3. Liga

SV Waldhof und Sportgeschäftsführer Schork gehen getrennte Wege

Der Mannheimer Fußball-Drittligist trennt sich von seinem in die Kritik geratenen Sportgeschäftsführer und muss sich komplett neu aufstellen. Schorks Aus hatte sich abgezeichnet

Von 
Thorsten Hof
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Waldhofs bisheriger Sportgeschäftsführer Tim Schork muss sich nach einem neuen Job umschauen. © Pix

Mannheim. Nächster Paukenschlag beim SV Waldhof Mannheim: Einen Tag nach der Beförderung von Jennifer Schäfer zur neuen Geschäftsführerin des Mannheimer Fußball-Drittligisten ist der SVW ab sofort auf der Suche nach einem neuen Sportchef. Die Blau-Schwarzen verkündeten am Mittwochmittag die Trennung von Sportgeschäftsführer Tim Schork und stellen sich damit an der operativen Spitze der Spielbetriebs-GmbH mitten im prekären Abstiegskampf komplett neu auf.

Kommentar Schork-Aus beim SV Waldhof: Krachend gescheitert

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Nach offizieller Darstellung des Clubs habe Schork dem Aufsichtsrat mitgeteilt, seinen zum 30. Juni dieses Jahres auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Beide Seiten hätten sich dann darauf geeinigt, die Zusammenarbeit nach etwas mehr als zwei Jahren sofort zu beenden, um einem Nachfolger die Möglichkeit zu geben, die Planungen für die kommende Spielzeit maßgeblich zu gestalten. Mit Blick auf die Tatsache, dass beim abstiegsgefährdeten SV Waldhof derzeit zweigleisig geplant werden muss, wartet hier schließlich eine mehr als herausfordernde Aufgabe auf den neuen starken Mann. „Nach viereinhalb Jahren ist es an der Zeit, einen neuen Weg einzuschlagen“, wird Schork in einer Mitteilung zitiert. Ihm sei es wichtig gewesen, „den Aufsichtsrat frühzeitig über meine Pläne zu informieren und ihm damit die Gelegenheit zu geben, entsprechend agieren zu können.“

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Vom Scout zum Sportgeschäftsführer: Abschied von Tim Schork vom SV Waldhof hatte sich angedeutet

Der Abschied Schorks, der seine Karriere beim Waldhof 2019 als Scout begann, hatte sich zuletzt mehr und mehr angedeutet. So war der 33-Jährige weder bei der offiziellen Vorstellung des Rehm-Nachfolgers Marco Antwerpen präsent und spielte auch in der vorangegangen Pressemitteilung zum Trainerwechsel am 31. Januar keine Rolle. Nach Informationen dieser Redaktion war Antwerpen nicht unbedingt der Wunschkandidat des Sportchefs, in der Trainerfrage setzte sich letztlich der Aufsichtsrat um dessen Vorsitzenden Christian Beetz durch. Dass es für Schork, den viele im Umfeld des Clubs als Hauptverantwortlichen für die unzulängliche Kaderzusammenstellung und den damit verbundenen Absturz des SVW sahen, nicht weitergehen würde, war hier bereits abzusehen. Auch bei den Spielen gegen Saarbrücken und in Freiburg trat der Sportgeschäftsführer zuletzt nicht in Erscheinung. Darauf angesprochen blieb Coach Antwerpen zuletzt etwas geheimnisvoll. „Da kann ich Ihnen nichts zu sagen, das muss von Vereinsseite kommen“, sagte Antwerpen. Nun ist die Angelegenheit für alle sichtbar geklärt.

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„Intern habe ich Rückhalt, was die Öffentlichkeit daraus macht, ist zweitrangig“, sah sich Schork innerhalb der Clubstrukturen vor Antwerpens erstem Spiel gegen Münster noch fest im Sattel, musste sich allerdings mit einem weitergehenden Vertrauensverlust sowie ständiger Kritik auseinandersetzen - und zog nun seine Konsequenzen.

Kurios: Erst Ende Januar wurde der 33-jährige ehemalige Bankangestellte nach der Freistellung des bisherigen Geschäftsführers Markus Kommp als zeichnungsberechtigter Geschäftsführer der Spielbetriebs-GmbH im Handelsregister des Amtsgerichts eingetragen, damit der SVW weiter handlungsfähig blieb. Da diese Rolle nun auch Jennifer Schäfer als kaufmännische Geschäftsführerin übernehmen kann, war der Weg für eine Trennung von Schork frei.

Wer wird Nachfolger von Tim Schork beim SV Waldhof - Entscheidung bis zur Länderspielpause?

Angesichts der besonderen Umstände bleibt dem SV Waldhof nun nicht viel Zeit, um einen Nachfolger zu finden. Im Idealfall könnten die Mannheimer die Phase bis zur Länderspielpause (23. März) nutzen, um die drängende Personalie zu klären.

Zuletzt hatte es Gerüchte um eine beratende Rolle von Ex-Weltmeister und Waldhof-Eigengewächs Jürgen Kohler gegeben. Ob die Waldhof-Führung aber überhaupt ein Interesse daran hat, eine starke Persönlichkeit wie sie etwa auch Ex-KSC-Sportchef Oliver Kreuzer wäre, ins Boot zu holen, ist mit Blick auf die jüngsten Personalentscheidungen mehr als fraglich.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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