Mannheim. Nur ein Punkt aus vier Partien, mit dem 0:1 (0:1) gegen den 1. FC Saarbrücken das zweite Heimspiel verloren und gegen die Saarländer vor 15 452 Zuschauern auch noch im Derby gepatzt – der Fehlstart des SV Waldhof in die erste Phase der neuen Drittliga-Saison ist endgültig perfekt. Entsprechend gedeckelt war die Stimmung am Samstagnachmittag im Lager der Blau-Schwarzen, die früh in der neuen Spielzeit auf dem letzten Platz der Tabelle angekommen sind. „Mit dem einen Punkt können wir definitiv nicht zufrieden sein, darüber sind wir maßlos enttäuscht. Aber ich habe die Verantwortung dafür, wie wir hier agieren und deshalb müssen wir nun die entsprechenden Lösungen finden“, blickte der Coach auf die anstehende Länderspiel-Pause, die am Freitagabend noch das Viertelfinale im Landespokal in Gommersdorf beinhaltet.
In der Startelf übertrug Antwerpen Neuzugang Henning Matriciani gleich Verantwortung in der Innenverteidigung, im 4-4-2-System kam zudem Arlind Rexhepi auf der rechten Seite zu seinem Drittliga-Debüt. Der Waldhof-Coach erwartete sich dadurch unbekümmerte Offensiv-Aktionen, doch das Spiel nach vorne hakte von Beginn an. Bis auf den Vorstoß über Kennedy Okpala, der an die Entstehung des Führungstreffers aus der Vorwoche in Verl erinnerte (3.), blieb vieles Stückwerk. Bälle nach vorne fanden selten einen Abnehmer, die Laufwege stimmten nicht und die seltenen Abschlüsse waren an Ungenauigkeit kaum zu übertreffen. Auch die ruhenden Bälle brachten Saarbrücken nicht ins Schwitzen. Freistoßflanken und Eckbälle – alles eine leichte Beute für die Abwehr der ebenfalls schlecht in die Saison gestarteten Saarländer.
Mangelhafte Strafraumbeherrschung von Waldhof-Keeper Omer Hanin
In der Defensive musste der SVW die Verletzung von Niklas Hoffmann verkraften, der einen Stich in der Fußsohle verspürte und von Marcel Seegert ersetzt wurde (26.). Matriciani machte bis dahin immerhin den erwartet soliden Eindruck, mehr Sorgen machte die mangelhafte Strafraumbeherrschung von Keeper Omer Hanin, die kurz vor der Halbzeit dann auch Folgen hatte. Eine Flanke von Tim Civeja wehrte Hanin direkt auf den Kopf von Sebastian Vasiliadis, der per Bogenlampe zum 0:1 traf (41.). „Wir kriegen Gegentore, die sind einfach Wahnsinn“, sah sich Sportchef Anthony Loviso an einige Slapstick-Treffer aus der grausamen Vorsaison erinnert. Eine schmeichelhafte Führung für den FCS, der bis dahin auch nicht viel Zwingendes angeboten hatte und den Vorsprung in die Pause rettete, nachdem Rexhepis Versuch auf der Linie geklärt werden konnte (45.).
Antwerpens Unzufriedenheit hatte sich bereits im ersten Durchgang gestenreich an der Seitenlinie artikuliert, in der Halbzeit reagierte der 52-Jährige dann auch massiv personell. Terrence Boyd, Adrian Fein und Rico Benatelli kamen für die blass gebliebenen Maximilian Thalhammer, Kelvin Arase und Rexhepi, insgesamt fehlte dem SVW aber weiter die Durchschlagskraft. So war Nicklas Shipnoskis Abschluss zu harmlos (61.), später hatte Martin Kobylanski Pech, dass sein Freistoß am linken Pfosten landete und Matriciani im letzten Moment geblockt wurde (70.). Gerade diese Szene hätte mit einem erfolgreicheren Ausgang nochmals Signalwirkung haben können, nach dem Saarbrücken zuvor in Person des von Matriciani gefoulten Mohamed Naifi einen Foulelfmeter vergeben hatte (66.) und sich das Stadion nochmals massiv hinter der Heimmannschaft versammelte. Saarbrücken hatte allerdings elf Minuten vor Spielende nochmals die Möglichkeit, den Deckel draufzumachen, doch Hanin rettete gegen FCS-Angreifer Julian Günther-Schmidt, der aus zwölf Metern frei zum Abschluss kam (79.). In der Summe war der FCS-Erfolg deshalb gar nicht einmal unverdient. "In der zweiten Halbzeit haben wir nochmals versucht, uns dagegenzustemmen und haben das ganz ordentlich gemacht, sind aber nicht zielstrebig genug. Das war insgesamt deutlich zu wenig", bilanzierte Sportchef Loviso. "Da muss jetzt einfach mehr kommen."
SV Waldhof: Hanin – Klünter, Hoffmann(26. Seegert), Matriciani, Voelcke – Rexhepi (46. Fein), Arase (46. Benatelli), Thalhammer (46. Boyd), Shipnoski – Lohkemper (63. Kobylanski), Okpala.
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