Fußball

Profitiert Beetz von der besseren Stimmung beim SV Waldhof?

Auf der Mitgliederversammlung des SV Waldhof Mannheim steht am Mittwoch Präsident Bernd Beetz zur Wiederwahl. Zudem wird Beetz einen Nachfolger für Vize-Präsident Horst Seyfferle nominieren müssen. Hier die möglichen Namen

Von 
Alexander Müller
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Das bisherige Waldhof-Präsidium (v.l.): Horst Seyfferle, Matthias Findeisen, Präsident Bernd Beetz, Tobias Schmidt und Birgit Loewer-Hirsch. © Michael Ruffler/PIX

Mannheim. Es ist ein Rückzug, der eine große Lücke in der Vereinsarbeit reißt. Auf der Mitgliederversammlung des SV Waldhof am Mittwoch (19.07 Uhr, Eventcenter Mannheim, Industriestraße 13-15) wird Präsident Bernd Beetz einen Nachfolger für Horst Seyfferle nominieren müssen. Der 61-Jährige tritt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an. Seyfferle war als Vizepräsident vor allem für die Arbeit an der Basis zuständig. Er suchte Sponsoren für die Nachwuchsabteilung „BuweFabrik“ und war Ansprechpartner für die anderen Abteilungen im Hauptverein wie Handball oder Tennis. Kärrnerarbeit, für die Präsident Beetz, der unter anderem in seiner Funktion als Co-Investor beim Handelskonzern Galeria durch die Welt jettet, die Zeit fehlt.

Doch wer übernimmt Seyfferles Job? Die Suche nach einem Nachfolger hat sich nach Informationen dieser Redaktion schwierig gestaltet. Intern ist bekannt, wie viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit Seyfferle in den SV Waldhof gesteckt hat. In der „BuweFabrik“ kommt künftig Jugendleiter und Präsidiumsmitglied Matthias Findeisen eine noch wichtigere Rolle zu. Aus dem aktuellen SVW-Vorstand bleiben neben Beetz und Findeisen noch Birgit Loewer-Hirsch und Tobias Schmidt übrig. Beide haben offenbar ihre Bereitschaft signalisiert, weiterzumachen.

Geiser und Helfmann Kandidaten für Seyfferle-Nachfolge

Als mögliche neue Gesichter im Präsidium werden Bastian Geiser, der bisher im Förderkreis „BuweFabrik“ die Waldhof-Jugend unterstützt, und Bernd Helfmann gehandelt. Helfmann war zu Regionalliga-Zeiten lange Spielleiter beim SVW, unterstützte danach als Betreuer die zweite Mannschaft und ist auch im Club der Ehrenmitglieder und Goldnadelträger des SV Waldhof (CEG) aktiv. Seyfferles vakanter Platz im Aufsichtsrat der Spielbetriebs-GmbH muss in diesem Zuge ebenfalls neu besetzt werden. Bisher sitzen dort für die „e.V.“-Seite Bernd Beetz, Tobias Schmidt und Seyfferle.

Bleibt noch die Frage, welches Ergebnis Bernd Beetz bei seiner dritten Wahl zum SVW-Präsidenten erwarten darf. 2018 stimmten rund 68 Prozent der Mitglieder für den Mäzen, bei der aufgrund der Pandemie zweimal verschobenen und erst 2022 durchgeführten Wiederwahl bekam Beetz rund 69 Prozent Zustimmung. Dass es für den 74-Jährigen am Mittwochabend eng werden könnte, gilt als ausgeschlossen.

Denn die Ausgangslage ist unverändert. Beetz pumpt seit Jahren jede Saison eine Millionensumme in die Spielbetriebs-GmbH und den Verein, ohne sein Geld könnten die Lichter beim SVW sehr schnell ausgehen. Aber diese altbekannte wirtschaftliche Abhängigkeit wird neuerdings flankiert von einer deutlich besseren Stimmung im Umfeld des Vereins. Diese hängt vor allem mit der Beurlaubung des unbeliebten Geschäftsführers Markus Kompp zusammen.

Bei der Mitgliederversammlung im November 2023 war Beetz der geballte Frust der Basis über die Amtsführung des Chefs der Spielbetriebs-GmbH entgegengeschlagen, woraufhin Kompp im Februar beurlaubt wurde. Dessen Nachfolgerin Jennifer Schäfer hat es mit ihrer aufgeschlossenen Art geschafft, die aufgewühlte Lage innerhalb des SVW zu befrieden und die Wogen zwischen aktiver Fanszene und Spielbetriebs-GmbH zu glätten.

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Auch sportlich ist der Mannheimer Drittligist nach einem turbulenten Jahr mit dem Fast-Abstieg und zwei Trainerentlassungen unter dem populären Aufstiegscoach Bernhard Trares wieder auf dem Weg der Besserung. Und dass Präsident Beetz in Kooperation mit dem Aufsichtsrat des Hauptvereins doch noch eine Lösung gefunden hat, wie der SV Waldhof ein professionelles Nachwuchsleistungszentrum betreiben kann, räumt ein weiteres potenzielles Streitthema ab. Das alles sind Entwicklungen, die eine deutlich harmonischere Mitgliederversammlung als 2022 und 2023 versprechen.

Angespannt bleibt indes die Situation bei den Finanzen. Auch wenn es Mittwoch primär um die Belange des Hauptvereins und nicht um die Spielbetriebs-GmbH der Profis geht, dürften auch Themen wie der von Beetz vehement geforderte Stadion-Neubau diskutiert werden. Der Präsident hatte zuletzt bei einem Fan-Talk ein weiteres finanzielles Engagement beim SV Waldhof mit Fortschritten in der Stadionfrage verknüpft. „Ich bin bereit, das weiter zu schultern, aber auch meine Geduld ist endlich“, sagte Beetz und appellierte an die Unterstützung von Oberbürgermeister Christian Specht. Die Suche nach einem Areal für ein mögliches neues Waldhof-Stadion hat sich auf kommunalpolitischer Ebene zuletzt auf den Großparkplatz P20 am Maimarktgelände eingegrenzt.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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