Mannheim. Bei 1860 München fliegt der Trainer Maurizio Jacobacci raus, alle Vereine trauern um den gestorbenen Regensburger Profi Agyemang Diawusie und der 1:1-Ausgleich des FC Ingolstadt am Samstag in der Partie beim SV Waldhof war offensichtlich kein Zufall. Glauben zumindest die „Schanzer“. Wir blicken in die 3. Liga.
Saltimbocca garantiert Tore
Man kann nun wirklich nicht behaupten, dass der FC Ingolstadt in dieser Saison mit großer Konstanz glänzt. Rauf und runter geht es angesichts von Heimstärke und Auswärtsschwäche mit dem FCI, der am Samstag den SV Waldhof mit dem späten Ausgleich zum 1:1-Endstand in der Nachspielzeit schockte. Der Torschütze: Pascal Testroet.
Im Gegensatz zur Mannschaft scheint auf eine ganz besondere Frau in Ingolstadt indes Verlass zu sein. „Unsere Wirtin hat prophezeit, dass ,Paco’ ein Tor schießt. Das war letztes Mal auch so, als sie ihm Saltimbocca gekocht hat“, sagte Trainer Michael Köllner dem „Donaukurier“. Ein Blick auf die Torjägerliste verrät, dass Testroet in dieser Saison zweimal Saltimbocca serviert bekam, denn mehr Treffer erzielte der 33-Jährige bislang nicht. Womit eigentlich auch geklärt wäre, was bei Testroet vor dem Auswärtsspiel am Samstag beim VfB Lübeck auf den Tisch kommt.
„Hass“ und „hinterhältig“
Es ist ja keinesfalls so, dass es beim TSV 1860 München nicht ohnehin schon turbulent zugeht. Aber immer dann, wenn man denkt, dass es schlimmer nicht mehr geht, beweisen die Münchner das Gegenteil und setzen einen drauf. Keine Frage: Auch wegen des Kultclubs aus Bayern gehört der Fußball längst zur Unterhaltungsbranche.
Gerade erst entließ der stets zur Unruhe neigende Verein seinen Trainer Jacobacci. Nur wenige Tage später holte – mal wieder – Investor Hasan Ismaik zum Rundumschlag aus. Im Interview mit der „Sport Bild“ spricht der Jordanier von „Hass“ und „hinterhältigem Verhalten“. Die Leute im Club seien „wie Geisterfahrer, die sich als Retter der Seele von 1860 feiern, aber dabei den Verein zerstören“. Ismaik verfolgt weiterhin das Ziel, 1860 in die 2. Liga zu führen und dort zu etablieren, wie er im Interview sagt. Der Verein suche aber „raffinierte Wege, dies zu verhindern“.
Ein Blick auf die Tabelle verrät allerdings, dass der Club als Fünfzehnter momentan nach unten schauen sollte. Weshalb auch Trainer Jacobacci gehen musste. Laut „Abendzeitung“ soll der Mannschaftsrat um den Ex-Waldhöfer und jetzigen 1860-Kapitän Jesper Verlaat, Marco Hiller, Tim Rieder und Marlon Frey gegen den Coach votiert haben.
Große Bestürzung
Die Nachricht vom Tod des Profis Diawusie erschütterte in der vergangenen Woche ganz Fußball-Deutschland. Laut Mitteilung seines Clubs Jahn Regensburg starb der 25-Jährige vermutlich an den Folgen einer Herzmuskelentzündung. Im ersten Spiel nach dem Schock gewann der Jahn mit 3:2 gegen den SC Freiburg II und baute seinen Vorsprung an der Tabellenspitze aus. Trotzdem freute sich niemand. „Wir sind immer noch fassungslos“, so Sportgeschäftsführer Achim Beierlorzer.
Emotional wurde es kurz vor dem Anpfiff bei einer Gedenkrede von Stadionsprecher Christian Sauerer. Auf den Rängen herrschte Stille, manch ein Fan kämpfte mit den Tränen und auf einem Banner stand: „In unseren Herzen wird er immer weiterspielen.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
Saarbrücken macht Kohle
Beim 1. FC Saarbrücken reiben sie sich die Hände. Und das nicht zwingend, weil es dort in diesem Winter besonders kalt ist, sondern weil die Kasse gut gefüllt ist. 14,1 Millionen Euro Umsatz und einen Gewinn von 574 000 Euro für die Saison 2022/23. Diese beeindruckenden Zahlen vermeldete der Club bei seiner Mitgliederversammlung.
Durch die Erfolge im DFB-Pokal dürften die Saarländer auch in dieser Saison ordentlich Kasse machen. Einen Investitionsplan gibt es auch schon: Das Ludwigsparkstadion soll von 16 003 auf 20 000 Plätze erweitert werden. Eine höhere Kapazität ist nicht möglich.
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