3. Liga

SV Waldhof sammelt sieben Punkte in acht Tagen

Mit dem 1:0 gegen Rot-Weiss Essen beschließt der SV Waldhof eine fast perfekte englische Woche und arbeitet sich aus dem Keller. Der Trainerwechsel zu Bernhard Trares zeigt inzwischen deutliche Wirkung

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Thorsten Hof
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Der Siegtreffer: Waldhof-Stürmer Terrence Boyd ist zur Stelle und stochert den Ball im zweiten Versuch über die Linie. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Die komplette OST-Tribüne erbebte unter dem kollektiven Hüpfen der Fans, davor gaben die Profis des SV Waldhof den Takt zu einer ausgelassenen Feier an. Und Gründe dafür gab es schließlich mehr als genug. So beschloss das 1:0 (0:0) gegen Rot-Weiss Essen eine fast perfekte Englische Woche mit sieben von neun möglichen Punkten, zudem gab es noch das zweite Zu-Null-Spiel in Folge und vor den Sonntagsspielen den Sprung aus dem Tabellenkeller auf Rang elf zu bejubeln.

Die Trendwende nach dem Trainerwechsel von Marco Antwerpen zu Bernhard Trares nimmt inzwischen mehr als sichtbare Konturen an und auch spielerisch zeigte der Waldhof im Vergleich zu den Auftritten gegen Osnabrück und Aachen einen weiteren Aufwärtstrend. Einmal mehr Terrence Boyd vergoldete vor 10 121 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion wie schon gegen Osnabrück in der Vorwoche die Bemühungen der Mannheimer mit dem spielentscheidenden Treffer zum 1:0-Endstand (69.).

SV Waldhof - RW Essen 1:0 (0:0)

SV Waldhof: Bartels – Klünter, Matriciani, Seegert, Sechelmann (77. Benatelli) – Rieckmann, Thalhammer – Lohkemper (41. Abifade), Kobylanski (64. Voelcke), Shipnoski (46. Arase) – Boyd (77. Okpala).

SV Waldhof nimmt keine Veränderungen vor 

Entsprechend zog SVW-Trainer Bernhard Trares eine zufriedenstellende Bilanz nach dem dritten Spiel unter seiner Regie. „Über die Punkte sind wir natürlich schon einmal wahnsinnig happy“, sagte der Rückkehrer, sah aber zugleich weiter Luft nach oben. „Spielerisch wollen wir uns natürlich schon noch verbessern, damit wir in gewissen Phasen klarer und sauberer sind. Da haben wir sicherlich noch Bedarf“, blickte der 59-Jährige auf einige Szenen, in denen Essen dominanter war.

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Der Waldhof startete mit der gleichen Elf wie beim 0:0 in Aachen und obwohl die Regenschlacht bei der Alemannia sicher Kräfte gekostet hatte, zeigten sich die Mannheimer keineswegs ausgelaugt, sondern zunächst frisch und in den Zweikämpfen meistens sehr präsent. So überstand der SVW die ersten Angriffswellen der Essener unbeschadet und war danach keinesfalls die schlechtere Mannschaft.

Allerdings verpassten es die Blau-Schwarzen, sich für den Aufwand zu belohnen. Das galt vor allem für die Szene nach 13 Minuten, als Felix Lohkemper einen Einwurf erlief und danach erst Nicklas Shipnoski und im Nachschuss auch Terrence Boyd aus kürzester Distanz an RWE-Torhüter Jakob Golz scheiterte.

Der Sohn von Ex-Bundesliga-Keeper Richard Golz bewies auch in der Folge, dass Torwart-Gene offenbar vererbbar sind, denn Julian Rieckmann und im zweiten Versuch Lohkemper scheiterten ebenfalls am 26-Jährigen im Essener Kasten (21.).

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Es war aber keinesfalls ein Spiel auf ein Tor, denn immer, wenn der SVW den Essenern Platz zum Spielen oder RWE nach eigenen Fehlern umschalten ließ, wurde es brenzlig. So zwang der Ex-Waldhöfer Joseph Boyamba seinen ehemaligen Teamkollegen Jan-Christoph Bartels zu einer Glanzparade, als er von der rechten Strafraumkante abzog (29.) und Manuel Wintzheimer verzog nach einem Konter nur knapp (45.).

Zu diesem Zeitpunkt musste der Waldhof bereits ohne einen seiner besten Scorer auskommen: Lohkemper prallte nach einer Shipnoski-Hereingabe unglücklich mit RWE-Kapitän Michael Schultz zusammen und musste verletzt ausgewechselt werden. Für ihn kam Samuel Abifade (41.).



Nach dem Seitenwechsel ergänzte Trares sein Team dann noch um Kelvin Arase für Shipnoski, sodass Abifade auf seine angestammte linke Seite konnte. Die ersten Akzente setzte allerdings RWE, Bartels war aber sowohl gegen Ramien Safi wie auch beim Nachschuss gegen Lucas Brumme zur Stelle (49.). Abgesehen von diesem Schreckmoment hatten dann aber wieder die Mannheimer deutlich mehr vom Spiel und intensiveren Zug zum Tor.

Waldhof-Stürmer Boyd steht dort, wo ein Stürmer stehen muss 

Viel ging über die linke Seite, wo sich auch Außenverteidiger Tim Sechelmann immer wieder einbringen konnte. Was fehlte, war weiter ein Tor, dass auch dem stark aufspielenden Julian Rieckmann verwehrt blieb. Seinen Kopfball nach einer Ecke klärte Julian Eitschberger noch vor RWE-Keeper Golz auf der Linie (62.). Weitere Dynamik brachte dann der Ex-Essener Sascha Voelcke ins Waldhof-Spiel und der bereitete folgerichtig auch das 1:0 vor. Rieckmann führte mit einem langen Ball schnell einen Freistoß aus, Voelcke nahm Fahrt auf, traf den Pfosten und wie gegen Osnabrück stand Boyd goldrichtig und traf im zweiten Versuch.

„Ein Slapstick-Tor“, urteilte RWE-Trainer Christoph Dabrowski. Der SVW nahm den Treffer dagegen gerne an und verteidigte den Vorsprung mit Geschick und auch etwas Glück bis zum umjubelten Abpfiff. „Nach dem punktetechnischen Fehlstart in die Saison tut das jetzt einfach richtig gut. Ich hoffe, dass wir jetzt noch weiter wachsen, denn wir sind noch lange nicht am Ende der Fahnenstange“, bilanzierte Siegtorschütze Boyd.

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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