Fußball

SV Waldhof streckt die Fühler nach namhaftem Drittliga-Torjäger aus

Noch kämpft der SV Waldhof um den Klassenerhalt in der 3. Liga. Sollte die Rettung gelingen, haben die Mannheimer eine prominente Verstärkung im Angriff weit oben auf der Wunschliste

Von 
Alexander Müller
Lesedauer: 
55 Tore in 72 Spielen für Unterhaching: Mittelstürmer Patrick Hobsch steht beim SV Waldhof auf dem Zettel. © dpa

Mannheim. Wenn einem das Wasser im Abstiegskampf der 3. Liga wieder bis zum Hals steht, verbietet sich der Gedanke an die kommende Saison fast. Doch hinter den Kulissen treibt Anthony Loviso, der neue Technische Leiter Sport beim SV Waldhof, natürlich schon die Zukunftsplanungen voran. Da werden Vorgespräche geführt, Spielerprofile abgeklopft, Möglichkeiten ausgelotet. „Unser Weg muss es sein, gierige und willige Spieler zum Waldhof zu bekommen. Sie sollen nicht nur hierher kommen, um die Hand aufzuhalten und noch ein paar Euros mitzunehmen“, sagt Loviso zum blau-schwarzen Beuteschema auf dem Transfermarkt. Im Idealfall sucht der 33-Jährige natürlich für die 3. Liga und nicht für den Neustart in der Regionalliga – drei Spieltage vor Schluss hat der SVW einen Punkt und acht Tore Vorsprung auf die Abstiegszone.

Patrick Hobsch von Ligarivale SpVgg Unterhaching - "ein interessanter Spieler"

Aus dem Münchner Umland ist nach Informationen dieser Redaktion nun zu hören, dass die Mannheimer nach geschaffter Rettung gerne einen namhaften Drittliga-Torjäger verpflichten würden. Patrick Hobsch (29) von Ligarivale SpVgg Unterhaching, der in 72 Spielen für die Bayern 55 Tore erzielt hat und allein in der laufenden Saison zwölfmal traf. Imponierende Werte. Hobschs Vertrag in Haching läuft zudem aus.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt.

Sportdirektor Loviso schickt auf Anfrage dieser Redaktion vorweg, dass der SV Waldhof erst einmal den Klassenerhalt in trockene Tücher bringen muss, bevor man im Detail über den Kader der nächsten Saison sprechen kann. Er sagt aber auch: „Hobsch ist ein interessanter Spieler und sicherlich beschäftige ich mich mit ihm. Mehr ist aber aktuell auch noch nicht.“

Mehr zum Thema

Fußball

SV Waldhof: Abifade bleibt, Drittliga-Lizenz mit Auflagen

Veröffentlicht
Von
Alexander Müller
Mehr erfahren
Neue Folge schon jetzt

Zu Gast im Podcast "Buwe Gebabbel": So plant Loviso die Waldhof-Zukunft

Veröffentlicht
Von
Alexander Müller
Mehr erfahren
Fußball

"Dürfen nicht in Panik geraten": SV Waldhof wieder in akuter Abstiegsgefahr

Veröffentlicht
Von
Alexander Müller
Mehr erfahren

Auf den ersten Blick verwundert das Interesse des SVW an einem wuchtigen Stoßstürmer wie Patrick Hobsch, dem Sohn des früheren Bundesliga-Torjägers Bernd Hobsch (Werder Bremen, 1. FC Nürnberg), ein wenig. Denn die Kurpfälzer haben in Terrence Boyd (33, Vertrag bis 2026) bereits einen zentralen Angreifer mit ähnlichem Profil (sowie stattlichem Gehalt) im Aufgebot. Und der Hachinger würde – wenn der Wechsel denn überhaupt klappt – sicher mit dem Anspruch nach Mannheim kommen, auch hier Stammspieler zu werden.

SV Waldhof: Terrence Boyd in der vordersten Spitze der Alleinunterhalter

Doch wenn man genauer hinschaut, ist der Waldhof in der vordersten Spitze auch perspektivisch qualitativ viel zu dünn aufgestellt. Boyd (5 Saisontore seit seiner Verpflichtung im Januar), gibt zurzeit den Alleinunterhalter. Der 14-fache US-Nationalspieler reibt sich in unzähligen Zweikämpfen auf, muss als Kopfball-Experte in der Defensive aushelfen. Er spielt immer, auch wenn die Wehwehchen mit 33 Jahren häufiger werden und er eigentlich einmal eine Schaffenspause bräuchte – echte Alternativen hat Trainer Marco Antwerpen eben keine.

Der Mannheimer Morgen auf WhatsApp



Auf unserem WhatsApp-Kanal informieren wir über die wichtigsten Nachrichten des Tages, empfehlen besonders bemerkenswerte Artikel aus Mannheim und der Region und geben coole Tipps rund um die Quadratestadt

Jetzt unter dem Link abonnieren, um nichts mehr zu verpassen

Pascal Sohm wirkt völlig außer Form und kommt unter dem neuen Coach auf gerade einmal fünf Kurzeinsätze mit 50 Minuten (1 Tor). Sein Vertrag läuft aus, die Zeichen stehen auf Abschied.  Jesaja Herrmann (24) spielt unter Antwerpen überhaupt keine Rolle mehr und stand zuletzt acht Mal noch nicht einmal mehr im Spieltagskader. Er gehört zu denen, von denen sich der SVW selbst im Fall des Klassenerhalts trotz Vertrags bis 2025 gerne vorzeitig trennen würde.

SV Waldhof hat Bedarf an einem hochkarätigen zweiten Mittelstürmer

Winterzugang Kevin Goden (25) kann auch in der Spitze spielen, kommt mit seinem Tempo aber lieber über die Außenbahn – und kämpft seit Monaten mit Verletzungsproblemen. Und dann gibt es auf der Mittelstürmer-Position noch Eigengewächs Kennedy Okpala (19), der nach seinem kometenhaften Aufstieg in der Hinrunde die erste schwierige Phase seiner Profikarriere durchlebt (nur drei Einwechslungen unter Antwerpen).

Der Bedarf an einem hochkarätigen zweiten Mittelstürmer ist also gegeben. Mit Boyd und Hobsch hätte der Waldhof auf einer jahrelangen Problemposition in der neuen Saison plötzlich eines der qualitativ besten Angriffsduos der 3. Liga zu bieten. Der Hachinger selbst schaut nach einer neuen Herausforderung, wenn er im Juli ablösefrei wechseln könnte. „Auch wenn es mir in Haching gefällt, bin ich nächstes Jahr für alles offen. Ich muss aber klar sagen: Ich werde im Sommer nicht irgendwo für ein Jahr unterschreiben. Das müssen mindestens zwei oder drei Jahre sein. Die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Mein Traum war es immer, in der 2. Liga zu spielen“, sagte Hobsch im Herbst 2023 der „Bild“-Zeitung.

Die 2. Liga kann der Waldhof zwar auf keinen Fall bieten, aber im Fall des Klassenerhalts die Aussicht, neben einem anderen Bremer vielleicht die 3. Liga aufzumischen. Boyd und Hobsch sind beide in der Hansestadt geboren.      

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen