfälzer Versuche, die zweite Niederlage seit der Trares-Rückkehr abzuwenden, endeten spätestens bei der Viererkette von 1860.  Die Probleme, klare Torchancen herauszuspielen, waren unübersehbar. Und es kam noch schlimmer: Auf der Gegenseite parierte Bartels bei einem Konter mit dem Fuß zunächst noch gegen den eingewechselten David Philipp (79.).

Mannheimer Defensive lässt starken Torhüter Bartels im Stich 

Kurz danach war  der Mannheimer Keeper aber machtlos, als Maximilian Wolfram zum 3:0 traf (83.). In der Schlussphase konnte der SVW froh sein, dass die Niederlage bei mehreren weiteren Löwen-Chancen nicht noch höher ausfiel. „Wenn du 3:0 hinten liegst, kannst du nicht mehr so offensiv stehen und so viele Chancen zulassen. Da war ich ein Stück weit sauer“, sagte Keeper Bartels, der seine Vorderleute in der Schlussphase heftig zusammengestaucht hatte.



Der Leistungsabfall in der zweiten Halbzeit ärgerte auch den Mannheimer Sportchef. „Wir haben nach der Pause einfach nicht mehr ins Spiel gefunden. Dann kamen die Löwen mit Wucht und wir konnten uns nicht mehr entgegenstemmen“, sagte Anthony Loviso. „Man darf die Niederlage nicht überdramatisieren, aber wir gehen jetzt mit einem schlechten Gefühl in die Länderspielpause.“ Erst am Sonntag, 24. November (13.30 Uhr), geht es für den SVW in der 3. Liga gegen Hannover 96 II weiter. 

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Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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